Iris Kahn ist neue Bezirkssprecherin der Grünen
„Ich möchte mich bei Nicole für die vielen Jahre der guten Arbeit bedanken“, so LA Georg Kaltschmid bei der Vorstellung der neuen Besirkssprecherin der Grünen, Iris Kahn.
Nicole Schreyer war in dieser Funktion mehr als sechs Jahre tätig, möchte sich nun aber ganz ihrem Studium widmen. Sie bleibt den Grünen aber noch in einigen strategischen Gremien weiter erhalten.
Iris Kahn wohnt in Wörgl und ist Lehrkraft an der Tiroler Fachberufsschule in Kufstein. Außerdem ist sie als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule in Innsbruck tätig und arbeitet zur Zeit an einem neuen Schulbuch.
Ursprünglich wollte Kahn in einer Bank arbeiten, in einem Schulpraktikum erkannte sie aber, wieviele Jugendliche es in prikären Situationen gibt. „Ich wollte einfach nicht in einer Branche arbeiten, in dem der Mensch eine Kostenstelle ist. Ich bin im sozialen Bereich also eher ein Spätzünder. Aber dadurch bin ich zu den Wörgler Grünen gekommen“, so Kahn.
Verkehr (hier will man in den nächsten Monaten eine Blockade der Autobahn mit Fahrrädern organisieren), soziale Belange und natürlich Bildung sollen die Schwerpunkte sein. Aber auch Themen wie Lebensraum Inn, „Statt Plastik“ oder die Hundegesetze stehen auf der Liste, die bei der nächsten Bezirkssitzung besprochen werden sollen.
Kahn: „Ich habe es mir lange überlegt, ob ich als Bezirkssprecherin kanditiere, die Position bietet eine große Angriffsfläche - und das ohne Bezahlung. Ich will aber nicht jemand sein, der sich über Missstände nur aufregt, ich will aktiv etwas dagegen tun.“
V. l.: Nicole Schreyer, Iris Kahn und LA Georg Kaltschmied in Wörgl
Erl: Künstler stellen sich hinter Gustav Kuhn
Nach den schweren Vorwürfen gegen Maestro Gustav Kuhn meldeten sich in Erl erstmals die Künstler bzw. Mitarbeiter zu Wort. Sie sind entsetzt über die derzeitige Darstellung der Tiroler Festspiele Erl und plädieren für die Unschuldsvermutung.
Von „modernen Sklaventum“ über den Verdacht auf Lohndumping bis hin zu „anhaltendem Machtmissbrauch“ und sexueller Belästigung reichen die Vorwürfe gegen Maestro Gustav Kuhn. Nachdem sich fünf ehemalige Künstlerinnen in einem offenen Brief im Juli an die Öffentlichkeit wandten, unterstrichen acht Musiker und Ex-Angestellte vergangene Woche im Nachrichtenmagazin „Profil“ die Vorwürfe: In einer Solidaritätserklärung, unterzeichnet u. a. von Jan Hax Halama (Chefbühnenbildner 2012-2015) und Christoph Ziermann (Marketingleiter 2011-2015), ist von „übergriffigem Verhalten in vielerlei Hinsicht“ sowie von „struktureller Gewalt gegenüber Frauen und Männern“ die Rede. Der künstlerische Leiter Andreas Leisner glaubt, dass in diesem Fall Geld im Spiel war: „Es ist eine neue Masche, dass man sagt: Ja wenn du mir was zahlst oder mir das und das gibst, dann sag ich nicht aus oder dann sag ich das aus“, erhebt Leisner schwere Vorwürfe gegen Halama und Ziermann. Der Plan sei es jetzt, die Staatsanwaltschaft darüber zu informieren.
200 Künstler wollen Gustav Kuhn zurück
Stellvertretend für 200 Künstler der Tiroler Festspiele Erl meldeten sich vergangene Woche sieben Mitarbeiter zu Wort, um zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. „Die hier vertretenen Solisten fordern die Einhaltung der rechtsstaatlichen Grundstätze, nach denen für jeden Menschen die Unschuldsvermutung gilt, solange keine gerichtliche Instanz ein Urteil oder die Gleichbehandlungskommision keine Empfehlung ausgesprochen hat. Die von den Stiftungsräten verantwortete und gestattete Absetzung kommt einer Vorverurteilung gleich und widerspricht somit der Rechtsstaatlichkeit“, ärgert sich Solist Ferdinand von Bothmer. „Wir Orchestermitglieder sind entsetzt über die derzeitige Darstellung unseres Hauses in der Öffentlichkeit. Man spricht uns jede künstlerische Aussagekraft ab“, schimpft Solo-Klarinettistin Karin Mischl. Die Emotionalität beinhalte manchmal einen rauen Ton während der Proben, der aber allein der Sache und dem Zweck diene und menschlich sei. „Als weibliche Mitarbeiterin (...) musste ich zu keiner Zeit irgendwelche sexuellen Dienste leisten, um meine Karriere weiterzuentwickeln. Das falsche Licht, das nun seit Monaten auf unser Haus, auf unseren liebgewonnenen Arbeitsplatz geworfen wird, erschüttert und beängstigt uns, auch existenziell. Auf Gustav Kuhn wollen wir auf keinen Fall verzichten müssen“, betont Mischl. „Wir sind wütend und verständnislos über die Entscheidung, Kuhn von seinem Dirigat zu entbinden“, ist auch Antonio Mostacci, Solo-Cellist, für eine Wiedereinstellung Kuhns. „Ich finde es beklagenswert, dass die Tiroler Festspiele zum politischen Spielball geworden sind und die Unschuldsvermutung in der österreichischen Demokratie wohl keinen Wert mehr hat. Ich habe noch keinen Arbeitstag erlebt, an dem ich einen der Vorwürfe gegen Gustav Kuhn bestätigen könnte“, so Techniker Tim Herold, der sich vom Stiftungsvorstand und der Politik mehr Courage gegenüber Kuhn erwartet. „Maestro Kuhn ist streng, aber gerecht. Wenn er schreit, dann ist es nötig. Unser Kollektiv wünscht nichts mehr, als mit ihm zusammenzuarbeiten. Lasst ihn in Ruhe und lasst ihn arbeiten. Ohne Maestro wird das Festival sehr viel verlieren“, so Dzmitry Klachko vom Chor.
Kufstein beschließt Resolution für Trassenführung der ÖBB
Auch der Kufsteiner Gemeinderat ist geschlossen gegen die Variante der ÖBB, die Zulaufstrecke für den Brenner Basistunnel oberirdisch zu realisieren.
„Im September haben wir bereits die Unterstützung von LH Günther Platter erhalten, die Kufsteiner Bürgerinitiative hat in kürzester Zeit 2000 Unterschriften gesammelt,“ so Bgm. Martin Krumschnabel bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 3. Oktober.
Gemeinderat Horst Steiner bemerkte zudem, dass noch niemand wisse, wie es in Bayern weitergehe. Krumschnabel: „In Bayern wird aktuell hinterfragt, ob es überhaupt notwendig ist, da die Bestandsstrecke noch Kapazitäten frei hat.“ Dazu will der Bürgermeister Antworten, ob diese Zahlen korrekt sind.
Neben den beiden Varianten Zulaufstrecke durch den Berg oder oberirdisch neben der Autobahn möchte der Gemeinderat noch eine dritte Möglichkeit ins Spiel bringen: unterirdisch neben der Autobahn.
„Eine zusätzliche Belastung der Stadt Kufstein durch Verkehr, sei es auf der Straße oder auf der Schiene, ist nicht mehr tragbar. Wir benötigen für die Bevölkerung eine Garantieerklärung der österreichischen Bundespolitik, dass es unter keinen Umständen zu einer oberirdischen Bahntrasse durch Kufstein kommt. Auch wenn man bisher in allen verkehrsrelevanten Fragen im Stich gelassen wurde, sei es bei der Vignettenkontrolle oder aber auch bei den Grenzkon-trollen,“ heißt es im Bericht an den Gemeinderat.
Die Resolution wurde einstimmig beschlossen und ergeht nun an Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Karl-Heinz Strache und den zuständigen Verkehrsminister Norbert Hofer.
Kaisertal-Tunnel seit 10 Jahren in Betrieb
Es war ein jahrzehntelanger Kampf, schlussendlich hat sich die Tunnel -idee doch gegen andere Vorschläge wie einer verbesserten Materialseilbahn oder einer Schrägseilbahn durchgesetzt. Seit 2008 ist auch das Kaisertal als letztes bewohntes Tal in Österreich durch den Annatunnel an das Straßensystem angebunden.
Bgm. ÖkR Josef Ritzer und Alt-Bgm. Herbert Marschitz konnten sich schlussendlich im Jahr 2004 auf die Tunnelvariante einigen. Die Rahmenbedingungen wurden damals auf einem Schmierzettel festgehalten, den Ritzer immer noch in Ehren hält.
2006 wurde mit den Tunnelarbeiten begonnen und am 31. Mai 2008 konnten die damals 30 Bewohner das erste Mal mit dem Auto ins Kaisertal fahren.
„Es war kein Prestigprojekt von Ebbs oder vom Land Tirol, sondern wir wollten einfach nur eine Straßenverbindung für die Bewohner“, so Ritzer bei der Ansprache zu den Feierlichkeiten „10 Jahre Kaisertaltunnel“ am Samstag, 6. Oktober. Inzwischen hat das Kaisertal 43 Einwohner, 10 Personen haben einen Nebenwohnsitz angemeldet. Nur sie dürfen neben Einsatzfahrzeugen die Straße samt Tunnel benützen.
Und deshalb blieben auch die befürchteten Schäden für das Kaisertal, das seit 1964 ein Naturschutzgebiet ist, aus.
Finanziert wurde das € 6,9 Mio. teure Projekt, das aus einer rund 2 Kilometer langen Zufahrtsstraße und dem 823 m langen Annatunnel besteht, zu einem großen Teil vom Land Tirol, „... und zu einem kleinen Teil von der Gemeinde Ebbs. Der Gemeinderat stand immer geschlossen hinter dem Projekt. Heute gehe ich zum erstenmal auf der schuldenfreien Straße“, freute sich Ritzer.
Verbindung ins Kaisertal: der Annatunnel.
Gedenkfeier für Josef Madersperger in Kufstein
Zum 250. Geburtstag von Nähmaschinen-Erfinder Josef Madersperger lud die Stadtgemeinde Kufstein zu einer kleinen Gedenkfeier ins Rathaus.
„Als kleines Kind konnte ich mir das nie richtig vorstellen, dass so eine wichtige Erfindung wie die Nähmaschine aus Kufstein kommt“, so Bgm. Mag. Krumschnabel bei seiner Ansprache. Dr. Gerhard Lehmann gab eine kurze Übersicht des bewegten Leben von Madersperger und Dr. Klaus Reitberger wies in einem Vortrag darauf hin, wie sehr solche Erfindungen unser tägliches Leben beeinflussen.