Ebbser Wirtschaftstage setzen Fokus auf Mitarbeitergewinnung
Nach 2013 sowie 2017 organisiert der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus der Gemeinde Ebbs am Samstag, 6. Mai, bereits zum dritten Mal die Ebbser Wirtschaftstage. 43 Betriebe präsentieren sich im Freizeitpark Hallo Du sowie zum Teil in den eigenen Betrieben der Öffentlichkeit.
Bereits ab 9 Uhr öffnet die Eishalle im Hallo Du ihre Pforten, 32 Betriebe aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung, Industrie und Tourismus geben interessante Einblicke in ihre Tätigkeitsbereiche und bewerben offene Stellen. Ebenfalls im Hallo Du angesiedelt ist der Infostand, wo die Besucher auf Abruf den kostenlosen Shuttle-Service zu einen der 22 Betriebe in Anspruch nehmen können, welche sich am eigenen Firmenstandort präsentieren. „Bei den Ebbser Wirtschaftstagen haben wir einen bunt gefächerten Branchenmix. Die Firmen präsentieren ihre Produkte, versuchen Mitarbeiter zu gewinnen und sich auszutauschen“, erklärt Organisator Josef Freisinger, Obmann des Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus.
PICTA-Interessenstest
Eingeladen wurden auch insgesamt 800 Schüler der Polytechnischen Schulen Kufstein, Niederndorf und Kössen sowie die dritten und vierten Klassen der Mittelschulen Kufstein, Ebbs, Niederndorf und Kössen. Anhand eines PICTA-Interessenstest der Wirtschaftskammer werden den Schülern die persönlichen Interessen aus neun verschiedenen Bereichen aufgezeigt und anschließend zu den ihnen passenden Betrieben zugewiesen. Vize-Bgm. Beate Astner-Prem gab im Rahmen der Präsentation auch einen Einblick in die Ebbser Wirtschaft: Insgesamt gibt es in der Gemeinde 580 Betriebe, 270 davon zahlen Kommunalsteuer. Diese konnte von € 1.223.000,- (2013) auf € 1.711.000,- (2017) sowie auf € 2.478.000,- im Jahr 2022 gesteigert werden. „Wir haben in den letzten neun Jahren eine Steigerung von über 100 Prozent. Diese Entwicklung ist enorm. Ich glaube, dass ein wesentlicher Faktor auch die Zusammenarbeit der Ebbser Wirtschaft und der Gemeinde ist“, freut sich Astner-Prem.
Alle teilnehmenden Betriebe der Wirtschaftstage zahlen eine Gebühr von € 250,-, die Gesamtkosten von rund € 50.000,- übernimmt die Gemeinde Ebbs.
V. l.: Bgm. Josef Ritzer, Samuel Geisler, Vize-Bgm. Beate Astner-Prem, GR Josef Freisinger sowie Georg Hörhager
Wohncontainer für Geflüchtete in Kufstein fertiggestellt
Schlaf- und Kochmöglichkeiten, Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume – die 100 Wohncontainer in der Stadt Kufstein zur Unterbringung von 150 geflüchteten Personen sind ab sofort bezugsbereit. Zum Start werden rund 50 Geflüchtete in der von den Tiroler Sozialen Diensten (TSD) betreuten Unterkunft untergebracht, eine vollständige Besiedlung mit insgesamt 150 Geflüchteten ist in weiterer Folge in mehreren Schritten geplant.
„Die adäquate Unterbringung von geflüchteten Menschen ist Teil unserer humanitären Verantwortung, der wir uns bewusst sind und der wir entsprechend nachkommen. Die Bundesländerquote konnte in Tirol in den vergangenen fünf Monaten um über zehn Prozent erhöht werden. Wenngleich es in den letzten Monaten zu einer deutlichen Entspannung der Flüchtlingsbewegungen gekommen ist, arbeiten wir seitens des Landes im Sinne einer guten Vorbereitung weiter daran, Unterbringungsmöglichkeiten zu akquirieren“, erklärt Integrationsreferent LH-Stv. Georg Dornauer.
Weitere Maßnahmen
Um auch den Außenbereich rund um die Wohncontainer in Kufstein ansprechend zu gestalten, ist im Rahmen der Freiwilligentage Tirol, die vom 24. bis zum 26. April stattfinden, das Projekt „Bunte Pflanzerei“ geplant. Im Zuge dessen wird die Freiwilligenkoordination der TSD in Kooperation mit der Freiwilligenpartnerschaft Tirol sowie freiwilligen Helfern und Geflüchteten Hochbeete installieren, bepflanzen und bemalen sowie Palettenmöbel anfertigen.
Deutschkurse direkt vor Ort in Kufstein
„Integrationsmaßnahmen sind neben der Unterbringung unser Kernanliegen, weshalb wir unser Angebot kontinuierlich ausweiten und an den veränderten Bedarf anpassen. Die neu Ankommenden in Kufstein können direkt vor Ort regelmäßig Deutschkurse mit besonderem Fokus auf Alphabetisierung und Werte- und Orientierungswissen besuchen. Des Weiteren sind auch die Kollegen aus dem Team TIK – Tiroler IntegrationsKompass – in Tirol unterwegs, um Beratung und Coaching zur Berufsvorbereitung vor Ort anzubieten“, so Birgit Hohlbrugger, Teamleitung „Deutsch&Akademie“ der TSD.
„Solche Vorhaben, die allen voran der Integration dienen, sind wichtig, um ein gutes Miteinander zwischen heimischer Bevölkerung und geflüchteten Menschen zu ermöglichen. Der Erwerb der deutschen Sprache ist ein Muss. Das ist die Grundlage für die Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gemeinde“, ergänzt Dornauer.
Insgesamt sind in Tirol derzeit rund 5.500 Personen in der Grundversorgung, 3.500 davon werden von der TSD institutionell betreut. Die Bundesländerquote ist in Tirol aktuell zu 75,2 Prozent erfüllt.
FPÖ fordert Aufklärung
„Während wir Freiheitliche Seite an Seite mit der Bevölkerung gegen das Containerdorf gekämpft haben, kämpfen Bund, Land und Stadt offenbar Seite an Seite gegen die Sicherheitsinteressen der Kufsteiner Bevölkerung“, kritisiert der Kufsteiner FPÖ-Stadtparteiobmann Christofer Ranzmaier die Öffnung des Containerdorfs scharf. „Weder der Gemeinderat, noch der städtische Sicherheitsausschuss bekamen bis zum heutigen Tage das viel gepriesene Sicherheitskonzept des Landes im Vorhinein präsentiert, um sich darüber informieren zu können bzw. um sich auch konstruktiv einzubringen. Ebenso tappt auch die Bevölkerung noch im Dunkeln, wenn es um die Frage geht, wie denn ihrem Sicherheitsbedürfnis in Zusammenhang mit diesem Containerdorf Rechnung getragen wird“, kritisiert Ranzmaier die Vorgehensweise.
Kufsteins Vize-Bgm. Stefan Graf (Grüne) beruhigt: „Die Tiroler Sozialen Dienste haben ihr Sicherheitskonzept vom Herbst überarbeitet und die Beanstandungen seitens der Stadt berücksichtigt. Das nun vorliegende Sicherheitskonzept entspricht unseren Vorstellungen und damals getroffenen Vorgaben. Auch die baulichen Anlagen vor Ort wurden kollaudiert.“
Im Containerdorf in Kufstein werden insgesamt 150 Geflüchtete untergebracht.
Diskussion um Schul- und Kindergarten-Erweiterung in Bruckhäusl
Der Kindergarten und die Volksschule in Bruckhäusl werden erweitert bzw. adaptiert. Die Baukosten werden zwischen den Gemeinden Kirchbichl und Wörgl zu je 50 % aufgeteilt. Der Wörgler Gemeinderat hat die Kostenbeteiligung von € 3 Mio. zwar mehrheitlich beschlossen - jedoch nicht ohne Diskussion.
Neben zwei Gruppenräumen für den Kindergarten und zwei neuen Klassen für die Volksschule entstehen ein weiterer Gruppenraum für die Volksschule, neue Garderoben und ein Platz für den Mittagstisch. Zusätzlich werden im Bestand u. a. der jetzige Garderobenbereich und ein Konferenzzimmer adaptiert, die Dachfläche mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, eine Klimaanlage installiert, komplett auf LED umgerüstet sowie mit neuen Rampen und Liftanlagen die Barrierefreiheit hergestellt.
Im Budget nicht eingeplant
Noch vor der Gemeinderatssitzung bzw. dem Beschluss wurde mit den ersten Bauarbeiten (Herstellung der Barrierefreiheit) bereits begonnen. Die großen Umbauarbeiten sollen in den Sommerferien umgesetzt und bis zum Herbst fertiggestellt werden. „Normalerweise ist es doch so, dass man zuerst beschließt und dann baut. Das dürfte hier nicht der Fall sein. Dazu habe ich kein Finanzierungsmodell im Beschlussvorschlag“, schüttelt GR Gabi Madersbacher (Liste Hedi Wechner) den Kopf und verweigert ihre Zustimmung. Im Budget für das heurige Jahr, welches im Dezember beschlossen wurde, fehlt dieses Projekt: „Wir hatten im Herbst letzten Jahres eine Zeit, wo man von hohen Baukosten und vielen Unsicherheiten geplagt war. Da ist man von ungefähren Kostenschätzungen ausgegangen - und ein Budget soll möglichst treffsicher sein“, erklärt Bgm. Michael Riedhart (Wörgl Bewegen). Vize-Bgm. Roland Ponholzer (Wir für Wörgl) kritisiert die Vorgehensweise: „Ein Grund, warum wir dem Budgetvoranschlag 2023 nicht zugestimmt haben, war gerade dieses Projekt. Wir wussten, dass hier sehr viel Geld auf uns zukommt, dass wir bezahlen müssen. Und es gibt die kaufmännische Vorsicht. Man hätte dieses Projekt in das Budget bereits einplanen müssen. Es geht um € 3 Mio., die nicht vorhanden sind - und die müssen finanziert werden.“
Die Bauarbeiten haben bereits vor dem Grundsatzbeschluss des Wörgler Gemeinderates begonnen.
Ex-MFG´ler gründen Verein Kufsteiner Bürgerliste
Bei den Gemeinderatswahlen 2022 erreichte die Liste MFG Kufstein - Menschen, Freiheit, Grundrechte - auf Anhieb zwei Gemeinderatsmandate sowie einen Stadtratsplatz. Nur knapp vier Monate später folgte der Bruch mit der Landesführung und man trat geschlossen aus der Partei aus. Nun gründete man den Verein Kufsteiner Bürgerliste.
„Wir wollen die Kontrollinstanz sein, sind in unseren Funktionen als Stadt- und Gemeinderat auch in jedem Ausschuss vertreten. Wir werden den beiden Parteien Parteifreie und Grüne ganz genau auf die Finger schauen und bei Bedarf auch darauf klopfen“, so Stadtrat und Obmann des neuen Verein Lukas Blundler. Der Verein will gemeinsam mit den Bürger:Innen Ideen für Kufstein ausarbeiten. Mit Veranstaltungen und offenen Sitzungen soll motiviert werden, mitzuarbeiten. Konzentrieren will man sich in nächster Zeit auf die Themen Verkehr und Sozialwohnungsvergabe. Beim ersteren hat man aber noch keine konkrete Ideen, außer die bereits öfter von mehreren Seiten vorgeschlagene Öffnung der Autobahnausfahrt Zell. Langfristig sieht man die bereits mehrfach diskutierte Tunnelvariante oder auch eine weitere Innbrücke als Problemlöser. Weitere Vorschläge erhofft man sich, in dem man mit den Betroffenen in Kontakt tritt und gemeinsam Lösungen erarbeitet. Bei der Wohnungsvergabe vermisst man die Transparenz beim Vergabesystem und fordert neue Vergaberichtlinien.
Aktuell hat der Verein 30 bis 40 Mitglieder. Weitere Informationen zum Verein gibt es unter www.kufsteiner-buergerliste.at
V. l.: Werner Rofner, Clemens Stoll, Lukas Blunder und Barbara Kronthaler vom Verein Kufsteiner Bürgerliste.
Wörgler Meilensteine werden versetzt
Auf Initiative vom ehemaligen Wörgler Bürgermeister Arno Abler wurden im Stadtzentrum von Wörgl sogenannte „Meilensteine“ eingesetzt. 304 historische Ereignisse von Beginn der Zeitrechnung bis zum Eröffnungstag am 23. Juni 2006 wurden in Form von Granittafeln in den Gehsteigen auf einem Rundweg von genau einer altrömischen Meile (1.482 m) in der Bahnhofstraße, der Innsbrucker Straße, am Andreas Hofer-Platz, der Salzburger Straße und der Josef Speckbacher-Straße verlegt.
Die Liste „Wir für Wörgl“ hat im Dezember einen Antrag eingebracht, dass die Wörgler Meilensteine nach dem Umbau des unteren Teils der Bahnhofstraße in eine Begegnungszone wiedereingesetzt werden. Bgm. Michael Riedhart wies darauf hin, dass die Dicke der Steine dies nicht zulasse und die Steine aufgrund des Verkehrs springen würden. Stadtbaumeisterin Melanie Partoll erklärte, dass nach vielen Gesprächen mit Experten (Pflasterern, Planern usw.) sowie einer technischen Prüfung von allen Seiten davon abgeraten wurde, die Steine wieder einzusetzen. Lt. Kulturreferent Sebastian Feiersinger werden die Meilensteine aktuell ausgebaut und zwischengelagert. Im Rahmen der Straßensanierung beim Pflichtschulzentrum sollen die Meilensteine in den Sommerferien auf den Gehsteigen der Michael-Unterguggenberger-Straße sowie der Dr. Franz-Stumpf-Straße mit einem Abstand von 70 cm neu eingesetzt werden. Dazu ist es eine Option, die Geschichte um neue Meilensteine mit Ereignissen nach dem Jahr 2006 zu ergänzen.
Kritik an Versetzung
Vize-Bgm. Roland Ponholzer kann sich nicht vorstellen, dass in der Bahnhofstraße zukünftig mehr Verkehr sein wird als aktuell. Dazu habe er Informationen, dass die Wiedereinsetzung am ursprünglichen Platz technisch möglich sei. „Für mich hat dieses Projekt ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn man das jetzt einfach verlegt, ist dieses Projekt für mich ad absurdum geführt“, will auch GR Gabi Madersbacher keine Versetzung.
Der Gemeinderat lehnte den Antrag, die Meilensteine in der Bahnhofstraße wieder einzusetzen, mehrheitlich ab.
Die Wörgler Meilensteine werden beim Pflichtschulzentrum in der Michael-Unterguggenberger-Straße sowie der Dr. Franz-Stumpf-Straße wieder eingesetzt.
Foto: Spielbichler