Alter Name - neues Gesicht: Johann Mauracher neuer Ferienland-Obmann
Nach 13 Jahren als Obmann des TVB Ferienland Kufstein verkündete Hans Mauracher Mitte Juni völlig überraschend seinen Rücktritt. Am Montag, 21. Juli, wurde der Hinterthierseer Hotelier Johann Mauracher vom Aufsichtsrat zum neuen Ferienland-Obmann gewählt.
Aufgrund des Rücktrittes von Hans Mauracher traf sich der Aufsichtsrat vom Ferienland Kufstein, um über einen Nachfolger zu beraten. Die Wahl fiel auf den 56-jährigen Hotelier Johann Mauracher. „Ich habe in den letzten Wochen lange überlegt, ob ich zur Wahl des neuen Ferienland-Obmannes antrete, da ich eigentlich einen gut gehenden Betrieb zu Hause habe (Anm. Ayurveda Hotel Sonnhof). Doch in mir drinnen ist so viel Tourismusblut, das macht es spannend und reizt mich“, so Johann Mauracher in seiner Antrittsrede.
„Idealbesetzung gefunden“
„Wir haben in einer äußerst konstruktiven Sitzung unsere Vorstellungen an die neue Führung des Ferienlandes geäußert, gemeinsam über die Umsetzung der Strategien beraten und nach einer ausführlichen, intensiven Diskussion mit Johann Mauracher die Idealbesetzung zur Umsetzung unserer Vorstellungen gefunden“, so Aufsichtsratvorsitzender Helmuth Naschberger. Auch die beiden Obmann-Stellvertreter Thomas Sappl und Peter Osl, die bis zur nächsten Wahl im März 2015 unverändert im Amt bleiben, sind mit der Wahl vollauf zufrieden: „Johann Mauracher ist ein 110 prozentiger Touristiker, das ist das, was das Ferienland für die Zukunft braucht“, so Sappl. „Wir werden dich nach besten Wissen und Gewissen unterstützen“, ergänzt Osl. Mauracher wurde mit einer überwiegenden Mehrheit gewählt und ist ab sofort im Amt.
Viele Ideen
Für Mauracher ist es ein Ziel, in der Region Einigkeit herbeizubringen und zukünftig enger mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Ein Anliegen ist es, die Qualität nach oben zu bringen. Nicht nur in der Kultur, sondern auch in den Unternehmen. „Wir müssen den Tourismusverband führen wie ein Unternehmen. Ich glaube wir haben das Potential, die Lage und den Willen, größer Denken anzufangen. Ich habe einige Ideen, die ich einbringen möchte“, so Mauracher. Auch das Projekt Kaiserlift will er in den nächsten Wochen angehen und vorantreiben. Weiters soll der Gesundheitstourismus forciert werden: „Ich stelle mir vor, dass wir im Land Tirol eine der ersten Regionen sein werden, die wirklich Gesundheitstourismus machen“, so Mauracher. Der neue Obmann stellt sich auch zwei bis drei große Sportevents vor, die bevorzugt in der Vor- oder Nachsaison stattfinden sollen.
Große Erfahrung in Tourismusbranche
Johann Mauracher war von 1981 bis 2004 Aufsichtsrat und Vorstand vom Tourismusverband Thierseetal. 1996 übernahm er bis zur Fusion der einzelnen Tourismusverbände mit dem Ferienland Kufstein im Jahr 2004 das Amt des Obmannes vom TVB Thiersee. Seit 2010 sitzt Mauracher im Aufsichtsrat vom Ferienland Kufstein. Weiters ist er seit neun Jahren als Gemeinderat in Thiersee tätig, eine Periode (sechs Jahre) hatte er das Amt des Gemeindevorstandes inne.
Baubeginn der Energiezentrale für die Stadtwärme Wörgl
Mit dem Spatenstich für die Energiezentrale vergangenen Donnerstag, 10. Juli, fiel der Startschuss für ein Wörgler Vorzeigeprojekt: Aus der bisher ungenutzten Abwärme der Tirol Milch/Berglandmilch wird zukünftig umweltfreundliche Energie für die Wörgler Betriebe und Haushalte erzeugt.
Mit dem Projekt Stadtwärme Wörgl sollen künftig 21.000 MWh Abwärme der Tirol Milch in das Wörgler Fernwärmenetz eingespeist werden. In sechs Ausbaustufen des Wärmenetzes in Wörgl soll man dem Ziel näher kommen, bis 2025 energieautonom zu werden. „Für mich ist das Gesamtkonzept bestechend. Dieses Projekt ist für mich richtungsweisend, das Kommunen in Zukunft sehr viel mehr mit Firmen zusammenarbeiten“, so Bgm. Hedi Wechner.
Energiezentrale Herzstück vom Projekt
Die Energiezentrale am östlichen Teil des Betriebsgeländes von Tirol Milch soll in vier Monaten in Betrieb gehen. Das Gebäude umfasst eine Kubatur von ca. 20x25x8 (LxBxH) Meter, der Betrieb funktioniert weitestgehend automatisiert. Die industrielle Abwärme von Tirol Milch wird gleich von mehreren Wärmequellen ausgekoppelt und mittels Leitungen in die Energiezentrale transportiert. Dort wird die Wärme verarbeitet und ins neue Stadtwärmenetz eingespeist. In der Energiezentrale befinden sich drei Wärmepumpen mit jeweils 400 kW Anschlussleistung, welche die Abwärme fernwärmetauglich machen.
Die erste Ausbaustufe erstreckt sich von Tirol Milch entlang der Brixentaler Straße bis hin zur Pfarrkirche Wörgl und soll bis Ende 2015 abgeschlossen werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf € 9,8 Mio.
In 12 bis 15 Jahren soll der Ausbau des kompletten Stadtwärme-Netzes in Wörgl fertiggestellt werden.
Fußball soll zum Event werden: FC Kufstein beschreitet neue Wege
Nach über neun Jahren hat der FC Kufstein eine neue Führungsetage: Der Kufsteiner Nationalrat Hannes Rauch hat Mitte Juni das Präsidentschaftsamt von Herbert Gartner übernommen. Weiters wurde mit Friedl Schwaighofer ein neuer Geschäftsstellenleiter bestellt. Der Kufsteinblick traf die beiden zum Interview und sprach über die Zukunftspläne des FC Kufstein.
Was waren die Beweggründe, die Präsidentschaft des FC Kufstein zu übernehmen?
Hannes Rauch: Ich bin Sportsprecher im Nationalrat und war immer schon ein sportbegeisterter Mensch. Die Möglichkeit, das Ehrenamt des Präsidenten beim FC Kufstein zu übernehmen, hat mich mit Stolz erfüllt. Natürlich ist es aber auch eine große Herausforderung.
Wie gestaltet sich die Aufgabenverteilung zwischen Präsident und Geschäftsstellenleiter?
HR: Das operative Tagesgeschäft läuft über die Geschäftsstelle. Die strategische und sportliche Ausrichtung wird gemeinsam im Team besprochen.
Friedl Schwaighofer: Ich bin für die Administration verantwortlich. Weiters fällt der sportliche Bereich gemeinsam mit den beiden Trainern Stefan Höller (Kampfmannschaft) sowie Helmut Höck (Amateure) in meinen Zuständigkeitsbereich.
Was wird sich beim FC Kufstein verändern?
HR: Wir wollen den Verein weiterentwickeln und die Strukturen optimieren. In der Stadt Kufstein haben wir auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Ich will, dass der FC Kufstein in der Stadt ein fixer Bestandteil des Vereinslebens wird. Weiters wird ein Beitrag geleistet, um die Kinder und die Jugend zum Sport zu bringen. Nächste Saison sind neben den beiden Kampfmannschaften 13 Nachwuchsmannschaften im Einsatz. Ziel ist es außerdem, zukünftig 500 Zuschauer für die Regionalligaspiele ins Stadion zu bringen.
FS: Wir versuchen, mit Events und einem attraktiven Rahmenprogramm die Zuschauerzahlen zu erhöhen. Dafür haben wir jetzt auch ein Sicherheitskonzept für das Stadion (Großveranstaltungen über 1.500 Personen) ausgearbeitet. Bisher wurde dies immer aufgeschoben. Weiters wollen wir den Zuschauer im Gastronomiebereich besser betreuen. Die alte Grillstation ist Vergangenheit, dafür werden im Bereich der Zuschauertribüne mehrere Schankanlagen aufgestellt. Dazu kommt eine weitere Ausschankstation (Almhütte - Talstation Kala Alm), die im Herbst testweise aufgestellt wird. Snacks werden dazu direkt im Zuschauerbereich ausgegeben. Geplant ist auch eine Kinderbetreuung (Kindermalen etc.). Der Fußball steht aber weiterhin im Mittelpunkt.
Was sind die sportlichen bzw. wirtschaftlichen Ziele?
HR: Die letzte Saison gestaltete sich etwas schwierig. Ziel für die Regionalligamannschaft ist heuer ein einstelliger Tabellenplatz. Mein Wunschziel wäre es, nach Wattens die zweitbeste Tiroler Mannschaft in der Westliga zu werden. Weiters sollen die Kampfmannschaften mit der U18 eine strategische Einheit bilden. Wirtschaftlich gibt es klare Vorgaben: Die schwarze Null muss stehen. Für andere Experimente steht das gesamte Team nicht zur Verfügung.
FS: Im sportlichen Bereich gibt es einige Veränderungen: Wir versuchen, jährlich zwei junge Spieler von der U18 bzw. von der Amateurmannschaft in die Regionalligamannschaft zu integrieren und werden auch mit den umliegenden Vereinen näher zusammenarbeiten. Derzeit ist es u. a. auch aus finanzieller Sicht nicht möglich, eine Liga höher zu spielen. Wir wollen daher den Jugendlichen im Bezirk über den FC Kufstein als Ausbildungsverein die Möglichkeit geben, in den Halbprofi bzw. Profibereich einzusteigen. Unser bester Nachwuchsstürmer Emre Yilmiz wurde z. B. an Wattens abgegeben, um ihm ein sportliches Weiterkommen zu ermöglichen.
Wie läuft die Kaderplanung für die kommende Saison?
FS: Wir setzen ab sofort verstärkt auf junge Spieler. Mit unserer neuen Philosophie können sich diese im Training zukünftig mit den Regionalligaspielern messen. Um ein Zeichen zu setzen, wurden bisher Mario Thaler (FC Kundl, Jg. 1985), David Stöckl (SV Westendorf, 1995), Florian Praschberger (SV Walchsee, 1997), Kemal Dogan (Eigene Jugend, 1995), Baris Harmanci (Eigene Jugend, 1995), Leo Zubonja (Eigene Jugend, 1994), Fabio Gugglberger (Vereinslos, 1997) sowie Andreas Landerl (SV Brixen, 1995) für die Regionalliga verpflichtet. Dazu kehrt Alexander Kögl vom SC Kundl zurück. Yilmiz Emre (Wattens) und Christoph Hechenbichler (Kirchbichl) verlassen den FC Kufstein, Markus Unterrainer und Fabian Steidl beendeten ihre Karriere. Ebenfalls neu ist, das kein Spieler ohne Probetraining verpflichtet wird.
Der FC Kufstein startet mit einem Heimspiel gegen den FC Kitzbühel am 25. Juli um 19.00 Uhr in die neue Saison.
Kein Damm für Wörgl - Sicherungen der „Roten Zonen“ können bis zu 10 Jahre dauern
Mit so vielen Besuchern hatte auch die Stadt Wörgl nicht gerechnet: Bei der Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasser mussten sich viele mit einem Stehplatz begnügen. Aber was dann zu hören war, gefiel wohl niemanden in den beiden Sälen.
Das vom Land Tirol erstellte Hochwasserschutzprogramm wurde 2005 gehörig auf den Kopf gestellt. „Durch die damaligen dramatischen Ereignisse mussten wir die Berechnungen aktualisieren,“ so Dr. DI Hubert Steiner von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol.
Aufgrund neuer Ausmessungen wurde ein neuer Gefahrenzonenplan erstellt, auf dem viele neue Gebiete in die sogenannte „Rote Zone“ fallen.
Geschützt werden könnten diese Gebiete mit einem Damm, dem der Wörgler Gemeinderat schon längst zugestimmt hat, aber der vom Land Tirol keine Genehmigung erhält. Schuld sind die sogenannten „Regensburger Verträge“, die vorgeben, dass alle Maßnahmen keine negativen Auswirkungen auf die nachfolgenden Gebiete haben dürfen. Durch den Bau des Dammes würden aber Retentionsflächen fehlen und damit alle folgenden Ortschaften mit mehr Wasser zu kämpfen haben, so ist man sich zumindest in der Fachabteilung des Landes Tirol sicher. Steiner: „Wenn der Damm gebaut werden würde, wären bereits in Kirchbichl Auswirkungen zu spüren.“
Retentionsflächen optimieren
Um betroffene Gebiete aber trotzdem auch bei Hochwasser zu schützen, will man die bestehenden Retentionsflächen optimieren und neue hinzunehmen. „Dies wird aber bis zu 10 Jahre dauern, da genau berechnet werden muss, welche Auswirkungen die lokalen Maßnahmen haben werden,“ gibt Steiner unumwunden zu, „das heißt aber nicht, dass in Wörgl erst in zehn Jahren wieder Rote Zonen entfernt werden können.“ Insgesamt sind 38 Gemeinden im Tiroler Unterland betroffen. Gebiete, die besonders betroffen sind, sollen aber priorisiert werden.
Da die Retentionsflächen nicht immer in zu schützenden Gemeindegebieten liegen, soll es eine entsprechende finanzielle Kompensation geben und Wasserverbände gegründet werden.
Falls es vor den Ausbauten wieder zu einem Hochwasser kommen sollte, ist Wörgl vorbereitet: Mit sogenannten Big Bags, Pumpen, Sandsäcken und einem Katastrophenmanagement will man auf jeden Fall verhindern, dass es wieder zu so einer Katastrophe wie 2005 kommt.
HLW Kufstein setzt mit kreativem Sozialprojekt Zeichen der Nächstenliebe
Die Schüler der HLW Kufstein entwarfen für Patienten, Besucher und Mitarbeiter des BKH Kufstein 1.000 individuelle „Kraftbilder“.
Im Rahmen eines kreativen Sozialprojektes zeichneten die Schüler der HLW Kufstein 15x15 Zentimeter große Karten, die nun als Kraftbilder im Eingangsbereich des Krankenhauses kostenlos zur Verfügung stehen. Besucher und Mitarbeiter können die vielfältigen Kraftbilder zur Aufmunterung der Patienten verwenden. Die Grußkarten öffnen den stationären Patienten auch ein kleines Fenster zur Außenwelt. „Jede Karte ist ein Unikat. Es soll eine kreative und soziale Geste sein, von den Schülern für die Patienten des Krankenhauses“, so Initiator Klaus Weninger, HLW Lehrer und Leiter des Jugendzentrums Kufstein. Auch Prim. Univ.-Doz. Dr. Carl Miller, ärztlicher Direktor des BKH Kufsteins, zeigte sich begeistert: „Die Krankenhausleitung sieht neben der medizinischen und pflegerischen Kompetenz auch Menschlichkeit und Nähe als eine wichtige Säule im Dienst am Patienten.“ Vergangenen Dienstag, 17. Juni, erfolgte in Anwesenheit von HLW-Direktor Mag. Markus Höfle und zahlreichen Schülern die offizielle Übergabe der Kraftbilder an die Krankenhausführung.