Neues Impfzentrum Kufstein öffnet
Im Einkaufszentrum KISS am Unteren Stadtplatz wird mit und ohne Anmeldung geimpft.
Die Stadt Kufstein hat ein neues Impfzentrum. Im Einkaufszentrum KISS am Unteren Stadtplatz wird am Dienstag, 23. November, das Impfzentrum Kufstein seine Pforten öffnen. Geimpft wird dabei mit und ohne Anmeldung immer am Dienstag und Donnerstag von 14 bis 20 Uhr sowie Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Als Impfstoffe zur Verfügung stehen BioNTech Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, Impfmöglichkeiten nach Kufstein zu holen und der Bevölkerung einen leichten Zugang zu den verfügbaren Impfstoffen zu ermöglichen“, betont Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel.
Wohnheim wird zum Generationenhaus
Im Stadtteil Zell in Kufstein mussten einige Kinder auf andere Kindergärten in der Stadt aufgeteilt werden. Im laufenden Kindergartenjahr war es sogar notwendig, eine weitere Gruppe im Bewegungsraum des Kindergartens Zell unterzubringen. Dieses Provisorium wurde jedoch nur für ein Jahr durch die Kindergartenbehörde genehmigt.
Deshalb wurde in der Gemeinderatssitzung in Kufstein am Mittwoch, 17. November, ein Konzept zum Beschluss eingebracht, das die Unterbringung von zwei Kindergartengruppen in der derzeit leerstehenden Pflegestation im Wohnheim Kufstein Zell vorsieht. Zusätzlich würden auch ein Büro inkl. Besprechungsraum, diverse Nebenräume und ein zusätzlicher Bewegungsraum zur Verfügung stehen. Die voraussichtlichen Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf rund € 408.000.- exkl. MwSt., wovon € 128.000.- vom Land gefördert würden. Der Betriebsbeginn für dieses Generationenprojekt ist für den Herbst 2022 geplant.
Heftige Diskussion im Gemeinderat
Kein Gefallen an diesem Projekt fand GR Birgit Obermüller (NEOS): „Im April wurde ein Antrag von mir für einen Waldkindergarten abgelehnt. Die Summe kommt mir sehr hoch vor, vor allem, da das Gebäude nicht in einem guten Zustand ist. Ich kann mir für das Geld Besseres vorstellen. Es kommt mir wie eine Schnelllösung ohne Konzept vor. Jung und Alt zusammen hört sich gut an, in der Praxis hat sich das aber nicht so gut bewährt.“
GR Richard Salzburger (VP) wunderte sich, wie es in Zell plötzlich zu so einem erhöhten Bedarf gekommen ist: „Generationenprojekt hört sich gut an. Aber wie kann es sein, dass der Kindergarten, der vor neun Jahren eröffnet wurde, schon wieder zu klein ist?“
Stadtrat Walter Thaler (GKL) hatte dies schon befürchtet: „Wir werden dem Antrag zustimmen, da es aktuell keine Alternativen gibt. Aber wir haben damals schon darauf hingewiesen, dass der Kindergarten in Zell zu klein gebaut wird.“
GR Horst Steiner (Liste Horst Steiner) bat alle Beteiligten, nicht das Wohl der Kinder für den Wahlkampf zu verwenden.
Viel schärfer fiel die Antwort von Ersatzgemeinderat Hermann Simon Huber (VP) aus: „Jung und Alt passen nicht zusammen, ein Schlag ins Gesicht für alle Großeltern. Wenn wir wie Obermüller nicht zustimmen, sollen die Kinder dann im Turnsaal bleiben?“ Und zu den Kosten: „Das wäre wohl einer der günstigsten Kindergärten, den wir haben. Und die Pädagogen machen einen Kindergarten aus, nicht der Name. An diesem Standort ist der Zeller Berg in der Nähe, der Wald kann jederzeit besucht werden.“
Bedenken hatte GR Harald Acherer wegen der Belegung des Pflegeheimes und ob dieser Platz nicht vielleicht in fünf Jahren benötigt wird. Vizebgm. Brigitta Klein (Parteifreien), die an dem Konzept für den Kindergarten mitgearbeitet hat: „Wenn wir in fünf Jahren plötzlich genügend Pflegekräfte haben, dann danke ich jedem persönlich, der das ermöglicht hat. Aber in Zukunft wird es andere Formen der Pflege geben, mit nicht mehr so großen Projekten.“
Auch die anderen Bedenken versuchte Klein zu zerstreuen: „Die Idee zu diesem Generationenhaus kommt vom Heimleiter des Pflegeheimes. Der Platzbedarf entstand deshalb, da es vor einigen Jahren zur gesetzlichen Verkleinerung der Kindergruppen gekommen ist. Statt 25 durften nur mehr 20 Kinder in eine Gruppe, bei vier Gruppen sind das 20 Kinder. Das Projekt wurde von den Inspektoren für sehr gut befunden, die Kosten sind für 40 Kinder nicht zu teuer. Zum Thema Waldkindergarten: Jeder Kindergarten geht in den Wald und für einen Waldkindergarten gibt es keine gesetzlichen Grundlagen. Dieses Projekt ist auch kein Schnellschuss, wir haben uns ganz intensiv damit auseinandergesetzt. Für
Pfleger:innen gibt es nun sogar einen Zusatzanreiz, in Zell zu arbeiten, da sie ihre eigenen Kinder im hauseigenen Kindergarten unterbringen können.“
„Wenn wir einen Kindergarten auf einer grünen Wiese bauen, sprechen wir von Kosten von mindestens 3 bis 4 Mio. Euro“, ergänzte Bgm. Martin Krumschnabel die Diskussion.
Der Antrag wurde schlussendlich mit 20:1 Stimmen (Gegenstimme von Birgit Obermüller) angenommen.
Kufsteiner Parteifreien verlieren weiteres Mandat im Gemeinderat
Bereits im Mai 2020 sorgte Gemeinderat Harald Acherer für einen Paukenschlag während einer Gemeinderatssitzung, als er am Ende der Sitzung seinen Rückzug als Bauausschuss-Obmann wegen Problemen mit der damaligen Stadtbaumeisterin Elisabeth Bader bekanntgab. Nun verkündete er auch seinen Austritt bei den Parteifreien.
In einer Ansprache sah er seinen Einsatz in Bürgernähe von seinen Fraktionskollegen aber auch vom Bürgermeister unterminiert. „Ich ziehe spät, aber doch die Konsequenzen und beende hiermit mit sofortiger Wirkung meine Zugehörigkeit zur Fraktion der Parteifreien“, so Acherer.
Bis Ende der Gemeinderatsperiode will er in den Ausschüssen und im Gemeinderat als „wilder“ Gemeinderat seine Arbeit für Kufstein fortsetzen.Acherer ist nach Birgit Obermüller, die zu NEOS gewechselt ist, bereits der zweite Mandatar der Parteifreien, der in der aktuellen Periode aus der Fraktion ausgetreten ist.
Gemeinderat Harald Acherer.
Kufstein prämierte Stadtup-Gewinner
Am Dienstag, 9. November, wurden jene innovativen Konzepte prämiert, die aus der Initative Stadtup Kufstein für ihre Ideen als Sieger hervorgingen (der Kufsteinblick berichtete).
Aufgrund der wieder steigenden Zahlen in der Coronapandemie wurde in kleiner Runde in der Skybar Panorama 1830 im Auracher Löchl, „... obwohl der Anlass eine größere Feier verdient hätte“, so Stadtmarketing-Geschäftsführer Thomas Ebner.
Entstanden ist das Projekt aus drei Ideen, die man zusammengefasst hat. Gestartet wurde im Jänner 2020.
„Wie tritt man online auf, wie präsentiert man sich - im ersten Teil ging es darum, dass sich Händler online wahrnehmbar machen. Dabei geht es nicht darum, einen Onlinehandel aufzubauen, inzwischen hat sich herumgesprochen, dass das nicht die Lösung für einen lokalen Händler ist“, erklärte Ebner. Außerdem wurde ein Leerstandkatalog erstellt, der eine Übersicht über Kosten und Ausstattung der verfügbaren Geschäftslokale in Kufstein bietet.
Im zweiten Teil versucht man dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Wie bekommt man Fachkräfte in die Region? Wir haben für jeden Ort in der Region ein Portfolio erstellt, um einen Überblick zu erhalten. Außerdem gibt es regelmäßige Netzwerktreffen und Veranstaltungen, um die Region kennenzulernen und Leute zusammenzubringen“, so Projektverantwortliche Tanja Rehberger. Daraus entstand auch die Mitarbeitercard, die den freien Eintritt auf die Festung und zur Zeit bei ca. 30 Partnern Nachlässe ermöglicht.
Fünf Gründer prämiert
Im dritten Teil ging es um die Attraktivierung der Innenstadt. Aus diesem Grund hat man den Wettbewerb „Stadtup“ ins Leben gerufen, in dem innovative Ideen gesucht wurden. Die Gewinner dieses Wettbewerbes wurden am Dienstag, 9. November, gewürdigt. Sie müssen innerhalb von drei Jahren ihr Lokal, ihren Shop oder Ähnliches in der Kufsteiner Innenstadt eröffnen. Geöffnet haben bereits QUART und Atelier Katalin. Eine Shop-Eröffnung der Erstplatzierten RD Sports & Fashion ist für Anfang Dezember 2021 geplant. FLUZZ und Boxenshop sind noch auf Lokalsuche und nutzen die Zeit ihre Konzepte weiterzuentwickeln.
Auch Bgm. Martin Krumschnabel beglückwünschte die Gewinner zu ihren Preisen und ihren hervorragenden Ideen. „Es kann allerdings nicht sein, dass jemand eine gute Geschäftsidee hat und dann in Kufstein keine Räumlichkeiten findet - hier müssen wir eine Lösung finden“, so der Bürgermeister.
V. l.: Thomas Ebner (Standortmarketing Kufstein), Projektmanagerin Tanja Rehberger (2.v.l.) und Bgm. Martin Krumschnabel (rechts) würdigten die Gewinner in der Panoramabar des Auracher Löchls.
Strompreiserhöhung in Kufstein wird zum Politikum
Kürzlich erhielten Stadtwerke Kufstein Kunden einen Brief nach Hause: Der Energiepreis wird um 19 % erhöht. Für FPÖ LA Christofer Ranzmaier eine unsoziale Erhöhung, Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Gschwentner erklärt den Grund der Erhöhung.
Die Stadtwerke Kufstein sind ein Stromweiterverteiler, so Geschäftsführer Wolfgang Gschwentner. Das heißt: nur 10 % des benötigten Stromes wird selbst erzeugt, der Rest muss zugekauft werden. Und die Strompreise sind aktuell auf Rekordfahrt, wie auch die Energieregulierungsbehörde E-Control bestätigt und man im Internet überprüfen kann.
Unsoziale Erhöhung
„Das wird der sozialen Verantwortung der Stadtpolitik nicht im Geringsten gerecht, denn gerade in der aktuellen Situation mit quasi davongaloppierenden Spritpreisen, Preissteigerungen beim Heizen und einer schleichenden Teuerungswelle im Handel, wäre es das Gebot der Stunde für die städtischen Eigentümervertreter, die Stadtwerke als ihre ‚Cashcow‘ im Unternehmensbereich dringend an die kurze Leine zu nehmen und diese unsoziale Preiserhöhung abzuwenden“, so LA Christofer Ranzmaier (FPÖ).
Erhöhung hätte höher ausfallen können
Der Strompreis setzt sich dabei aus drei Komponenten zusammen: 1/3 macht die Netzgebühr aus, 1/3 der Energiepreis und 1/3 sind Steuern und Abgaben. „Erhöht wurde der Energiepreis um 19 %, der Strompreis wird insgesamt damit um 6 % höher“, erklärt Gschwentner auf Anfrage des Kufsteinblick. „Gestiegen ist der Energiepreis eigentlich noch viel mehr, aber wir hoffen, dass der Preis für Strom nach kurzen Spitzen wieder nach unten geht, deswegen haben wir nur einen Teil der Erhöhungen weitergegeben.“
Reiner Populismus
Für Bgm. Martin Krumschnabel ist der Vorstoß von Ranzmaier reiner Populismus: „Die Preise müssen laufend angepasst werden. Für eine durchschnittliche Familie sprechen wir hier von € 4,50 im Monat. Die FPÖ schädigt hingegen tatsächlich mit ihrer Anti-Impf-Kampagne unsere Volkswirtschaft und damit die Bürger um enorme Beträge.“