Diskussion über Eissport-Saisonstart in Kufstein
In der Regel wurde jedes Jahr um den 20. September die Kufstein Arena für den Eissport geöffnet. Anfang August wurde der HC Kufstein darüber informiert, dass der Saisonstart heuer auf Mitte Oktober verschoben werden soll. Jetzt traf der Kufsteiner Stadtrat eine Entscheidung: Die Innenfläche der Kufstein Arena wird doch am 23. September geöffnet.
In einem offenen Brief appelierte der Vorstand des Hockey Clubs Kufstein an den Sportausschuss sowie den Stadtrat, die Eisarena auch heuer zum avisierten Termin um den 20. September zu öffnen. Ein verschobener Start würde den HC Kufstein vor erhebliche Probleme stellen. U. a. könnten zwei Nachwuchsmannschaften (U11, U13) nicht am Meisterschaftsbetrieb der Bayerischen Landesliga teilnehmen, da diese bereits am 1. Oktober beginnen würde. Dazu würde ein damit verbundenes Förderprojekt der EU mit sofortiger Wirkung scheitern.
Fortbestand des Clubs gefährdet?
„Abgesehen von der wankenden Teilnahme am Meisterschaftsbetrieb in der bayerischen Landesliga ist auch ein geregelter Trainingsbetrieb zur Saisonvorbereitung, vor allem im Nachwuchsbereich, schwer bis nicht organisierbar“, erklärt der Vorstand des HC Kufstein im Brief. Generell werde der Fortbestand des Hockey Club Kufstein im Falle eines verspäteten Saisonstarts stark gefährdet.
Stillschweigen nach Sportausschuss
Am Montag, 22. September, beschäftigte sich der Sportausschuss mit dieser Thematik. Kufsteins Sportreferent Thomas Krimbacher verwies in einer Anfrage des Kufsteinblick auf die Verschwiegenheit im Ausschuss, sprach jedoch von einem „guten, konstruktiven Gesprächsklima“. Für den Stadtrat, der am Montag, 29. September tagte , wurde vom Sportausschuss eine Empfehlung abgegeben. „Wir können im Ausschuss mit dieser Lösung gut leben“, hielt sich Krimbacher bedeckt. Dem wiedersprach Lukas Blunder, der als einziges Sportausschussmitglied auch im Stadtrat vertreten ist: „Das ist falsch. Es wird am Montag im Stadtrat ein heißes Thema.“ Blunder sei ganz klar für einen Saisonstart am 23. September - wie vom HC Kufstein gewünscht.
Für den Obmann-Stv. im Sportausschuss, Klaus Pfister (Kufsteiner Grüne), sei eine Verschiebung der Eiszeit nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch verantwortungsbewusst. „Während die Beleuchtung der Stadt stark eingeschränkt wird, die Bürger angehalten werden bis zu 30% Energie einzusparen, sollte Anfang/Mitte September, während andere noch baden gehen, in Kufstein Eis gemacht werden. An dieser Stelle gilt es jedenfalls abzuwägen – zwischen der Möglichkeit, dem HCK und den Jugendmannschaften ihre Sportart zu ermöglichen und gleichzeitig aber auch unseren ökonomischen und ökologischen Verantwortungen nachzukommen und die Eisflächen erst später zu ermöglichen“, erklärt Pfister in einer Aussendung. In Krisenzeiten brauche es gute und tragfähige Lösungen und keine verantwortungslosen Polarisierungen.
Laut NEOS Kufstein würde eine Verschiebung der Eissaison um einen Monat zu Minderausgaben zwischen € 30.000,- und € 60.000,- führen. „Angesichts dieser hohen Energiepreise können Schulen sicher damit leben, wenn sie die Eisflächen erst einen Monat später nutzen können. Das bedeutet, man könnte die Bereitstellung der Außeneisfläche nach hinten verlegen. Damit würde man bereits € 10.000,- bis € 25.000,- weniger an Ausgaben haben“, rechnet GR Birgit Obermüller in einer Aussendung vor. Grundsätzlich müsse eine nachhaltige Lösung für die Arena gefunden werden: „Eine flexible Schließmöglichkeit der derzeit halboffenen Halle würde Energiekosten senken. Geprüft werden sollte ebenso die Möglichkeit, die Eisfläche mit einer Folie zu schützen, wie in der Vergangenheit Schneeflächen in Skigebieten konserviert wurden“, ergänzt Obermüller.
Update: Stadtrat beschloss Öffnung
Der Kufsteiner Stadtrat traf am Montag, 29. August, eine Entscheidung: Auf der Innenfläche der Kufstein Arena kann ab dem 23. September - wie vom HC Kufstein gewünscht - Eishockey gespielt werden.
Ab dem 23. September kann in der Kufstein Arena Eishockey gespielt werden.
(Foto: dotshock)
Wörgler GR Madersbacher stellt Fragenkatalog an Riedhart
In einem offenen Brief an Bgm. Michael Riedhart stellte die Wörgler Gemeinderätin Mag. Gabi Madersbacher einen Fragenkatalog zusammen. Es sei ihr - aber auch vielen weiteren Bürgern - unmöglich, seit Amtsantritt im März einen persönlichen Termin bei Riedhart zu erhalten, begründete Madersbacher die Vorgehensweise. „Gabi hat bei mir nie um einen Termin angefragt. Vermutlich will man jetzt im Zuge der Landtagswahl anpatzen, in der Hoffnung, dass etwas hängen bleibt“, weist Riedhart die Vorwürfe scharf zurück. Zudem habe jeder Bürger, der bei ihm um einen Termin angefragt hat, auch einen bekommen.
Drei Themen
Madersbacher will wissen, wieviel die neue Einrichtung des neuen Bürgermeisterbüros bzw. die neuen Mobiltelefone der Fraktionskollegen Riedhart´s gekostet haben. Dazu sei dem GF der Stadtmarketing Wörgl GmbH von Riedhart persönlich untersagt worden sein, Berichte des Wörgler Kulturvereins Academia Vocalis im Stadtmagazin zu veröffentlichen. Weiters stellte Madersbacher zur Reise von Riedhart, Stadtamtsdirektor Mag. Philipp Ostermann-Binder, Bauamtsleiterin Melanie Partoll und Stadtrat Thomas Embacher zum 8. EWA Kongress im Europapark Rust sieben Fragen (u. a. zum Zeitraum, Erkenntnissen, Kosten).
Die konkreten Antworten folgen lt. Riedhart noch in dieser Woche (nach Redaktionsschluss).
Tiroler Volkspartei präsentierte Bezirksliste
Die Kramsacher Bezirkspolizeikommandantin Astrid Mair führt die Bezirksliste der Tiroler Volkspartei bei der Landtagswahl am 25. September an (der Kufsteinblick berichtete). Dahinter kämpfen der Ebbser Bezirksbauernobmann Michael Jäger sowie die Niederndorfer Landtagsabgeordnete Barbara Schwaighofer um Vorzugsstimmen.
Obwohl das Ergebnis von 2018 mit landesweit 44,26 % der Stimmen nicht mehr zu erreichen sei, gibt Bezirksparteiobmann Sebastian Kolland das Halten der zwei Grundmandate im Bezirk Kufstein als Ziel aus. „Wir haben den Anspruch, die gesamte gesellschaftliche Breite sowie den gesamten Bezirk abzudecken, in allen Regionen vertreten zu sein und für alle Berufsgruppen ein Angebot zu haben. Das zeichnet uns als Volkspartei definitiv aus“, erklärt Kolland. Hinter Mair, Jäger und Schwaighofer sind Manfred Hautz, Julia Lettenbichler, Andrea Ager, Marita Hueber, Michael Riedhart, Christine Schmid und Sebastian Kolland gereiht - damit sind 60 % der Bezirksliste weiblich.
Wer kommt in den Landtag?
Für eine Vorreihung innerhalb der Liste sind 30 % der Stimmen - das sind im Bezirk Kufstein je nach Wahlbeteiligung rund 2.500 Vorzugsstimmen - notwendig. Diese sind für den auf Platz zwei gereihten Jäger durchaus in Reichweite. Auch Barbara Schwaighofer - bereits seit 2013 im Landtag vertreten - kämpft um eine Vorreihung: „Jede Vorzugsstimme ist auch eine Stimme für die Partei bzw. Spitzenkandidat Anton Mattle“, setzt die erfahrene Niederndorferin auf Zusammenhalt.
Bezirksparteiobmann Sebastian Kolland (6. v. l.) ist stolz auf die breit aufgestellte Bezirksliste.
Stadt Kufstein arbeitet an Energiestrategie
Am 8. August, trafen sich Kufsteiner Gemeinderäte von Parteifreien, Grünen, Neos, FPÖ und ÖVP im Rathaus mit Vertretern von „Wasser Tirol“, der Fachhochschule, der Stadtwerke Kufstein und des Kufsteiner Stadtmarketings, um über den von Wasser Tirol erstellten Energieleitplan für die Stadt Kufstein zu diskutieren und kurz- und mittelfristige Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Als längerfristige Strategie ist man dabei übereingekommen, dass der weitere Ausbau des Kufsteiner Fernwärmenetzes sowie die Ausnützung sämtlicher Photovoltaikpotenziale in der Stadt Kufstein Vorrang haben sollen. Im Zuge des Raumordnungskonzeptes, welches in den Jahren 2023 und 2024 beraten und neu beschlossen wird, sollen entsprechende Maßnahmen eingearbeitet werden, wie beispielsweise die Verpflichtung zur Anbringung von Photovoltaikanlagen bei Neubauten. Generell sollen aber alle erneuerbaren Energieformen angeboten werden, wozu in weiterer Folge ausgearbeitet wird, welche Stadtteile von Kufstein durch einen Ausbau des Fernwärmenetzes und welche allenfalls durch Energiegemeinschaften mit Energiegewinnung vor Ort ausgestattet sein sollen. Der Ausstieg aus dem Erdgas steht für die Mandatare unstrittig fest, daher soll dieser Energieträger bei zukünftigen Projekten keine Rolle mehr spielen. Auch das Thema Wasserkraft sei nach Auskunft der Experten von Wasser Tirol für Kufstein im Gemeindegebiet nicht mehr weiter ausbaubar.
Energiesparmaßnahmen
Seitens der Stadtwerke Kufstein wird darauf hingewiesen, dass die Herausforderungen des herannahenden Winters letztlich nur durch massive Energiesparmaßnahmen bewältigt werden können. Die Mandatare haben sich darauf geeinigt, dass hier die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht, in dem einerseits ab sofort die Festung ab Mitternacht nicht mehr beleuchtet wird, ebenso alle weiteren Denkmäler in Kufstein, wo es keinen Sicherheitsaspekt für die Beleuchtung gibt.
Darüber hinaus ist für den Gemeinderat im September ein Allparteienantrag vorgesehen, bei dem nicht nur die Stadt ihre Energiestrategie festlegen soll, sondern wo kurzfristig Einsparungspotenziale genannt werden und darüber hinaus die Wirtschaft und auch private Haushalte dringend aufgefordert werden, im eigenen Bereich alle möglichen Sparpotenziale umzusetzen.
Nachdem damit gerechnet werden muss, dass im Herbst der Strompreis steigt, gleichzeitig Gaslieferungen ausbleiben und daher insgesamt ein Mangel an Energieträgern zu befürchten ist, soll dem umgehend mit Sparmaßnahmen auf allen Ebenen begegnet werden. Eine Umstellung auf andere Energieträger in der Kürze der Zeit wird allseits als nicht möglich betrachtet. Ungeachtet dessen wird die Zukunftsstrategie darauf ausgelegt, dass Kufstein einen wesentlich höheren Anteil an Eigenstrom erzeugt. „Photovoltaikanlagen für jedes Dach in Kufstein“, das ist etwa ein erklärtes Ziel der Runde der Mandatare, die darauf hoffen, dass die urlausbedingt verhinderten Kollegen aus anderen Fraktionen mit ihnen gemeinsam im Herbst diesen Weg im Gemeinderat mitgehen werden.
Blunder fordert finanzielle Unterstützung
StR. Lukas Blunder (MFG, jetzt parteilos), der urlaubsbedingt bei dem Treffen nicht anwesend war, fordert in einer Aussendung, dass die Stadtwerke Kufstein GmbH einen eigenen Geschäftszweig „Photovoltaik“ etablieren bzw. Organisationsstrukturen schaffen soll, um nicht mehr von Subunternehmen abhängig zu sein und den Photovoltaik-Ausbau auf Kufsteins Dächern beschleunigen zu können.
Den Nutzen der Abschaltung der Beleuchtung der Festung Kufstein stellt Blunder in Frage (z. B. Wertschöpfung aus Tourismuseinnahmen, Werbewirkung, Sichtbarkeit von der Autobahn aus, etc.). Dazu kündigt der Stadtrat im kommenden Gemeinderat einen Antrag über eine sofortige finanzielle Unterstützung seitens der Stadt Kufstein für Geringverdienende und Hilfsbedürftige an. Dies solle in Form von Sofort-Gutschriften bei den Stadtwerken als Stromlieferant bzw. einer Aussetzung der Stromkostenerhöhung erfolgen.
Im Zuge des Raumordnungskonzeptes in Kufstein soll beispielsweise die Verpflichtung zur Anbringung von Photovoltaikanlagen bei Neubauten eingearbeitet werden.
(Foto: e_mikh)
Verstärkte Verkehrsüberwachung in Kufstein
Die Stadtpolizei Kufstein führte im vergangenen Herbst sowie im ersten Halbjahr 2022 an mehreren Standorten verstärkte Geschwindigkeitsüberwachungen im gesamten Stadtgebiet der Stadtgemeinde Kufstein durch. Ein Hauptaugenmerk wurde dabei auf die sogenannten „Raser“ gelegt, welche für eine Vielzahl an Beschwerden sorgen.
Kritische Straßenabschnitte
Dabei kam es auch zu mehreren Führerscheinentzügen. Unter anderem war ein Fahrzeuglenker auf der Oskar-Pirlo-Straße bei erlaubten 40 km/h mit gemessenen 104 km/h und ein Fahrzeuglenker auf der Salurnerstraße anstelle der erlaubten 40 km/h mit 102 km/h unterwegs. Des Weiteren wurden auf der Pienzenauerstraße anstelle der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h Fahrzeuge mit 86, 84 bzw. 82 km/h gemessen. Sämtliche Fahrzeuglenker wurden an die Bezirkshauptmannschaft Kufstein angezeigt.
Heuer wurde auf der Eibergstraße in der 40 km/h Beschränkung ein Fahrzeug mit 101 km/h gemessen. Auf der Langkampfenerstraße L 211 konnte ein Fahrzeug anstelle der erlaubten 50 km/h mit 100 km/h und auf der Salurnerstraße mehrere Fahrzeuge anstelle der erlaubten 40 km/h mit 106 bzw. 101 km/h gemessen werden.
Auf der Salurnerstraße mit der erlaubten Geschwindigkeit von 40 km/h, konnte die bislang massivste Überschreitung festgestellt werden. Der Lenker eines italienischen Fahrzeuges wurde stadtauswärts fahrend mit 126 km/h gemessen. Der Lenker des Fahrzeuges konnte tags darauf durch Beamte der Stadtpolizei Kufstein im Stadtgebiet von Kufstein ausgeforscht und an die Bezirkshauptmannschaft Kufstein zur Anzeige gebracht werden.
Neue Radarsäulen
Zusammenfassend wurden im ersten Halbjahr bereits 49 Messtage für Geschwindigkeitsmessungen aufgewendet, was bislang ca. 3.680 Verwaltungsanzeigen an die Bezirkshauptmannschaft Kufstein zur Folge hatte. Die Bilanz: Rund 75 Geschwindigkeitsübertretungen pro Messtag.
Über den Antrag des Verkehrsbeirates und Genehmigung des Stadtrates wurden mittlerweile zwei neue Radarsäulen in der Stuttgarterstraße und Einfangstraße errichtet.
Durch den Einsatz dieser Geräte soll nicht nur die Sicherheit auf den Straßen gewährleistet werden, auch der durch die Raser verursachte Lärm soll reduziert werden.
Der zuständige Sachbearbeiter für Geschwindigkeitsmessungen bei der Stadtpolizei Kufstein, Andreas Huber, GrpInsp, mit Verkehrsausschussobmann Ing. Stefan Graf vor der neuen Radarsäule in der Einfangstraße am Kindergarten Endach.
(Foto: Standortmarketing)