Der Wörgler Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler kündigte bei der Gemeinderatssitzung am 28. Oktober an, bei den kommenden Gemeinderatswahlen nicht mehr zu kandidieren: „24 Jahre sind genug“, erklärte der Fraktionsführer der Freiheitliche Wörgler Liste. Wiechenthaler war sechs Jahre als Ersatz-Gemeinderat und anschließend 18 Jahre im Wörgler Gemeinderat vertreten. Davon war der Freiheitliche zwölf Jahre Stadtrat, sechs Jahre Vizebürgermeister und in diversen Gremien (u. a. Aufsichtsrat der GZW Errichtungs-GmbH, Aufsichtsrat der Stadtmarketing Wörgl GmbH) vertreten. All diese Funktionen legt Wiechenthaler mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar 2022 zurück und geht in Politpension.
Götz übergibt Mandat
Der Fraktionschef der Wörgler Grünen, GR Richard Götz, übergibt mit sofortiger Wirkung sein Gemeinderatsmandat an die bisherige Ersatz-Gemeinderätin Iris Kahn. Die Bezirkssprecherin der Grünen übernimmt auch den Fraktionsvorsitz und soll die Wörgler Grünen als Spitzenkanditatin in die kommenden Gemeinderatswahlen führen. Die interne Wahl dazu folgt im November.
Götz war zwölf Jahre im Wörgler Gemeinderat und acht Jahre Fraktionsführer der Wörgler Grünen. Im Gegensatz zu Wiechenthaler will Götz auch zukünftig in der Fraktion mitwirken.



Übergabe des Fraktionsvorsitzes: Iris Kahn übernimmt das Zepter von Richard Götz. Rechts im Bild Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler.

Der Theaterbetrieb in Thiersee befindet sich derzeit im Dornröschenschlaf. Einserseits der Pandemie geschuldet, welche Proben und Aufführungen erschwert, andererseits wegen der Passion 2022, bei der viele Mitglieder der Volksbühne Alpenland Thiersee in tragenden Rollen mitwirken werden.
Trotzdem ist auch die Volksbühne Alpenland um ein aktives Vereinsleben bemüht und lud zu einen gemütlichen Törggele-Abend im Alpengasthof Schneeberg in Thiersee ein. Nach einem üppigen Menü folgte ein Sketch über eine nicht ganz gelungene Theaterprobe, gespielt von den sechs Enkelkindern von Ehrenobmann Herbert Bichler, sowie der Sketch „Do it yourself“ um zwei semi-professionelle Heimwerker, dargestellt von Obmann Richard Pirchmoser und seinem Stellvertreter Ferdinand Mairhofer.
Höhepunkt des geselligen Abends waren aber die Ehrungen für langjährige verdienstvolle Mitglieder des Thierseer Theatervereins. Insgesamt 905 Jahre Mitgliedschaft beim Verein konnten die Geehrten vorweisen. Neben elf Ehrungen für 25 Jahre, acht Auszeichnungen für 40 Jahre und fünf Ehrungen für 50 Jahre konnte man Christian Bichler zur 60-jährigen Mitgliedschaft bei der Volksbühne gratulieren.

Die geehrten Jubilare der Volksbühne Alpenland Thiersee.
(Foto: Volksbühne Alpenland Thiersee)

Es war ein Zusammentreffen vieler günstiger Umstände, die den Bau des neuen Blaulichtzentrums in Kufstein – trotz Corona – ermöglichten: Zu allererst die wohl nicht alltägliche Überlassung des Grundstückes durch Toni Rieder, aber auch durch die großzügigen Unterstützungen durch Land und Bund.

Umgesetzt wurde das Projekt von der Kufsteiner Immobilien GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadtgemeinde. Geschäftsführer Peter Borchert: „Obwohl es durch Corona, dem Hochwasser und dem ausstehenden Gefahrenzonenplan einige Schwierigkeiten gab, konnte der Neubau und die Sanierung des bestehenden Gebäudes in rund einem Jahr fertiggestellt werden, die Baukosten liegen bei rund € 4,06 Mio.“
Das neue Blaulichtzentrum bietet nun Platz für die Freiwillige Feuerwehr Kufstein, die Bergrettung Kufstein und das Katastrophenlager. Am Donnerstag, 21. Oktober, feierte die Stadt die offizielle Eröffnung des Zentrums.
Im Erdgeschoss befindet sich eine Bootsgarage für die Stadtfeuerwehr Kufstein und eine Garage für das Einsatzfahrzeug der Bergrettung. Im 1. Obergeschoss ist die neue Feuerwehr-Bezirksleitstelle Kufstein mit der Einsatzzentrale und Büroräumen situiert. Einen Stock höher, im 2. Obergeschoss, haben die Einsatzzentrale und Aufenthaltsräume für die Bergrettung Kufstein Platz gefunden. Das Untergeschoss des Blaulichtzentrums wird durch eine Abfahrtsrampe erreicht. Dort befinden sich das regionale Katastrophenlager und die Lagerräumlichkeiten für die Bergrettung sowie den Bezirksfeuerwehrverband.
„Im neuen Gebäudekomplex sind nun die bereits dort ansässigen Blaulichtorganisationen in modernen, zeitgemäßen Räumen untergebracht, um weiterhin ihre wichtige Aufgabe zu erfüllen und im Interesse der Allgemeinheit bestmögliche Arbeit zu verrichten“, erklärt Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel. „Ohne die Schenkung wäre das alles nicht möglich gewesen. So etwas macht eigentlich niemand, du hast es gemacht“, so der Bürgermeister zu Toni Rieder.
Sichtlich froh ist die Bergrettung Kufstein, endlich moderne Räumlichkeiten zu haben. „Der Aufwand steigt ständig, hatten wir in den 80er Jahren noch ca. 30 Einsätze im Jahr, sind es nun schon bis zu 100“, so Thomas Schwarz, der mit dem neuen Ortsstellenleiter Gerald Radlherr die Eröffnung mitfeierte.
„Es war 1 1/2 Jahre schwer, Einsätze, Baustelle, Hochwasser, aber wir haben es geschafft, vier Wochen früher fertig zu werden“, lobte Feuerwehrkommandant Hans-Peter Wohlschlager auch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die an diesem Blaulichtzentrum mitgeholfen haben.
Auch Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Mayr dankte für das neue Zentrum: „Wir sind Anlaufstelle aller 45 Feuerwehren im Bezirk. Nun sind wir endlich auf dem Stand, den andere Bezirke schon lange haben.“
LH Josef Geisler betonte, wie wichtig die Helfer für das Land sind: „Nicht zuletzt das Hochwasser in Kufstein hat wieder gezeigt, wie unentbehrlich die Blaulichtorganisationen sind. Diese Investitionen sind ganz wichtig. Doch das andere sind die vielen Menschen, die ihre Freizeit dafür verwenden. Unser Land hat das große Glück, dass es so viele sind – über 30.000 in Tirol. Wir müssen jetzt auch Vorsorge treffen und uns künftig vor Hochwasser schützen, nicht erst in zehn Jahren. Deshalb wird das Land hier über € 500 Mio. investieren.“



Das neue Blaulichtzentrum bietet nach seiner Fertigstellung Platz für die Freiwillige Feuerwehr Kufstein, die Bergrettung Kufstein und das Katastrophenlager.

„Die Fragen drehen sich nicht über den Preis, sondern meist über das Angebot“, so LHStv. Ingrid Felipe am Mittwoch, 20. Oktober, beim Öffi-Treffen im Kulturquartier in Kufstein. Rund 60 Personen aus der Region nahmen die Einladung an, mit den Verantwortlichen direkt zu diskutieren.
„Ein gutes Angebot ist wichtig, damit die Leute umsteigen“, weiß auch VVT-Geschäftsführer Alexander Jug, der ebenfalls für Fragen und Anregungen an diesem Abend zur Verfügung stand.
In kleinen Gruppen wurde mit jeweils einem VVT-Mitarbeiter darüber gesprochen, was zur Zeit bereits gut läuft und was dringend verbessert werden sollte. Die Ergebnisse aus den Diskussionen der Veranstaltung fließen nun in die weitere Mobilitätsplanung im Zuge der Neuausschreibung mit ein, um die Öffi-Verbindungen noch besser an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen.
Mit der Gründung der „Kufstein Mobil Genossenschaft“ hofft auch Bgm. Martin Krumschnabel, dass es künftig viele Anreize geben wird, auf die Öffis umzusteigen: „Aber es muss ein Angebot geben, damit man es auch nutzen kann.“
Am öftesten gewünscht wurde eine veränderte oder häufigere Taktung der Busse und Züge, aber auch mehr Fahrten an den Abendstunden, vor allem am Wochenende. Thematisiert wurden auch die Vor- und Nachteile von Ruf- und Sammeltaxis, um kleinere Personengruppen zu befördern.
Nicht alle Fragen gehörten zum Verantwortungsbereich des VVT, doch man versprach, alle Infos mitzunehmen, um diese in künftige Gespräche und Verhandlungen einzubringen.
Als Überraschung gab es für alle Teilnehmer zum Abschluss noch ein kostenloses Euregio-Ticket für zwei Erwachsene und bis zu drei Kindern.

V. l: Standen für Fragen beim Öffi-Treffen zur Verfügung: VVT-GF Alexander Jug, LHStv. Ingrid Felipe, Kufstein Mobil GF Manuel Tschenet und Bgm. Martin Krumschnabel.

Die Idee stammt vom Mobilitätsbeauftragten der Leaderregion KUUSK, Manuel Tschenet: Über eine gemeinnützige Genossenschaft sollen zum Thema Mobilität grenzübergreifende Ideen umgesetzt werden und ein regionaler Ansprechpartner für alle Mobilitäts-Betriebe  installiert werden, um die Interessen aller Gemeinden zu vertreten. Der Gemeinderat stimmte in der Sitzung am Mittwoch, 6. Oktober, der Gründung dieser Genossenschaft zu.

Zweck der Genossenschaft soll die Ideenfindung, Planung und Umsetzung von Mobiltätsangeboten samt allen damit zusammenhängenden Dienstleistungen sein. Mit dabei sind mit je 5 % Beteiligung auch die Stadtwerke Kufstein und das KUUSK Regionalmanagement.
Tschenet bei der Präsentation in der Sitzung: „Der Verkehr kennt keine Gemeindegrenzen. Es ist wichtig, dass man einen Ansprechpartner vor Ort hat und das Know-how bündelt. Ohne Kufstein geht das alles nicht. Es ist entscheidend, dass der erste Schritt gemacht wird, um die anderen Gemeinden ins Boot zu holen. Allein durch die steigende Zahl der Pendler braucht es die Einbindung der Region.“ Die Kosten der Projekte sollen unter den beteiligten Gemeinden je nach Einwohnerzahlen aufgeteilt werden. Ein Mobilitätszentrum am Bahnhof Kufstein soll zudem eine Übersicht aller Angebote bieten.
Für Diskussion im Gemeinderat sorgten die anfänglichen und laufenden Kosten für dieses Projekt. Im Antrag waren diese mit € 27.000.- angegeben, in einem kurz vor der Sitzung aufgetauchten Businessplan war hingegen von € 150.000.- bis € 180.000.-  die Rede. Zudem gab Vizebgm. Hannes Rauch (VP) zu Bedenken, dass für die Stadt ein Mobilitätsbeauftragter im Rathaus mehrere Vorteile bieten würde gegenüber einer ausgelagerten Genossenschaft. „Das wäre effizienter und günstiger“, so Rauch.
Doch gerade die Genossenschaft wurde als Vorteil bei der Vorstellung in der Gemeinderatsitzung von Tschenet angepriesen: Dadurch könne man neutraler arbeiten. „Ich glaube kaum, dass andere Gemeinden ins Rathaus kommen würden“, gibt auch Victoria da Costa (Kufsteiner Grüne) zu bedenken. Außerdem hätte man durch diese Geschäftsform auch den Vorteil des Vorsteuerabzuges.
„Wir sind uns alle einig, dass wir eine Koordinationsstelle brauchen, nur sollte man vorher mit den Gemeinden reden.  Außerdem wäre interessant, was außer den Gründungskosten noch an laufenden Kosten auf die Stadt zukommt. Deshalb bin ich dafür, dass dieser Antrag zurückgestellt wird, bis alle Informationen vorhanden sind“, forderte GR Richard Salzburger (VP).
„Außer den Gründungskosten der Genossenschaft entstehen der Stadt erst bei Projekten weitere Kosten. Wir müssen nicht mehr zahlen, wie wenn wir das bei uns im Rathaus machen würden“, so Bürgermeister Krumschnabel zu den Kosten. Und die Lohnkosten für Tschenet würde man im Rathaus und in der Genossenschaft gleichermaßen tragen müssen. „Wenn wir das jetzt hinauszögern, bis alle so weit sind, kommen wir erst irgendwann ins Handeln, es muss aber jetzt passieren.“
Mit drei Gegenstimmen von der Kufsteiner Volkspartei aus den genannten Gründen wurde der Antrag auf Gründung der „Kufstein Mobil Genossenschaft“ schlussendlich mehrheitlich angenommen.


Manuel Tschenet präsentierte „Kufstein Mobil“