Stadttheater Kufstein startet mit acht Produktionen durch
Das Kufsteiner Stadttheater hat sich einiges vorgenommen: Insgesamt stehen acht Produktionen auf dem Jahresprogramm, neben der Wiederaufnahme vom „Jedermann“ gelangt auch ein Musical zur Aufführung.
„Wir sind voller Tatendrang“, erklärte Obfrau Hildegard Reitberger bei der Präsentation des Jahresprogrammes. Nachdem in den letzten beiden Jahren jeweils nur drei Stücke aufgeführt wurden, ist das Stadttheater Kufstein zuversichtlich, das umfangreiche Programm heuer auch spielen zu können.
Mit der Premiere des emanzipierten Jugendstückes „King A“, gespielt von fünf 17 bis 18 Jährigen, fiel vergangenen Freitag, 4. März, bereits der Startschuss. Unter der Regie von Verena Kirchner stehen am 11. und 18. März noch zwei weitere Termine für das „Junge Stadttheater“ an. In Kooperation mit dem Theater Verband Tirol und den Tiroler Volksschauspielen Telfs präsentieren am 3. April elf Bühnen mit insgesamt 60 Beteiligten „Allerhand Kreuzköpf - G´schichten und G´stalten aus den Tiroler Alpen“.
Mit der heiteren Komödie „Die drei Eisbären“ folgt am 22. April ein Klassiker unter den Volksstücken. Unter der Regie von Babsi Gröters sind Reinhard Exenberger, Gunther Hölbl und Oliver Schmidt in den Hauptrollen zu sehen.
Am 24. April gastiert die weltweit agierende Theatergruppe „ReflActiv“ vom Theater der Unterdrückten Wien mit dem Forumtheaterstück „Who cares?“ in Kufstein.
Der Festungsneuhof wird ab 15. Juni wieder Schauplatz des „Jedermann“, wobei die Hauptrolle wiederum als Frau Jedermann von Karolina Bucher gespielt wird. Insgesamt sind neun Termine geplant. „Der Erfolg von 2018 war bemerkenswert, diesen möchten wir wiederholen“, erklärte Regisseur Klaus Reitberger.
Für ein weiteres Highlight wird derzeit bereits geprobt: Mit dem Musical „Cabaret“ will Regisseur Georg Anker den großen Erfolg von 2017/2018 (La Cage aux Folles) wiederholen. Thomas Scheiflinger ist für das Musikarrangement sowie die musikalische Leitung verantwortlich.
Abgerundet wird das abwechslungsreiche Programm mit dem Weihnachtsstück „Da Krah“ (Premiere: 11. Dezember), welches bereits Ende 2021 gespielt wurde, sowie einem Kindermärchen.
Alle Termine, Tickets und weitere Infos unter www.stadttheater-kufstein.at
V. l.: Kulturreferent Klaus Reitberger, Obfrau Hildegard Reitberger, Jakob Daxauer (Raiffeisen Bezirksbank Kufstein), Babsi Gröters, Georg Anker sowie Verena Kirchner bei der Programmpräsentation
Bürgermeisterstichwahl in Wörgl und Kufstein - Wörgler Stadtregierung klar abgewählt
Bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen vergangenen Sonntag, 27. Februar wurde die Wörgler Stadtregierung mit der Liste Hedi Wechner sowie der Freiheitlichen Wörgler Liste ganz klar abgewählt. Weder in Kufstein noch in Wörgl erreichte ein Bürgermeisterkandidat die 50 % Marke.
Mit neun Mandaten und 37,88 % der Stimmen feierte die Liste „Wörgl Bewegen – Team Michael Riedhart – Wörgler Volkspartei - ÖVP“ einen Erdrutschsieg. Kaum fassen konnte dieses sensationelle Ergebnis Spitzenkandidat Michael Riedhart: „Das hätten wir uns nicht im Ansatz erhofft, ohne mein Team wäre dies nicht möglich gewesen. Die Leute haben eine Veränderung gewählt.“ Eine herbe Niederlage musste die amtierende Bürgermeisterin Hedi Wechner einstecken: Ihre Liste stürzte von neun auf vier Mandate ab. Ihr bisheriger Koalitionspartner, die Freiheitliche Wörgler Liste verlor drei Mandate, somit wurde lediglich Spitzenkandidat Christian Huter in den neuen Gemeinderat gewählt. „Eine Veränderung ist gewünscht. Da brauchen wir nichts schönreden, damit habe ich nicht gerechnet“, erklärte eine sichtlich enttäuschte Wechner.
Die erstmals angetretene Liste „Wir für Wörgl. – Liste Roland Ponholzer“ erreichte auf Anhieb vier Mandate sowie einen Sitz im Stadtrat, die Wörgler Grünen konnten ihre zwei Mandate absichern. Ebenfalls neu im Gemeinderat ist Richard Linser mit seiner Liste „MFG – Menschen Freiheit Grundrechte“ und einem Mandat, die Neos mit Spitzenkandidat Christoph Huber verpassten den Einzug mit lediglich 116 Stimmen klar.
Bürgermeister-Stichwahl
Alle sieben Wörgler Listen stellten auch einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Mit 2.345 Stimmen bzw. 39,15 % geht Michael Riedhart als klarer Favorit in die Stichwahl am 13. März. Amtsinhaberin Hedi Wechner holte 1.315 Stimmen (21,95 %) und blieb damit nur knapp vor Roland Ponholzer (1.209 Stimmen, 20,18 %).
Im Falle einer Niederlage in der Stichwahl kündigte Wechner an, das Gemeinderatsmandat nicht anzunehmen.
Kufstein
Gleich zehn Listen mit acht Bürgermeisterkandidaten kämpften in Kufstein um die Gunst der Wähler. Mit nur 52,01 % sank die Wahlbeteiligung gegenüber 2016 nochmals stark (59,37 %).
Die Parteifreien mit Bgm. Martin Krumschnabel konnten sich auch bei dieser Wahl mit acht Mandaten wieder klar durchsetzen. Trotz Verlust von zwei Mandaten zeigte sich Krumschnabel aufgrund der hohen Anzahl der Listen mehr als zufrieden: „Ich sehe auch in Zukunft keine Probleme, sinnvolle Mehrheiten zu finden.“
Riesenjubel auch bei den Kufsteiner Grünen beim besten Abschneiden seit Bestehen: Als einzige Partei mit drei Mandaten sind sie die zweitbeste Liste in der Festungsstadt.
Spitzenkandidat Stefan Graf wird zudem erstmals in den Stadtrat einziehen.
Auch die MFG, die nur knapp ein drittes Mandat verfehlten, freuten sich über den erstmaligen Einzug in den Gemeinderat und durch die Mandatsverteilung auch über den Einzug in den Stadtrat von Lukas Blunder.
Keine große Freude gab es bei der GKL - Team Walter Thaler. Sie verloren gleich drei Mandate gegenüber der letzten Wahl und müssen sich nun mit zwei Plätzen im Gemeinderat und einem Platz im Stadtrat begnügen.
Ebenfalls zwei Mandate erreichten die „Kufsteiner Volkspartei - Die Stadtpartei“ mit Richard Salzburger, der sich über einige ungültigen Vorzugsstimmen ärgerte, da die Wähler die beiden VP-Listen verwechselten. Auch er wird in den Stadtrat einziehen.
Die FPÖ Kufstein, Wir Kufsteiner Volkspartei, Für Kufstein - SPÖ und NEOS reichte es für ein Mandat. Als einzige Liste reichte es für die „Stimme der Bürger“ nicht für den Einzug in den Gemeinderat. Offen ist noch die Wahl zum Bürgermeister: Zwischen Martin Krumschnabel (Parteifreie, 45,51 %) und Birgit Obermüller (NEOS, 11,12 %) kommt es ebenfalls am 13. März zur Stichwahl.
Michael Riedhart (li.) ist der große Wahlsieger in Wörgl.
Große Freude bei den Parteifreien: Obwohl zehn Listen angetreten waren, erreichten sie acht Mandate. Foto: Stadt Kufstein - Kleinheinz
In fünf Gemeinden kommt es zu einer Stichwahl
MFG in 15 Gemeinden
Größter Newcomer bei dieser Gemeinderatswahl war die MFG: Gleich in 15 Gemeinden - und damit in allen Gemeinden, in denen man angetreten ist - erhielt man zumindestens ein Mandat von den Wählern. Den höchsten Wählerzuspruch gab es dabei in Mariastein, wo man mit drei Mandaten und 27,82 % den höchsten Erfolg erzielte.
Stichwahl
In fünf Gemeinden wird am 13. März nochmal an die Wahlurne gebeten: Neben Kufstein und Wörgl (siehe Seite 2 und 3) gibt es auch in Angerberg (Walter Osl 47,45 %, Johannes Bramböck 35,46 %), Kramsach (Bernhard Zisterer 39,60 %, Andreas Gang 31,17 %) auch in Langkampfen (Andreas Ehrenstrasser 42,10 %, Josef Greiderer 34,06 %) eine Stichwahl um den Bürgermeisterposten.
Frauen noch stark in der Minderheit
Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner und NEOS Spitzenkandidatin Birgit Obermüller müssen noch in die Stichwahl. Im Bezirk gibt es aber eine neue Ortschefin: Sandra Madreiter-Kreuzer von der Heimatliste Angath erhielt 57,74 % der Stimmen. Als einzige Bürgermeisterkandidatin in Niederndorferberg bleibt auch Elisabeth Daxauer Bürgermeisterin.
Neue Bürgermeister
Der Großteil der amitierenden Bürgermeister konnte sich auch bei der Wahl 2022 wieder durchsetzen. Neue Bürgermeister gibt es in Brandenberg (Johannes Burgstaller, Brandenberger Gemeinschaftsliste), Breitenbach (Josef Auer, ÖVP), Münster (Thomas Mai, Team für Münster), Reith i. A. (Thomas Gschösser, Wir für ein starkes Reith), Söll (Wolfgang Knabl, Miteinander für Söll), Thiersee (Rainer Fankhauser, Bürgermeister-Liste Thiersee) und Walchsee (Ekkehard Wimmer).
Niedrige Wahlbeteiligung
Abermals nutzten weniger Menschen die Möglichkeit zu Wählen: Waren es 2016 noch 69,56 %, nutzten 2022 nur noch 64,62 % ihr Wahlrecht bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen im Bezirk.
Arbeitszeitfälschungen,Vernachlässigung: Skandal in Kufsteiner Altenwohnheim
Jahrelang sollen mindestens drei Mitarbeiterinnen des Altenwohnheimes Zell/Kufstein die Arbeitszeitaufzeichnungen gefälscht bzw. die eigene Dienstzeit verkürzt haben. Nach ersten Erhebungen waren damit auch pflegerische Mängel verbunden.
„Für unsere pflegebedürftigen Heimbewohner bieten wir ein neues Zuhause, in dem ihnen mit Hochachtung und Respekt gegenübergetreten wird.“ Diesen Leitspruch der Kufsteiner Altenwohnheime nahmen mindestens drei Mitarbeiterinnen einer Abteilung im Altenwohnheim Zell wohl nicht sehr ernst: Jahrelang sollen die Beschuldigten offenbar lange Zeit vor Dienstschluss nach Hause gegangen sein, eine Kollegin habe dann zum offiziellen Dienstschluss gesammelt ausgestempelt. Um dies zu ermöglichen, wurden ersten Erhebungen zufolge Heimbewohner teilweise schon am Nachmittag mit Grießbrei abgefüttert und ins Bett gebracht, um sich eine weitere Versorgung der Senioren zu ersparen. „Das ist definitiv ausgesagt“, bestätigt Bgm. Martin Krumschnabel.
Mitarbeiterinnen fristlos entlassen
In einer Sondersitzung des Kufsteiner Stadtrates vergangenen Montag, 14. Februar, wurde beschlossen, drei Mitarbeiterinnen sofort zu entlassen. Eine Sachverhaltsdarstellung wurde an die Pflegeaufsicht Tirol sowie an die Staatsanwaltschaft Innsbruck weitergeleitet. Den Missstand aufgedeckt hat eine Mitarbeiterin, die der Abteilung frisch zugeteilt wurde. Innerhalb von zwei Wochen bemerkte sie Unstimmigkeiten und leitete diese unverzüglich der Pflegedienstleitung weiter.
Betrug mindestens seit fünf Jahren
Lt. Bgm. Martin Krumschnabel bestreiten die (vorerst) drei Hauptverdächtigen einen Pflegemissstand, jedoch nicht die Fälschung der Arbeitszeitaufzeichnungen. Die drei Mitarbeiterinnen, zwei davon in einer führenden Position des Stockwerkes, gaben zu, dass die Arbeitsverkürzungen mehrfach passiert seien, „aber nicht so oft, wie andere behaupten - und auch nur in letzter Zeit.“ Dazu wurden bereits weitere zehn Mitarbeiter fünf Stunden einvernommen. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Station sagte u. a. aus, dass ihm bereits im Jahr 2017 angetragen wurde, früher auszustempeln. Insgesamt arbeiten in diesem Stockwerk 18 Personen im Pflegebereich sowie drei Reinigungskräfte.
„Ich bin davon überzeugt, dass es sehr viele Leute gibt, die geschwiegen haben. Weil sie sich schwer tun, Kollegen anzuschwärzen. Das sonst niemand etwas mitbekommen hat, halte ich für unmöglich. Dies ist immer eine Frage der Zivilcourage“, erklärte Krumschnabel. Wie dies zu qualifizieren sei, werde von anderer Stelle entschieden. Dass in anderen Abteilungen Ähnliches passiert (ist), glaubt Krumschnabel nicht. Dafür gebe es keinen Hinweis.
Um eine möglichst breite Sachverhaltsbasis aufzubereiten, wurden am Montag, 21. Februar, alle Angehörigen sowie am Dienstag, 22. Februar, alle Mitarbeiter des Hauses von Bgm. Martin Krumschnabel zu einem Gespräch eingeladen (jeweils nach Redaktionsschluss).
„Keiner wird geschützt“
Lt. Krumschnabel sind der Pflegedienstleiter Helmut Gwercher sowie der Heimleiter Werner Mair in den bisherigen Anhörungen nicht belastet worden. „Aber es kann durchaus sein, dass sich von den Behörden etwas anderes herausstellt. Von mir wird keiner geschützt“, verspricht Krumschnabel volle Aufklärung.
Auch die Fachaufsicht habe bei standesgemäßen Prüfungen keine Mängel festgestellt. „Es scheint nicht so einfach zu sein, diese Missstände aufzudecken, wenn diese Leute ihr Geschäft gut verstehen. Wir müssen eine Institution einführen, die diese Dinge tagesaktuell prüft. Sonst kommt man nicht dahinter“, ergänzt der Stadtchef. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Dienstaufsicht gegeben habe, da u. a. die Stationsleitung sowie die Stellvertretung selber in diese Machenschaften involviert waren.
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
Stadtpolitik schockiert
Schockiert zeigt sich GR Birgit Obermüller (Neos) und fordert Konsequenzen sowie eine lückenlose Aufklärung: „Wenn ein derartiger Betrug über Jahre hinweg möglich ist, müssen sofort personelle Konsequenzen in der Führungsebene gezogen werden.“
GR Richard Salzburger (Team Hannes Rauch - Kufsteiner Volkspartei) wünscht sich eine professionelle Personalführung in den verschiedenen Sparten der Stadtgemeinde Kufstein, die Kufsteiner Grünen ein anonymes Hinweisgebersystem sowie eine Ombudsstelle und sehen die Landesregierung am Zug: „Zu Recht machen sich viele Angehörige derzeit Sorgen. Es ist deshalb dringend notwendig, dass die Landesregierung mittels Bescheid hier einschreitet und sicherstellt, dass die Mängel behoben werden“, sagt Stefan Graf. Wie auch die Grünen fordert die Gemeinsame Kufsteiner Liste (GKL) eine lückenlose Aufklärung. Die SPÖ - Für Kufstein geht einen Schritt weiter und will einen sofortigen Untersuchungsausschuss. „Unerklärlich ist die Tatsache, dass die Führungsebene sowie die Stadtregierung diesen Betrug, welcher seit 2017 im Gange ist, nicht bemerkt hat bzw. entschieden dagegengewirkt hat“, so Alexander Gfäller-Einsank.
Der Staatsanwaltsprecher Hansjörg Mayr bestätigte gegenüber der APA, dass seitens der Staatsanwaltschaft offizielle Ermittlungen wegen Vernachlässigung und gewerbsmäßigen Betruges eingeleitet wurden.
Im Kufsteiner Altenwohnheim Zell wird wegen Vernachlässigung und gewerbsmäßigen Betruges ermittelt.
Schulterschluss der Gemeinden gegen Bodenaushubdeponie in Angerberg
Die Firma HB Recycling GmbH hat um die Genehmigung einer Bodenaushubdeponie im Angerberger Ortsteil Edwald angesucht. Die Bürgermeister der Gemeinden Angerberg, Breitenbach, Mariastein, Langkampfen und Angath sehen kein öffentliches Interesse und unterzeichneten eine gemeinsame Resolution.
Die Deponiefläche wird mit 73.442 m2 und die Schüttmassen mit einer Gesamtkubatur von 490.000 m3 angegeben. Das durchschnittliche jährliche Schüttvolumen soll 20.000 m3 bis 30.000 m3 betragen, die Projektdauer ist auf 20 Jahre festgelegt. Zuvor müssten 7,75 ha Wald gerodet werden.
Einstimmiger Beschluss
Die Gemeinde Angerberg hat sich bereits am 28. Dezember mit einem einstimmigen Beschluss gegen diese Deponie ausgesprochen und angekündigt, im Rahmen der Parteistellung alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um dieses Großprojekt zu verhindern. „Das ist reines Privatinteresse und für uns eine enorme Belastung der Lebensqualität. Das wäre ein Schaden, den wir lange Zeit nicht gutmachen können“, stellt Angerbergs Bgm. Walter Osl klar. Neben einer starken Zunahme des Verkehrs (jährlich rd. 3.000 Zufahrten über die L211) seien erhebliche Nachteile für das gesamte Landschaftsbild, der atrenreichen Tier- und Pflanzenwelt in angrenzenden, schützenswerten Flächen und Biotopen, für den Tourismus und für ein zukünftig nutzbares Trinkwasserreservoir zu erwarten. Neben dem Gemeinderatsbeschluss gibt es lt. Osl auch eine Bürgerbewegung in Angerberg, die sich massiv dagegen auflehnt.
Das in den kommenden Jahren zu erwartende Aushubmaterial könne auf einer bereits bis 2028 genehmigten Deponie in der Nähe des neu geplanten Standortes mit einem Volumen von 55.000 m3 abgeladen werden. Dazu sind bereits erhebliche Belasungen für die ebenfalls auf dem Angerberger Gemeindegebiet befindlichen Deponiestandorten Schöfftal und Ochsental mit einem Gesamtvolumen von 865.000 m3 für den Ausbau der Unterinntaltrasse der ÖBB zu erwarten.
Nachbarschaftshilfe
„Ich verstehe die Bedenken ganz massiv. Das ist für die Gemeinde Angerberg nicht zumutbar“, springt Breitenbachs Bgm. LA Alois Margreiter zur Seite. Er könnte sich kleinere Deponien nähe der Autobahn - auch als Zwischendeponiefläche für den geplanten Hochwasserschutz - vorstellen. „Es ist zu hinterfragen, ob für eine Deponie in dieser Größenordnung ein öffentliches Interesse besteht. Das kann ich verneinen“, fehlt auch für Langkampfens Bgm. Andreas Ehrenstrasser die Sinnhaftigkeit. Auch er kann sich mehrere kleinere Deponien vorstellen, um u. a. die Verkehrsbelastung in Grenzen zu halten.
Straßeninteressentschaft stimmte dagegen
Neben einem bereits in Auftrag gegebenen hydrogeologischen Gutachten sei die Gemeinde Angerberg bereits in enger Abstimmung mit dem Umweltanwalt. Dazu führt die geplante Zufahrt zur neuen Deponie über eine öffentliche Straßeninteressentschaft. Die Mitglieder davon haben bereits einstimmig abgelehnt, hier Transporte für eine Deponie passieren zu lassen. „Wir hoffen, dass es allein durch diesen Weg schwer wird, dies zu genehmigen“, gibt sich Osl kämpferisch.
V. l.: Die Bürgermeister Alois Margreiter (Breitenbach), Dieter Martinz (Mariastein), Walter Osl (Angerberg), Andreas Ehrenstrasser (Langkampfen) sowie Josef Haaser (Angath)