Am 4. April erging ein Schreiben an alle Gemeinden, in dem es darum ging, Gemeinderäte zu finden, die ehrenamtlich als Europagemeinderäte tätig werden wollen. Auch Kufsteins Stadtrat Lukas Blunder und Gemeinderat Clemens Stoll (beide Ex-MFG) interessierten sich für diese Arbeit, benötigten dafür neben der eigenen Unterschrift auch die Unterschrift des Bürgermeisters. „Der Bürgermeister verweigerte die Unterschrift ohne Begründung und dem Kommentar dass er keinen Bedarf sehe. Diese Aussage ist bemerkenswert, insbesondere da er uns wiederholt wegen unserer vermeintlichen ,Untätigkeit` kritisiert und nun selbst diese wichtige, ehrenamtliche Tätigkeit verhindert“, so Blunder in einer Aussendung. Blunder sieht sich selbst als Europäer, jedoch auch als Kritiker der EU. „Die Entscheidung des Bürgermeisters ist ein weiterer Akt gegen die eigene Bevölkerung, die nun ohne Europagemeinderäte auskommen muss“, schließt Blunder.
Außenvertretung
Das sieht Bgm. Martin Krumschnabel anders: „Es wird auch für Kufstein Europagemeinderäte geben, aber es ist für mich nicht vorstellbar, dass gerade zwei Mandatare der MFG die ersten Ansprechpartner in unserer Stadt zu EU-Fragen werden sollen. Nachdem es meine Unterschrift dazu braucht, sehe ich das ähnlich wie bei der Bestellung von Referenten, die auch im Namen der Gemeinde für ihr Ressort auftreten können. Ich habe auch hier nur Personen zu Referenten bestellt, denen ich die Außenvertretung der Stadt zutraue. Das ist bei den genannten Personen nicht der Fall, weshalb von mir auch andere Personen bestellt werden.“
Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie)
Stadtrat Lukas Blunder (Ex-MFG)
Alle drei Jahre schreiben das Land Tirol und die Energieagentur Tirol gemeinsam den Tiroler Sanierungspreis aus. Wohnbaulandesrat LH-Stv. Georg Dornauer und Energielandesrat LH-Stv. Josef Geisler rufen dabei erneut alle Tiroler dazu auf, hervorragende Sanierungsleistungen, die energietechnische und architektonische Qualität verbinden, zur Auszeichnung einzureichen. Der Tiroler Sanierungspreis wird in vier verschiedenen Kategorien (Wohnbauten, öffentliche Bauten, gewerbliche Bauten, landwirtschaftliche Gebäude) vergeben und ist mit einem Preisgeld von insgesamt € 7.500,- dotiert.
Einreichschluss ist am 28. Juli, im Herbst wählt die Jury aus den eingereichten Projekten eine Auswahl potenzieller Preisträgerobjekte aus, anschließend erfolgt die Besichtigung und Nominierung der Objekte. Voraussichtlich im Februar 2024 werden die Siegerprojekte im Zuge einer Auszeichnungsveranstaltung bekannt gegeben. Maßgebliche Kriterien für die Beurteilung sind Ökologie und Energieeffizienz, architektonische Qualität, Einsatz erneuerbarer Energieträger sowie die Weiterentwicklung des bestehenden Gebäudes. „Wir müssen es schaffen, weniger Energie zu verbrauchen. Es gibt genug Gebäude, die über 80 % Energie einsparen“, freut sich Geisler über insgesamt 435 Einreichungen bei den bisher durchgeführten Ausschreibungen zwischen 2009 und 2021.
VS Brixlegg ausgezeichnet
Die Volksschule Brixlegg wurde 2021 neben drei weiteren Projekten mit dem Sanierungspreis ausgezeichnet. Energietechnisch zeigt sich die Volksschule dank hochwertiger Dämmstandards, dem Einsatz ökologischer Materialien im Innenraum und dem Einbau einer Komfortlüftung auf höchstem Niveau. Das Konzept wird durch eine Pelletsanlage und eine PV-Anlage komplettiert. „Die Sanierung unserer Volksschule, das als Siegerprojekt aus einem Architektur-Wettbewerb hervorgegangen ist, hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Diese gute Lösung ist zudem auch energietechnisch auf dem letzten Stand, was für uns sehr wichtig ist“, so Brixleggs Bgm. Rudolf Puecher.
Neben dem Tiroler Sanierungspreis erhielt die Volksschule Brixlegg auch den „Ethouse Award 2022“ in der Kategorie „Öffentliche Bauten“.
Aus dem Bezirk Kufstein erhielt im Jahr 2021 auch der Hof Lueg in Alpbach eine Anerkennung (Kategorie Wohnbau).
Weitere Infos zum Tiroler Sanierungspreis und Teilnahmeformular unter www.energieagentur.tirol/sanierungspreis
V. l.: DI Bruno Oberhuber (GF Energieagentur Tirol), Ing. Rudolf Puecher (Bgm. Brixlegg), LH-Stv. Josef Geisler (Energielandesrat) sowie LH-Stv. Dr. Georg Dornauer (Wohnbaulandesrat)
Jährlich schreibt die Kulturabteilung der Stadt Kufstein Einen Skulpturenwettbewerb aus, um der Kunst im öffentlichen Raum einen Platz zu geben sowie das Stadtbild zu bereichern. Vergangenen Freitag, 19. Mai, wurde das heurige Siegerprojekt, eine Skulptur von Künstler Andreas Rendl, am Theaterplatz vor dem Kultur Quartier enthüllt. „Ich denke, dass diese Skulptur den Theaterplatz bereichern wird. Die Maske ist das Zeichen des Theaters und spiegelt mit der symbolischen Darstellung die vielfältigen Rollen und Charaktere, die auf der Bühne zum Leben erweckt werden, wider“, erklärt Kulturreferent Klaus Reitberger.
Das Werk soll das Wechselspiel zwischen Publikum und Bühnenakteuren im Schauspiel thematisieren und symbolisiert das Betrachten und „Betrachtet werden“. Hergestellt aus Nonad, einem witterungsbeständigen und frostsicheren Material, wurde die ca. 1,90 Meter hohe und ca. 250 kg schwere Skulptur auf einem stabilen Stahlsockel montiert. Eine besondere Eigenschaft der Skulptur ist, dass sie sich im Laufe der Zeit verändern wird. Inspiriert vom Gedanken, dass Kultur niemals stillstehen sollte, wird die Maske bei Regen eine dunklere Nuance annehmen und bei Sonneneinstrahlung heller erstrahlen. Umrahmt wurde die Enthüllung mit einer Performance des Stadttheater Kufstein zum Lied „Theater Theater“.
Nächste Ausschreibung
Die nächste Ausschreibung verleiht dem Thema „Widerstand“ Ausdruck. Damit soll das Wiesenstück am Franz-Josef-Platz zwischen Baumstamm und Parkbank künstlerisch aufgewertet werden. Alle interessierten Kunstschaffenden der Region werden aufgerufen, bis spätestens 15. Juni Projektentwürfe für eine Skulptur einzureichen, deren Gesamtkosten (Material + Fertigung) € 10.000,- nicht übersteigen dürfen.
Weitere Informationen zur Ausschreibung gibt es unter Ausschreibung Skulpturenwettbewerb (kufstein.at).
V. l.: Kulturreferent Klaus Reitberger, Künstler Andreas Rendl, Bgm. Martin Krumschnabel und Vize-Bgm. Stefan Graf
Über ein jeweils volles Haus freuten sich die Musikkapelle Hinterthiersee sowie die Bundesmusikkapellen aus Vorderthiersee und Landl vergangenen Freitag und Samstag, 19. und 20. Mai, beim Gemeinschaftskonzert im Festspielhaus Thiersee.
Unter dem Motto „Ein Tal musiziert“ dirigierten die drei Kapellmeister Josef Pirchmoser (Hinterthiersee), Christian Pfluger (Landl) sowie Thomas Atzl (Vorderthiersee) abwechselnd ein vielseitig zusammengestelltes Programm. U. a. beim Walzer „Sagen aus Alt-Innsbruck“, der „Miramare Ouvertüre“ oder den Konzertstücken „Das Große Tor von Kiew“ und „Absolute Crossover“ wussten die 140 Musikantinnen und Musikanten zu überzeugen. Einen Höhepunkt bildete die Uraufführung vom Stück „Feuerwerk“, einem Solo für die zwölf mitwirkenden Schlagzeuger aus der Feder des Landler Kapellmeister-Stellvertreters Hans-Peter Pirchmoser.
Nach rund zweieinhalb Stunden Konzertprogramm und drei Zugaben gab es für die 140 Musikantinnen und Musikanten sowie den Kapellmeistern an beiden Konzertabenden sogar „Standing Ovations“. Dass mit dem richtigen Zusammenhalt in einem Dorf vieles erreicht werden kann, stellten die Musikkapellen dabei eindrucksvoll unter Beweis. Souverän und humorvoll durch das Programm führten Christin Mairhofer (BMK Vorderthiersee), Hubert Schneider (MK Hinterthiersee) sowie Maximilian Werlberger (BMK Landl).
Zahlreiche Ehrungen
Geehrt wurde für 15 Jahre Mitgliedschaft Caroline Schiestl, das Verdienstzeichen in Grün erhielten Norbert Gruber, Hans-Peter Pirchmoser (alle BMK Landl) sowie Andreas Fankhauser (BMK Vorder-thiersee. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft wurde Sebastian Atzl, für die 40-jährige Mitgliedschaft Manfred Juffinger (beide BMK Vorderthiersee) ausgezeichnet. Eine besondere Ehre wurde Sebastian Kirchmair, Sepp Thaler (beide MK Hinterthiersee) sowie Johann Paukner (BMK Vorderthiersee) zuteil: Die drei Langzeit-Musikanten wurden jeweils für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Dazu wurde Dietmar Pirchmoser zum Ehrenobmann der BMK Landl ernannt.
Musizierten nach 10 Jahren wieder gemeinsam im Festspielhaus: die MK Hinterthiersee, die BMK Vorderthiersee sowie die BMK Landl.
(Foto: HDvisual/Patrick Haun)
Im Brandenberger Ortsteil Kirchrain ist ein neuer Campingplatz in Planung. Bgm. Johannes Burgstaller geht es darum, Wildcamper geordnet auf einen Campingplatz zu bringen sowie den Tourismusort Brandenberg an ca. fünf Monaten im Sommer sanft zu beleben. Kritik hagelt es von den Anrainern.
Auf einer Fläche von 3.370 m2 direkt angrenzend an der Brandenberger Ache ist ein neuer Campingplatz mit 30 Stellplätzen geplant. Die Längenbeschränkung für Fahrzeuge bei der teils einspurigen Zufahrt liegt bei acht Meter, die Stellplätze sollen für Fahrzeuge mit einer Höchstlänge von 6 bis 7 Metern begrenzt werden. Somit ist der Campingplatz lt. Burgstaller nicht für Autos mit Wohnanhängern ausgelegt, vielmehr sollen „VW Busse oder Ähnliches“ angelockt werden. Darauf werde bereits bei der Buchung hingewiesen.
Kritik von Anrainern
Die Anrainer orten gleich mehrere Probleme: Der Zufahrtsweg sei einspurig und damit teilweise sehr schwer zu befahren - „besonders für Leute, die dies nicht gewohnt sind“. Befürchtet wird ein Chaos durch Hängenbleiben von Campingfahrzeugen. Dazu sei auch kein Geschäft und kein Gasthaus in der Nähe, weshalb ein hohes Verkehrsaufkommen vermutet wird. Lt. vorliegenden Verkehrsgutachten ist mit einem maximalen Verkehrsaufkommen von sechs Fahrzeugen pro Stunde (Maximalstunde am späten Nachmittag, 65 KFZ-Fahrten als Quell- und Zielverkehr pro Tag) zu rechnen. „In diesem Bereich besteht kein Problem mit Wildcampern. Das Interesse am Camping ist nicht hier, sondern in Richtung Kaiserhaus“, erklärt ein Anrainer. „Wenn man nicht´s zur Verfügung stellt, ist es immer schwierig. Wenn man etwas anbietet, wird das auch angenommen“, entgegnet der Ortschef.
Lt. Burgstaller gibt es neben dem Verkehrsgutachten bereits ein Gutachten der Agrarbehörde - „vieles davon ist schon positiv erledigt“.
Im nächsten Schritt soll die Widmung im Gemeinderat diskutiert werden: „Aus den Vorgesprächen kann ich aber ein positives Stimmungsbild quer durch die Fraktionen dafür ausmachen. Im Zuge des Widmungsverfahrens wird auch die Aufsichtsbehörde des Landes Tirol eine Stellungnahme abgeben und die Widmung bewilligen oder eben nicht. Die Aufsichtsbehörde war bereits voriges Jahr in Brandenberg und hat sich ein Bild gemacht“, ist Burgstaller zuversichtlich.
Geöffnet werden könnte der Campingplatz frühestens im kommenden Jahr.
Im Ortsteil Kirchrain ist ein Campingplatz mit 30 Stellplätzen geplant.
Foto: Gemeinde Brandenberg