Samba, ChaChaCha und Rumba: Staatsmeister der Lateinamerikanischen Tänze werden in Kufstein gekürt
Alle neun Jahre finden die Staatsmeisterschaften der Lateinamerikanischen Tänze in Tirol statt. Heuer erhielt der Tanzsportclub Kufstein nach 2016 erneut den Zuschlag.
Am Samstag, 8. März wird die Arena Kufstein in einen Ball-Room verwandelt: Beim Tanzhighlight des Jahres kämpfen Österreichs beste und höchst klassifizierten Tanzpaare um den Staatsmeistertitel. Rund 70 bis 80 Paare tanzen ab 14 Uhr zu den heißen Rythmen von Samba, ChaChaCha, Rumba, Paso Doble und Jive, ab 19 Uhr werden bei den Finals die Sieger gekürt. Diese vertreten Österreich anschließend bei internationalen Wettkämpfen wie Europa- oder Weltmeisterschaften.
Wie bereits vor neun Jahren hat sich der TSC Kufstein auch heuer wieder zum Ziel gesetzt, 700 Zuschauer in die Arena zu locken. Für einen perfekten Rahmen ist jedenfalls gesorgt: Neben der Live-Performance vom PT-Orchester Linz ist eine Lichtshow geplant, dazu besteht für die Zuschauer während der Pausen die Möglichkeit, sich beim Publikumstanz selbst am Parkett auszuprobieren.
Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren: „Jeder Winkel in der Arena Kufstein wird schalltechnisch bearbeitet“, erklärt TSC-Präsident Alexander Zaglmair.
Im Tanzsportclub Kufstein sind derzeit 70 Paare aktiv, für eine Qualifikation zu den Staatsmeisterschaften hat es - auch verletzungsbedingt - aber nicht gereicht. Mit dabei ist allerdings der Kufsteiner Philip Bratschko mit Partnerin Sophia Wedel (1. TTK GOLD WEISS Innsbruck).
Neben den Staatsmeisterschaften werden am Sonntag, 9. März, ab 11 Uhr die Tiroler Landesmeisterschaften - ebenfalls in den Lateinamerikanischen Tänzen - ausgetragen. Die Gesamtkosten für die Veranstaltung liegen bei rund € 20.000,- bis € 25.000,-, die Staatsmeisterschaften werden auf ORF Sport+ übertragen.
Tickets und weitere Infos unter www.tsc-kufstein.at
Freuen sich auf die Staatsmeisterschaften: Die Dancing-Stars Zabine Kapfinger und Alexander Zaglmaier (vorne) sowie Markus Kofler, Michael Steinbacher, Sabine Brenner-Pantorotto und Andreas Pantorotto (hinten v. l.)
Wörgler Schwimmbadlösung: Ponholzer bringt Wave-Sanierung ins Spiel
Nach dem Aus für die von Bgm. Michael Riedhart (Liste Wörgl Bewegen, ÖVP) angestrebte ganzjährige Schwimmlösung in Wörgl (Regionalbad) bringt Vize-Bgm. Roland Ponholzer (Liste Wir für Wörgl) jetzt eine Sanierung des Wave ins Spiel. Riedhart erteilt dem eine klare Absage.
Ponholzer wirft Riedhart eine falsche Strategie und eine katastrophale Kommunikationspolitik in Sachen Schwimmbadlösung vor: Der Bürgermeister habe den Gemeinderäten eine teure Studie nie offiziell vorgestellt, Tik-Tok-Videos und Pressemeldungen hätten sich nur als Politshow herausgestellt. „Das gescheiterte Regionalbad-Projekt von Bgm. Riedhart war von Anfang an ein Luftschloss, das keine reelle Chance zur Umsetzung gehabt hat. Er hat die Wörgler jahrelang an der Nase herumgeführt“, übt auch GR Patricia Kofler (Wir für Wörgl) scharfe Kritik. Lt. GR Walter Altmann (ehem. Liste Wörgl Bewegen, ÖVP) habe Riedhart bereits im Dezember 2023 bei einer Listensitzung gesagt, dass sich ein Regionalbad nie ausgehen werde: „Das Kartenhaus der Unwahrheiten fällt schön langsam zusammen“, betont Altmann.
Wave-Sanierung?
Ponholzer schlägt jetzt eine sachverständige Bewertung durch Baumeister, Planer usw. vor, um herauszufinden, welche Bauteile am Wave-Areal grundsätzlich weiterverwendet werden können - eine intakte Bausubstanz in Millionenhöhe sei vorhanden. Anschließend könnten objektive Sachverständige die tatsächlichen Kosten von Bauteilsanierungen feststellen. Ziel sollte es sein, ein Innenbecken, den Außenschwimmbereich und den Saunabereich zu adaptieren. Auch eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Axams, wo ein nahezu identes Problem bestehe, wäre für den Vizebürgermeister vorstellbar. Im Zuge dessen könnten Planungs-, Ausführungs- (gemeinsame Ausschreibungen) und Ausstattungskosten eingespart werden. Eine Finanzierung sollte gemeinsam mit dem Land Tirol, Bund, EU, Trägerorganisationen, TVB, Umlandgemeinden und weiterer Finanzierungspartner aufgestellt werden.
Absage von Riedhart
Riedhart habe bereits kurz nach Amtsantritt eine umfassende technische Untersuchung der Anlage in Auftrag gegeben. „Dabei stellte sich leider heraus, dass die technischen Einrichtungen des Wave in einem Zustand sind, der eine Wiederinbetriebnahme wirtschaftlich nicht tragbar macht. Das Gutachten kam zu dem Schluss, dass eine Sanierung rund € 30 Mio. kosten würde“, erklärt der Stadtchef in einer Stellungnahme. Diese Summe sei für Wörgl allein nicht zu stemmen, zumal das Land Tirol lediglich € 3,6 Mio. zur Unterstützung angeboten habe.
Stattdessen will Riedhart die Planungen für ein neues Freibad vorantreiben. „Für uns ist ein Freibad keine Alternative“, bekräftigt Ponholzer, der sich auch eine Volksbefragung vorstellen könnte.
GR Iris Kahn und LA Petra Wohlfahrtstätter (Grüne) warnen vor dem Bau eines Freibades: Ohne finanzielle Unterstützung des Landes würde dies der Stadt den finanziellen Ruin bescheren. „Ein Hallenbad ist kein Luxus, sondern ein Teil der Daseinsvorsorge. Das sollte sich das Land leisten können“, sagt Wohlfahrtstätter. Für ein neues Hallenbad sollte das Land anstatt € 13 Mio. rund € 20 Mio. bis € 25 Mio. beisteuern. „Das Projekt muss realistisch sein, dann könnte man dies als Gemeinde stemmen“, so Kahn. Die Grünen schlagen weiters eine Erstellung von einer „Bäder-Raumordnung“ anhand von Einwohnerzahlen und Schul-standorten vor, dazu müsse es eine Verpflichtung zur interkommunalen Finanzierung mittels „Schwimmbad-Euro“ geben.
Vize-Bgm. Roland Ponholzer schlägt vor, eine Sanierung des Wave zu prüfen.
V. l.: LA Petra Wohlfahrtstätter und GR Iris Kahn
Oberlangkampfen setzt sich für den Erhalt seiner Volksschule ein
Erhitzte Gemüter bei der Gemeinderatssitzung in Langkampfen: Auf der Tagesordnung stand die Beratung über die Kindergärten und Schulen in Langkampfen, viele Oberlangkampfener befürchteten, dass dabei die Schließung der Volksschule beschlossen wird. Was aus der Tagesordnung nicht klar ersichtlich war: Diese Beratungen fanden im geheimen Teil der Sitzung statt.
Schon seit einer längeren Zeit gibt es Diskussionen über die Pläne eines großen Bildungskampus in Unterlangkampfen. Vor allem die Schließung der Volksschule in Oberlangkampfen lässt die Wogen hoch gehen.
Und so fanden sich am Dienstag, 28. Jänner, zahlreiche Oberlangkampfener bei der Gemeinderatssitzung ein. Gleich zu Beginn klärte Bgm. Andreas Ehren-strasser darüber auf, dass die Beratungen zu den Schulen nicht im öffentlichen Teil stattfinden werden. Er gab jedoch den Besuchern die Möglichkeit, ihre Argumente zu Beginn der Gemeinderatssitzung einzubringen.
„Für viele, die sich neu in Oberlangkampfen angesiedelt haben, war ein Grund für die Entscheidung, dass es in der Nähe eine Schule gibt“, so Franz Hager, als Vertreter der Interessensgemeinschaft „Erhalt Volksschule Oberlangkampfen“. Rund 110 Schüler würden gezwungen werden, nicht mehr zu Fuß, sondern mit dem PKW oder Bus zur Schule zu kommen. „Die Schule in Oberlangkampfen wurde gerade saniert und hat große Räume. Lt. Direktorin könnten alle künftigen Schulsysteme dort praktiziert werden. Wo bleibt da die Nachhaltigkeit?“, fragte Hager die Gemeinderäte. Außerdem gab er zu bedenken, dass dadurch das Dorfgeschehen nochmals verringert wird und auch die Kirche wohl weniger oft genutzt werde. Hager: „An der Schule wollen aktuell drei Kinder eine Ganztagesbetreuung, eine Umsetzung eines solchen Modelles sollte erst erfolgen, wenn es benötigt wird“.
Als Beispiel gab er Thiersee an: Dort wurde eine neue Schule errichtet, aber die kleinen Schulen in den Ortsteilen blieben erhalten. „Eine Entscheidung, die der Thierseer Bürgermeister bereits bereut“, konterte Bgm. Ehren-strasser. Er dankte allen für das Engagement: „Wir werden über alle dieser Argumente beraten. Viele davon sind durch Daten und Fakten belastbar, einige sind ein Bauchgefühl. Wir beschäftigungen uns bereits über einem Jahr mit dem Thema, das hat den Vorteil, das Emotionen in den Hintergrund treten und Daten und Fakten wichtiger werden. “
„Meine Tochter fragte mich, was sie dagegen machen könnte, dass ihre Schule geschlossen wird“, so ein besorgter Vater. Daraufhin ist sie von Haus zu Haus gegangen und hat Unterschriften gesammelt. Diese Liste wurde bei der Sitzung an den Bürgermeister übergeben.
Dem Beispiel will man folgen: Es sollen in nächster Zeit in allen Ortsteilen der Gemeinde Unterschriften für den Erhalt der Volksschule Oberlangkampfen gesammelt werden. „Wir haben bereits 20 Leute, die sich dafür bereit erklärt haben. Diese Mühen zahlen sich aus, kleinere Schulen können einfach bessere Qualität für die Schüler bieten“, so Hager abschließend.
Auch Vizebmg. Josef Greiderer bedankte sich bei allen: „Wir nehmen diese Einwände ernst. Heute wird keine Entscheidung fallen, wir beraten uns nur. Ihr könnt euch alle sicher sein, dass die Abstimmung zu diesem Projekt öffentlich erfolgen wird.“
Mit großen Schildern machte die Interessengemeinschaft auf ihre Anliegen bei der Sitzung aufmerksam.
VS Radfeld wird generalsaniert und ausgebaut
Vor einem Jahr gewannen die Architekten Adamer-Ramsauer den Architekturwettbewerb für den Aus- und Umbau der Volksschule Radfeld, inklusive Generalsanierung. Vergangenen Freitag, 31. Jänner, erfolgte bereits der Spatenstich für das € 13 Mio.-Projekt.
Die Volksschule Radfeld wurde 1969 erbaut. Aufgrund des Sanierungsbedarfs, begrenzter Platzverhältnisse und gestiegener Anforderungen – etwa durch Lerninseln – entschied sich die Gemeinde Radfeld nicht nur für eine umfassende Sanierung des bestehenden Gebäudes, sondern auch für einen Erweiterungsbau. „Wir haben das Glück, dass wir etwas Neues mit der alten Schule verbinden können“, freut sich Radfelds Vize-Bgm. Andreas Klingler.
Lange Bauzeit
Um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten und eine Unterbringung der Schüler in Containern zu vermeiden, wird das Bauvorhaben in mehreren Phasen umgesetzt. Bis Februar 2026 soll der neue, dreigeschossige Gebäudetrakt (10 x 45 m) mit einer Nutzfläche von 945 m² so weit fertiggestellt sein, dass der Unterricht dort provisorisch stattfinden kann. Anschließend beginnt die Sanierung des Bestandsgebäudes. Anfang 2027 kehren die Schüler in die generalsanierte Volksschule zurück, während der Neubautrakt finalisiert wird.
Bis zum Schulbeginn im September 2027 sollen sämtliche Räumlichkeiten – darunter acht Klassen, zwei Reserveklassen, zwei Gruppenräume, ein Werkraum, ein Kreativraum sowie ein Maschinenwerkraum im Untergeschoss – fertiggestellt und das Projekt abgeschlossen sein. Insgesamt steht den derzeit ca. 160 Schülern dann eine Gesamtnutzfläche von 2.610 m2 zur Verfügung.
Die geplanten Investitionskosten belaufen sich auf € 13,35 Mio. - die Gemeinde Radfeld stemmt ca. € 7 Mio., die Gemeinde Rattenberg steuert € 1 Mio. bei. Die restliche Finanzierung erfolgt über Förderungen (Gemeindeausgleichsfonds und Infrastrukturfonds für Kinderbildung und Kinderbetreuung).
Ebenfalls bereits mitgeplant wurde die Errichtung eines neuen Turnsaales samt Parkdeck. Die Umsetzung könnte lt. Klingler nach der Fertigstellung des Gesamtprojektes im Jahr 2027 erfolgen - je nach finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde.
Spatenstich bei der VS Radfeld: Schulleiter Thomas Köck, Architekt Klaus Adamer, Vize-Bgm. Andreas Klingler (Radfeld), LA Sebastian Kolland, Bgm. Bernhard Freiberger (Rattenberg) sowie Bmstr. Wolfgang Dander
Kosten zu hoch: Keine ganzjährige Schwimmlösung in Wörgl
Bgm. Michael Riedhart wollte im Zentrum von Wörgl ein neues Ganzjahresbad errichten, diese Pläne haben sich jetzt allerdings in Luft aufgelöst. Der Stadtchef sieht die Schuld beim Land, heftige Kritik gibt es von der Opposition.
„LH Anton Mattle hat uns ermutigt und darin bestärkt, weiter an dem Projekt Regionalbad festzuhalten. Es liegt jetzt am Land und am Bäderbeirat, die finanzielle Unterstützung zu konkretisieren. Letzterer soll im Jänner seine Arbeit aufnehmen“, zeigte sich Riedhart im vergangenen Oktober noch optimistisch.
„Scheinförderung“
Nach einem Gespräch mit dem neuen Landeshauptmann-Stellvertreter Philip Wohlgemuth (SPÖ) habe sich die Hoffnung aber schnell zerschlagen. „Teile der Landesregierung haben den Menschen im Bezirk Kufstein Sand in die Augen gestreut. Denn bei der Präsentation der Bäderstudie wurde der Bevölkerung ein ganzjähriger Badebetrieb versprochen. Die Bäderrichtlinie des Landes Tirol sieht aber maximal € 13,5 Mio. für den Neubau eines Hallenbades vor - mit so geringen Mitteln baut man kein Hallenbad“, zeigt sich Riedhart enttäuscht.
Damit würden sich weder die Baukosten, geschweige denn der anschließende laufende Betrieb finanzieren lassen. Die Gesamtkosten belaufen sich lt. Riedhart selbst bei der kleinsten Hallenbadvariante auf mindestens das Dreifache. „Es liegt auf der Hand, dass die Differenz weder von einer Stadtgemeinde allein noch mit Hilfe der Umlandgemeinden getragen werden kann“, so Riedhart, der der Landesregierung vorwirft, somit eine Scheinförderung auf den Weg gebracht zu haben.
Falsche Hoffnungen?
Der Landtagsabgeordnete der SPÖ und Wörgler Stadtrat Christian Kovacevic sieht „Unvermögen des Bürgermeisters“ als Grund für das Aus: „Die Art und Weise, wie Bgm. Riedhart an das Projekt Regionalbad herangegangen ist, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt: Zuerst großspurig versprechen – und dann die Schuld bei allen anderen suchen.“ Diese Schuld nun an das Land abzuwälzen, bezeichnet Kovacevic als „politische Bankrotterklärung“. Das Land nehme trotz angespannter finanzieller Situation erstmals eine noch nie dagewesene Summe für die Förderung von Schwimmflächen in die Hand: „Wenn selbst das nicht reicht, liegt die Verantwortung nicht mehr beim Land, sondern beim Bürgermeister der Stadt Wörgl.“
„Luftschlösser“
„Nach der Veröffentlichung der Bäderstudie hat jeder verstanden, dass mit lediglich € 75 Mio. für Neubauten und Sanierung von Bädern in ganz Tirol dies das Aus für das Regionalbad Wörgl bedeutet hat. Trotzdem hat der Bürgermeister weiterhin für dieses Projekt die Werbetrommel gerührt“, kritisiert die grüne Gemeinderätin Iris Kahn. Dies sei nur ein weiteres Luftschloss, das in sich zusammenstürze. „Er hat den Wörglerinnen und Wörglern den Mund wässrig gemacht, während im Hintergrund bereits klar war, dass ein Regionalbad nicht finanzierbar ist“, kritisiert auch GR Özlem Harmanci.
Die Wörgler Grünen mahnen zu mehr Verantwortungsbewusstsein: „Es reicht nicht, große Projekte anzukündigen, wenn die finanziellen Grundlagen nicht gegeben sind. Wörgl braucht eine nachhaltige und realistische Stadtentwicklung – keine leeren Versprechen.“
Verpasste Chance
Der Kramsacher Landtagsabgeordnete Andreas Gang (FPÖ) sieht eine „verpasste Chance für unsere Kinder“ und kritisiert die Bäderstudie: „Dieses Instrument erweist sich als zahnlos, was die zu geringen Zuschüsse in Wörgl zeigen und es dem Bürgermeister auch in Wörgl schlichtweg unmöglich macht ein modernes Schwimmbad zu errichten. Es bietet keine ausreichende Unterstützung für die Standortgemeinde, die sich einen Neubau oder eine Sanierung von Schwimmbädern schlichtweg nicht leisten können.“
Die Liste Fritz sieht einen „Bauchfleck“ des Bürgermeisters und der Landesregierung. „Bürgermeister Riedhart hat ein Prestige-Projekt mit Kosten von bis zu € 65 Mio. in der großen Variante vorgelegt, das jeden finanziellen Rahmen sprengt. Sowohl in der Stadt Wörgl als auch im Land Tirol“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar. Wenn in Axams ein Regionalbad um rund € 30 Mio. errichtet werden könne, dann könne in Wörgl eine mittlere Variante nicht € 45 Mio. und schon gar nicht eine große Variante bis zu € 65 Mio. kosten. „Die Gemeinden bekommen viele Aufgaben umgehängt, die viel Geld kosten. Irgendwann geht es dann einfach nicht mehr. Die Landesregierung hat die Schwimmbäder-Rettung versprochen, aber falsch und schlecht aufgesetzt. Unter diesen Bedingungen geht sich für Wörgl nicht einmal die günstigere Mittel-Variante aus, denn der Bau ist das eine, der Erhalt des Schwimmbades dann die andere Herausforderung“, erklärt die Wörgler Gemeinderätin und Liste Fritz-Landtagsabgeordnete Gabi Madersbacher. Schwimmbäder seien kein Luxusgut, sondern notwendige Infrastruktur für die Bevölkerung einer Region.
Region voller Nichtschwimmer?
Auch Eva Dollinger, die frühere Spitzenathletin und Obfrau vom Tri Team TS Wörgl, zeigte sich schockiert: „Das Tri Team gehört zu den Vereinen mit der besten Nachwuchsarbeit im Schwimmen in Tirol. Dass es in Zukunft in der Region kein ganzjähriges Hallenbad gibt, ist nicht nur für unseren Nachwuchs eine Katastrophe, sondern auch für das Schwimmenlernen, die Familien, die Schulen und die gesamte Region.“ Die Entscheidung verhindere lt. Dollinger nicht nur zukünftige Olympiateilnehmer, sondern produziere auch eine Region voller Nichtschwimmer.
Neues Freibad?
Riedhart kündigte in einer Aussendung an, dass die Stadt Wörgl ab sofort alle Weichen für die Realisierung eines neuen Freibades samt Saunalandschaft stelle. Dessen Finanzierung sehe sich die Stadt im Stande. Riedhart spricht von einem Investitionsvolumen von ca. € 10 Mio. bis € 15 Mio. - dies hätten vergleichbare Projekte gekostet.
Die Stadt Wörgl hat sich im Oktober ein 21.148 m2 großes Grundstück in der Johann-Federer-Straße gesichert. Auf einem Teil dieser Fläche soll jetzt ein neues Freibad entstehen.