Kufstein: Flüchtige Autodiebe (erneut) gefasst
Am 30. September beobachtet eine Zeugin um 2 Uhr früh, wie drei Jugendliche bei einer KFZ-Werkstätte an abgestellten Fahrzeugen herumhantierten und anschließend mit drei Fahrzeugen in Richtung Eibergbundesstraße davonfuhren.
Bei der sofort eingeleiteten Fahndung fiel einer Polizeistreife im Bereich des Öamtc-Stützpunktes ein Fahrzeug mit ungewöhnlicher Fahrweise auf. Nach kurzer Verfolgungsjagd brachte der PKW-Lenker das Fahrzeug auf einem Feldweg zum Stehen und flüchtete daraufhin zu Fuß.
Am Fahrzeug waren Kennzeichen angebracht, welche von einem anderen PKW entwendet wurden.
Gegen 3 Uhr früh entdeckte eine Polizeistreife der Stadtpolizei Kufstein in der Salurner Straße zwei weitere Fahrzeuge, die von Jugendlichen gelenkt wurden. Ein PKW konnte angehalten werden, der Lenker war ein 13-jähriger Österreicher, der zur Polizeiinspektion Kufstein gebracht wrude. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen der entwendeten Pkw. Da noch eine weitere Person mit einem Fahrzeug flüchtig war, wurde die Fahndung fortgesetzt.
15 Minuten später stellte eine Polizeistreife den dritten PKW in der Max-Spaun-Straße in Kufstein. Der Lenker war allerdings nicht mehr beim Fahrzeug. Doch nur 10 Minuten später konnte ein Fahrzeug angehalten werden, in dem sich ein 13-jähriger Österreicher als Beifahrer befand. Die Polizei vermutet aufgrund der Erhebungen, dass es sich dabei um den Lenker des verlassenen Fahrzeuges in der Max-Spaun-Straße handelt.
Weitere Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass es sich bei dem Lenker des PKW, der auf einem Feldweg zurückgelassen wurde, um einen 14-jährigen Österreicher handelt.
Die beiden 13-Jährigen zeigten sich geständig, sind aber noch nicht strafmündig. Die entwendeten Fahrzeuge konnten zurückgebracht werden.
Bei den Jugendlichen handelt es sich um die gleichen Täter, die im August einen Kleinbus entwendet hatten und zwei Polizisten Schüsse auf das Heck feuerten.
Weitere Strompreiserhöhung bei Stadtwerken Kufstein
Der gravierende Anstieg der Strompreise an den internationalen Großhandelsmärkten macht eine Anpassung aller Energiepreise der Stadtwerke Kufstein notwendig. Je nach Tarif erhöht sich der Energie-Arbeitspreis ab 15. November um etwa 99 Prozent. Zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen federn die Mehrkosten zu einem großen Teil ab. Der Großteil der Kufsteiner Haushalte wird abhängig vom Energieverbrauchsverhalten sogar weniger bezahlen als im Vorjahr.
Aufgrund der aktuellen Marktsituation mit einem Anstieg des Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) um über 330 Prozent innerhalb eines Jahres, sehen sich die Stadtwerke Kufstein wie viele andere Energielieferanten gezwungen, eine Energiepreisanpassung durchzuführen. Bereits mit 1. Juli wurde der Arbeitspreis um ca. 60 Prozent von 8,4 Cent (10,1 Cent brutto) auf 13,5 Cent (16,2 Cent brutto) pro kWh angehoben. Mit 15. November steigt der Arbeitspreis um weitere 99 Prozent auf 26,9 Cent (32,3 Cent brutto). Somit steigt der Energiepreis innerhalb fünf Monaten um insgesamt um 220 Prozent.
Verluste in Millionenhöhe
Die Stadtwerke Kufstein selbst erzeugen mit den eigenen Wasserkraftwerken nur rund 10 Prozent der in Kufstein verbrauchten Energie. Das bedeutet, dass knapp 90 Prozent am internationalen Strommarkt zugekauft werden müssen. Stadtwerke Prokurist Andreas Dorn erklärt: „Die massiv erhöhten Einkaufspreise führen im Strombereich zu einem negativen Betriebsergebnis in Millionenhöhe. Betriebswirtschaftlich sind die Stadtwerke daher gezwungen, die Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Alle betroffenen Kunden werden im Oktober per Anschreiben von den Anpassungen informiert.“
Dämpfungsmaßnahmen
Umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen wirken der Preissteigerung aber entgegen. Seitens der Bundesregierung wurden etwa der Energiekostenzuschuss (€ 150,- Gutschein) und auch der Wegfall der Erneuerbaren-Förderbeiträge beschlossen. Zudem gilt ab 1. Dezember für Privathaushalte eine Strompreisbremse. „Dabei wird der Energie-Arbeitspreis bis zu einem Jahresverbrauch von 2.900 Kilowattstunden (kWh) gedeckelt. Bis zu dieser Menge sind nur 10 Cent pro kWh für den Arbeitspreis zu bezahlen. Diese Bremse wird von den Stadtwerken Kufstein automatisch bei der nächsten Jahresabrechnung berücksichtigt und muss daher nicht beantragt werden“, erklärt Andreas Dorn. Für Haushalte, die von der Rundfunkgebühr (GIS) befreit sind, soll es einen zusätzlichen Abschlag von 75 Prozent auf die Netzkosten geben und damit eine zusätzliche Einsparung. Derzeit ist geplant, dass die Strompreisbremse bis zum 30. Juni 2024 gültig ist.
Keine Mehrkosten bei der nächsten Abrechnung
Trotz der deutlichen Preissteigerung bleiben die Stadtwerke Kufstein in ihrem Versorgungsgebiet lt. E-Control Tarifkalkulator der günstigste Anbieter. Außerdem kommt es durch die Entlastungsmaßnahmen dazu, dass ein durchschnittlicher Haushalt mit 3.500 kWh bei der nächsten Abrechnung um ca. € 75,- weniger bezahlen muss als bei der letzten Jahresabrechnung. Dies gilt bei gleichbleibendem Verbrauchsverhalten und nur, wenn der Energiekostenzuschuss berücksichtigt werden kann.
Bewusster Umgang
Man kann heute nicht vorhersagen, wie lange beziehungsweise wie oft es Zuschüsse seitens der Regierung geben wird. „Umso mehr ist für jeden Einzelnen der sparsame Umgang mit Energie und damit das Stromsparen das Gebot der Stunde“, rät Dorn.
Die Stadtwerke Kufstein informieren bereits seit vielen Jahren über sinnvolle und effektive Sparmaßnahmen. Diese Informationen werden mit einer neuen Energiespar-Initiative - in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (ENM) der Fachhochschule Kufstein - zusätzlich intensiviert und mit neuen Formaten ergänzt.
Viele einfach umzusetzende Energiespartipps stellen die Stadtwerke Kufstein online unter www.stwk.at/energiespartipps zur Verfügung.
Der Energiepreis steigt mit 15. November auf 32,3 Cent pro kWh - bis zum 1. Juli mussten nur 10,1 Cent bezahlt werden. (Foto: Jirkaejc)
Landtagswahl: VP verliert, FPÖ zweitstärkste Kraft im Bezirk
Die Liste Anton Mattle Tiroler Volkspartei verlor bei der Landtagswahl vergangenen Sonntag, 25. September, auch im Bezirk Kufstein rund 10 % der Stimmen. Mit insgesamt 16.184 Stimmen (34,42 %) verliert die Bezirks-VP das zweite Grundmandat, Michael Jäger (Listenplatz zwei) zieht mit 2.870 Vorzugsstimmen in den Landtag ein und überholte damit Bezirksspitzenkandidatin Astrid Mair. Ebenfalls ein Grundmandat erreichte der Bezirksspitzenkandidat der FPÖ, Kramsachs Bgm. Andreas Gang (10.409 Stimmen bzw. 22,14 %). In seiner Heimatgemeinde erreichte die FPÖ 30,07 %, auch in den beiden Nachbargemeinden Münster (27,78 %) und Radfeld (31,88 %) holten die Freiheitlichen die meisten Stimmen.
Ebenfalls im neuen Landtag vertreten ist SPÖ-Bezirksspitzenkanditat Christian Kovacevic. Zwar wurde das Direktmandat über den Bezirk verfehlt (7.612 Stimmen bzw. 16,19 %), über den Listenplatz sieben auf der Landesliste schafft der Wörgler Stadtrat den Einzug trotzdem knapp.
Weiters zieht die Kufsteiner Gemeinderätin Birgit Obermüller über den zweiten Platz auf der NEOS-Landesliste in den Landtag ein. Im Bezirk erreichten die NEOS 6,29 % bzw. 2.958 Stimmen.
Die Liste Fritz konnte im Bezirk 4.217 Wähler (8,97 %) überzeugen, Spitzenkandidatin Gabriele Madersbacher verpasste den Einzug in den Landtag als Viertgereihte auf der Landesliste jedoch knapp. Die Grünen mussten auch im Bezirk Verluste hinnehmen (4.099 Stimmen bzw. 8,72 %), der Walchseer Georg Kaltschmid verpasste den Einzug in den Landtag ebenfalls als Vierter auf der Landesliste.
Bis auf Kramsach, Münster und Radfeld (FPÖ) sowie Bad Häring (SPÖ) holte die Tiroler Volkspartei in allen Gemeinden im Bezirk die meisten Stimmen.
Radverbindung zwischen Wörgl und Wildschönau offiziell eröffnet
Bereits im Jahr 2017 wurde ein Vertrag zwischen den Grundeigentümern und der Stadt Wörgl abgeschlossen, um den Radfahrern eine gesicherte Verbindung zwischen Wörgl und Wildschönau anzubieten. Vergangenen Mittwoch, 21. September, konnte der 6,6 Kilometer lange Radweg zwischen Wörgl (Zauberwinklweg) sowie Wildschönau (Oberau, Zauberwinkl) nun offiziell eröffnet werden. „Dies ist eine tolle Möglichkeit für die Mountainbiker. Es freut mich, dass es endlich gelungen ist, dieses zusätzliche Angebot zu schaffen“, spricht Bgm. Michael Riedhart von einem kleinen Meilenstein. „Es ist die einzige gesicherte Verbindung ohne Verkehr zwischen Wörgl und Wildschönau. Dies ist durch die Initiative der Grundeigentümer zustande gekommen. Einen Weg als Radweg freizugeben - dafür braucht es sehr viel Wohlwollen“, freut sich der Geschäftsführer des TVB Ferienregion Hohe Salve, Stefan Astner. Auch der Geschäftsführer vom TVB Wildschönau, Michael Mairhofer, sieht einen Mehrwert für das Hochtal: „Dieser Radweg ist wichtig für die Wildschönau, wir sind auf ein übergreifendes Netzwerk angewiesen.“
V. l.: Sebastian Rabl (Grundbesitzer), Michael Mairhofer (TVB-GF Wildschönau), StR Thomas Embacher (Sportreferent), Bgm. Michael Riedhart, Markus Schipflinger und Josef Scheiber (Grundbesitzer) sowie Stefan Astner (TVB-GF Ferienregion Hohe Salve)
Liste Wörgl Bewegen und Grüne schnüren gemeinsames Arbeitspaket
Unter dem Motto „Die Vision für unsere Stadt“ entwickelten die Liste Wörgl Bewegen sowie die Wörgler Grünen ein 16-seitiges Arbeitspaket für die nächsten Jahre. Ideen anderer Fraktionen sollen weiterhin einen Platz finden.
Die letzten sechs Monate im Gemeinderat bezeichnete Bgm. Michaela Riedhart als durchwachsen: „Zwar war auch Positives dabei, die Gespräche verliefen jedoch nicht immer konstruktiv und auf Augenhöhe, auch Untergriffigkeiten waren dabei. Da stellte sich mir die Frage: Ist es jeden Ernst?“, kritisierte der Stadtchef. Daher habe er mit allen Fraktionsführern das Gespräch gesucht, es seien aber nicht viele Ideen für die Stadtentwicklung gekommen.
Ein gemeinsamer Nenner wurde lediglich mit den Grünen bzw. Teilen der MFG gefunden. Daher wurden in einer neunstündigen Arbeitsklausur viele Themen durchgearbeitet und anschließend die Richtung für die nächsten Jahre in einem 16-seitigen Arbeitspaket festgelegt. „Die anderen Parteien können nach wie vor mitgestalten, wir sind für konstruktive Ideen offen“, will Riedhart auch in Zukunft keine Fraktion ausschließen. „In den letzten Jahren haben wir eine hohe Frustrationstoleranz gebraucht. Jetzt haben wir das erste Mal die Gelegenheit, dass wir eine grüne Handschrift in die Stadtentwicklung einbringen können“, freut sich GR Iris Kahn.
Im ersten Schritt soll der Personalstadtrat transparenter gestaltet werden, indem zukünftig auch Fraktionen ohne Mandat (Grüne, FWL, MFG) eine Vertrauensperson entsenden können. Dazu wird für eine aktivere Bürgerbeteiligung (optische Attraktivierung der Stadt) ab dem nächsten Jahr Geld zur Verfügung gestellt.
Stadtentwicklung
„Wir können im Zentrumsbereich mit Dichte und Höhe agieren, wenn dadurch leistbarer Wohnraum entsteht. Die Stadtentwicklung muss von innen in die Höhe gehen und nach außen abflachen“, erklärt Riedhart. Vorstellbar sei bei Neubauten eine Preisdeckelung bei Eigentum sowie eine prozentuale Wohnungsvergabe durch Stadt, auch Photovoltaikanlagen sowie eine Fassaden- und Dachbegrünung sollen angedacht werden. Im Rahmen einer vorausschauenden Stadtentwicklung soll bei neuen Bauvorhaben die Kinderbetreuung bereits mit eingeplant werden - „ganztägig und ganzjährig“, erklärt Kahn.
Infrastruktur
Notwendige Sanierungen in den Pflichtschulen sowie den Kindergärten wurden bereits durchgeführt, in den nächsten Jahren soll jetzt ein neues Pflichtschulzentrum projektiert werden.
Um das Verkehrsproblem zu lösen, liegt der Fokus in der Fertigstellung der Nordtangente - die Innsbrucker- bzw. Salzburgerstraße könnte damit lt. Riedhart um 10.000 Fahrzeuge pro Tag entlastet werden. Weiters soll der Verkehr in der Innenstadt mit einem digitalen Parkleitsystem und einer anderen Verkehrslenkung gedrosselt werden.
Für ein neues Wegweise- bzw. Parkleitsystem wurde bereits ein Designwettbewerb ausgeschrieben.
Attraktiveres Zentrum
Im Frühjahr wird mit dem Bau einer Begegnungszone im unteren Teil der Bahnhofstraße - nicht wie bereits beschlossen einer Fußgängerzone - begonnen, weiters wird der Polylogplatz überarbeitet. Das Großprojekt der Zima/Unterberger nördlich der Bahnhofstraße soll (mit Abänderungen) ebenfalls wie das Großprojekt im Zentrum südlich der Bahnhofstraße vorangetrieben werden.
Freizeit
Aufgrund der hohen Kosten sucht Riedhart aktuell nach einer alternativen Lösung für einen Eislaufplatz, ein Zauberteppich - evtl. beim Skisprungzentrum - sollte den Wörgler Kindern zukünftig das Skifahren ermöglichen. Um Kinder und Jugendliche in Vereinsstrukturen zu bringen, soll das Sportangebot beworben bzw. erweitert sowie Sportstätten adaptiert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Für den Bereich zwischen dem Aubach und den Schrebergärten wurde ein neuer Pachtvertrag für einen Motorikpark abgeschlossen, bereits im Oktober werden die ersten acht Geräte aufgestellt. Die Fertigstellung soll im Frühjahr erfolgen. Für eine regionale Schwimmbadlösung setzen sich Riedhart und Kahn ebenfalls ein (mehr dazu auf Seite 4).
Viele weitere Projekte
Die City-Busse sollen nach Möglichkeit auf E-Mobilität umgestellt werden, mit einer neuen Ausschreibung über den Verkehrsverbund Tirol sollen nicht nur die Kosten gesenkt, sondern auch die Streckenführung überdacht werden.
Bereits bestellt wurde ein E-Auto für die Stadtpolizei, untergebracht werden die acht Polizisten zukünftig in einem anderen Gebäude - jedoch in der Nähe des Stadtamtes. Dazu soll mit Schwerpunktaktionen das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gestärkt werden.
Im Wörgler Teil von Bruckhäusl soll zukünftig die soziale Infrastruktur mitgedacht werden - im ersten Schritt entsteht eine Kinderkrippe sowie ein neuer Spielplatz.
Um das Bewusstsein für die Regionalität zu stärken, wird ein Konzept für einen Regionalladen erarbeitet, wo die Landwirte 24/7 ihre eigenen Produkte verkaufen können.
Die Liste Wörgl Bewegen sowie die Wörgler Grüne haben mit elf Mandaten eine knappe Mehrheit im Gemeinderat.
Bgm. Michael Riedhart und GR Iris Kahn präsentierten einen gemeinsamen Leitfaden für die nächsten Jahre.