Täglich von 10 bis 17 Uhr bringt die zehn Meter lange und knapp drei Meter breite Innfähre ab sofort Fußgänger und Radfahrer auf schnellem Weg über den rund 120 Meter breiten Inn von Ebbs (Eichelwang, Hödnerhof) nach Kiefersfelden und wieder retour. Die Innfähre wird mit Wasserkraft angetrieben und an einem Hochseil von Innufer zu Innufer geführt. Der Fährmann stellt das Boot dazu in einen passenden Winkel zur Strömung des Flusses. Bei zu niedriger Fließgeschwindigkeit unterstützt ihn ein umweltfreundlicher Elektroantrieb. „Heute ist für uns ein großer Festtag. Mit der Einweihung der neuen Innfähre zwischen Ebbs und Kiefersfelden wird die grenzüberschreitende Tirolerisch-Bayerische Zusammenarbeit weiter gestärkt und ausgebaut. Die Innschifffahrt hat in unserer Gemeinde eine lange Tradition. Im Jahr 1799 wurde erstmals ein beständiger Fährbetrieb erwähnt“, freute sich der Ebbser Vize-Bgm. LA Sebastian Kolland bei der offiziellen Eröffnung vergangenen Freitag, 12. Mai. „Die neue Innfähre fußt auf einer uralten Tradition und ist ein Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen den benachbarten Grenzgemeinden Kiefersfelden und Ebbs“, sagt Kiefersfeldens Bgm. Hajo Gruber.
„Die Innfähre Ebbs-Kiefersfelden ist ein wunderbares Beispiel für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Modell ‚Europaregion‘. Die Verbundenheit zwischen Tirol und Bayern reicht mindestens ebenso weit zurück, wie die Geschichte der Innüberschreitung zwischen den beiden Gemeinden. Das Projekt Innfähre verfügt über große Symbolkraft und verbindet Tirol und Bayern“, betonte LH Anton Mattle.
Finanziert wurde das neue Boot von der Euregio Inntal im Rahmen des INTERREG Förderprogrammes Bayern-Österreich. Die Eröffnung war Teil eines zweitägigen Netzwerkstreffens der Euregio Inntal, der EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sowie weiteren Zusammenschlüssen in den Grenzgebieten Tirol-Bayern und Tirol-Südtirol.
V. l.: Kiefersfeldens Bgm. Hajo Gruber, LH Anton Mattle, Otto Lederer (Landesrat Rosenheim) sowie der Ebbser Vize-Bgm. LA Sebastian Kolland
Der Langkampfener Gartengerätehersteller Stihl Tirol konnte trotz großen Herausforderungen die positive wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr fortsetzen: Der Umsatz stieg von € 715,8 Mio. (2021) auf € 768,9 Mio. (2022). Die Zahl der Beschäftigten stieg von 770 auf 799 Mitarbeiter an, die Exportquote liegt weiterhin bei 98 %.
Auf ein Jahr mit sehr großen Herausforderungen blickt GF Jan Grigor Schubert zurück: „Wir hatten mit Lieferengpässen - insbesondere bei Elektronikbauteilen - zu kämpfen, weiters kam die Energiekrise, der Krieg in der Ukraine sowie die Inflation. Dazu haben wir nicht die Anzahl der Mitarbeiter einstellen können, die wir gebraucht bzw. uns gewünscht hätten.“ Derzeit bietet das Unternehmen 99 offene Stellen in allen Bereichen an. Trotzdem konnte ein stabiles Unternehmenswachstum erreicht werden, dazu geht Schubert davon aus, dass sich die Situation im Einkauf bis Anfang Herbst normalisieren wird.
Mehr Unabhänigigkeit
Im September des Vorjahres konnte die neue Kunstoff-Fertigung erfolgreich in Betrieb genommen werden. Auf 3.500 m2 finden sich zehn Spritzgussmaschinen sowie Freiflächen für eine künftige Erweiterung der Kusntstoff-Fertigung und weitere Montagelinien. Dadurch können zahlreiche Bauteile von Produkten aus der eigenen Fertigung hergestellt werden.
Neben der neuen Generation der iMOW Mähroboter gibt es seit 2022 auch Wasserpumpen für die Versorgung in der Landwirtschaft sowie Zero-Turn-Aufsitzmäher ausschließlich für den US-Markt in 19 verschiedenen Modellvarianten. Ein Fokus wird weiterhin auf die Automatisierung gelegt, dazu wird die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Firmengeländes in Langkampfen wieder erweitert.
V. l.: Thilo Foersch, kaufmännischer Leiter, sowie GF Jan Grigor Schubert
Am 11. und 12. Mai waren bereits zum siebten Mal über 400 Volks- und Mittelschüler aus dem Bezirk in der Wirtschaftskammer Kufstein zu Gast, um im Rahmen der „Erlebniswelt Baustelle“ verschiedene Berufe am Bau kennenzulernen. Den Volksschülern aus Ellmau, Kirchbichl, Kufstein Stadt, Radfeld, Scheffau, Schwoich und Wörgl sowie den Mittelschülern aus Breitenbach und Kufstein wurde viel Wissenswertes über die Baubranche vermittelt, anschließend konnten sich die Schüler u. a. in den Berufen Maurer, Installateur, Tischler, Zimmerer, Spengler, Elektrotechniker oder Fliesenleger ausprobieren. „Es ist eine Freude, wie die Kinder bei der Sache sind. Wir müssen in der Bevölkerung stark daran arbeiten, dass diese Berufe mehr wertgeschätzt werden. Wir haben weltweit eine der höchsten Qualität in der Ausbildung, unsere Firmen sind professionell aufgestellt“, wirbt der Obmann der Wirtschaftskammer Kufstein, Manfred Hautz, für eine Lehre am Bau. Das Verständnis der Eltern den Lehrberufen gegenüber sei bereits besser geworden. „Es gibt wieder mehr Lehrlinge, die Interesse am Handwerk haben. Offensichtlich gibt es da eine Bewegung der Jugendlichen hin zum Lehrberuf“, ist Wirtschaftskammer Kufstein GF Peter Wachter aufgrund von Gesprächen mit Betrieben zuversichtlich.“ „Wir wollen auch zeigen, wie viel Spaß es machen kann, am Bau zu arbeiten. Und wenn man sieht, mit welcher Hingabe und Begeisterung die Schüler bei den verschiedenen Stationen sind, spürt man diese Freude bereits“, so Stefan Elmer (EEC Elmer Event Consulting).
Die Schüler der MS Breitenbach mit Stefan Elmer, WK-GF Peter Wachter sowie WK-Obmann Manfred Hautz.
Verärgert reagierte Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie) auf die Anfrage von Gemeinderätin Birgit Obermüller (NEOS) zur aktuellen Situation der Wasserrettung bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 3. Mai, in Kufstein. Er bezeichnete ein Facebook-Posting des Vereins als Frechheit und überlegte laut, prüfen zu lassen, ob die Aufgaben der Wasserrettung die Stadtfeuerwehr übernehmen könnte.
Die Wasserrettung Kufstein braucht eine neue Zentrale, und es gab bereits zweimal eine Lösung für dieses Problem. Zuerst wurden € 1,1 Mio. vom Land Tirol, der Stadt Kufstein und den zehn Gemeinden der Wasserrettung Kufstein und Umgebung für einen Neubau direkt am Inn in Kufstein zugesagt. Doch die zuletzt gestiegenen Preise in der Baubranche bereiteten dem Projekt ein jähes Ende, die Kosten hatten sich auf € 1,7 Mio. erhöht. „Die Stadt Kufstein hat sofort beschlossen, dass sie 60 % der Mehrkosten übernimmt“, so Bgm. Krumschnabel. Doch weder das Land Tirol noch die anderen Gemeinden hätten sich bereit erklärt, mehr zu zahlen. „Wir haben unsere Bemühungen nicht aufgegeben. Nachdem das Rote Kreuz eine neue Bezirksstelle errichten will, habe ich vorgeschlagen, sich mit ihnen zusammenzutun und ich würde mich dafür einsetzen, dass die € 1,1 Mio. mitgenommen werden können in das neue Projekt“, so Krumschnabel weiter. Doch Anfang April 2023 stand fest: Auch daraus wird kurzfristig nichts, da das Rote Kreuz dieses Bauvorhaben auf Eis gelegt hat.
Die Zeit drängte, denn die Wasserrettung musste aus der ehemaligen Zentrale im ÖBB-Gebäude ausziehen. Drei Monate suchte die Wasserrettung ohne Erfolg nach einer neuen Unterkunft. Wieder kam der Bürgermeister zur Hilfe und gab der Wasserrettung Bescheid, dass die Bergrettung neue Räumlichkeiten bezieht und die bisherigen frei werden.
Als letzten Ausweg bezog die Wasserrettung dieses Gebäude an der Wendlingerkreuzung, welches sich allerdings als nicht ideal herausstellte, da es keine Duschen für die Taucher gibt und sich das Gebäude selbst in einem desolaten Zustand befindet. Die Miete für die Unterbringung übernimmt wie bereits vorher die Stadt Kufstein. Dazu kommt noch, dass auch dieses Gebäude wohl in drei Jahren im Zuge der Kasernenareal-Bebauung abgerissen wird.
Anfang April entstand die Idee, den ursprünglichen Plan in einer Holzbauweise umzusetzen. Doch statt einer Rückmeldung, wieviel das Projekt in dieser Version kosten würde, kam ein E-Mail vom Bürgermeister, dass das Grundstück nicht mehr zur Verfügung stehen und man weiter auf die Lösung zusammen mit dem Roten Kreuz setzen würde. „Alternativ müsste sonst eine andere Gemeinde einen Grund zur Verfügung stellen“, hieß es abschließend im E-Mail.
Um ihren Unmut kundzutun, veröffentlichte die Wasserrettung auf Facebook einen Artikel, in dem sie sich über die neue Unterbringung beschwerte und entsprechende Fotos postete. Dazu, dass das Grundstück sechs Monate nach dem Aus des Projektes nicht mehr zur Verfügung stand, postete die Wasserrettung: „Eine persönliche Meinung zu diesen Aussagen behalten wir hierzu bei uns.“
Krumschnabel: „Jetzt beschwert sich die Wasserrettung, wie mies das Lokal ist. Ausgesucht haben sie es sich selber, bezahlt wird es von uns. Es ist mir in 13 Jahren noch nie passiert, dass ein Verein, weil er nicht sofort bekommt, was er will, dermaßen auf die Politik losgeht, insbesondere gegen meine Person, wo ich noch am Samstag zuvor auf der Festung dem Chef der Wasserrettung Tirol das Ehrenzeichen der Stadt Kufstein verliehen habe und ich gesagt habe, wir werden gemeinsam eine Lösung finden.“
Facebook-Posting nicht beleidigend
„Wir sind der Stadtgemeinde dankbar und wir wissen auch, dass sie sich immer für uns eingesetzt hat, es war nicht unsere Intension, jemanden zu beleidigen“, versucht Andrea Stock-Müllner, Obfrau der Wasserrettung Kufstein und Umgebung zu beschwichtigen. „Wir haben am 25. April erfahren, dass das Grundstück nicht mehr zur Verfügung steht, das hat bei uns diesen Unmut ausgelöst und so ist das Facebook-Posting entstanden. Wir haben eine Odyssee hinter uns und es hat mehr Rückschläge als Fortschritte gegeben und das seit 2017. Wir werden jetzt schauen, ob es irgendwo einen Grund gibt und wir vielleicht doch noch bauen können“. Obfrau-Stv. Alexander Rossmair ergänzte: „Wir waren für alle Unterstützungen immer dankbar. Das Posting war meines Erachtens nicht beleidigend, sondern Tatsachen.“
Die Wasserrettung ist ein Verein mit 33 aktiven Mitgliedern und seit 45 Jahren in Kufstein ansässig. Im Schnitt hat man zwei Einsätze im Monat.
V. l.: Obfrau Andrea Stock-Müllner und Stv. Alexander Rossmair: „Mit dem Posting wollten wir unseren Unmut ausdrücken.“
Vergangenen Freitag, 5. Mai, zeichnete die Stadt Kufstein in einem feierlichen Rahmen die Österreichischen Meister, Tiroler Meister, Mannschaftsmeister sowie weitere Einzelsportler und Mannschaften für außergewöhnliche Leistungen im Jahr 2022 in der Kufstein Arena aus. Bgm. Martin Krumschnabel und Sportreferent Thomas Krimbacher überreichten die Pokale und zeigten sich beeindruckt von den Erfolgen der Geehrten: „Es geht uns heute darum, allen Sportlern Danke zu sagen, die auf diesem Niveau in Kufstein Sport betreiben und sie am heutigen Abend hochleben zu lassen“, so Krumschnabel.
Sebastian Kaufmann führte als Moderator durch die Sportlerehrung und lud das Publikum erstmals ein, mittels QR-Code für verschiedene Auszeichnungen mitzuvoten. Im Vorfeld fand durch eine Jury eine Vorentscheidung statt, bei der die Hälfte der Punkte verteilt wurden. Zur Sportlerin des Jahres wurde Anna Schneeberger (Taekwondo Staatsmeisterin, Weltrangliste Platz 11) gewählt, die Auszeichnung „Bestes Sportevent 2022“ erhielt der HC Kufstein Dragons mit dem Derby-Heimspiel gegen Kundl mit über 1.000 Zuschauern.
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm machte die Sportlerehrung zu einem Spektakel: Den Anfang machte Profi Trial Biker und Weltmeister Thomas Klausner, der mit Stunts und Tricks das Publikum in Staunen versetzte. Anschließend zeigten Rollschuh-Artisten ihr Können. Besonders spektakulär wurde es dann mit der Showgroup Burningropes, wo akrobatische Athleten mit verschiedenen Sprüngen und Tricks Seil springen.
Bild 1: Thomas Klausner begeisterte das Publikum.
Bild 2: Sportreferent Thomas Krimbacher
Bild 3: Andreas Atzl wurde Europa- und Vizeeuropameister (Schießen General Aggregate/Heavy Varmint)