Das Programmgebiet Interreg Bayern-Österreich hat für die neue Förderperiode von 2021 bis 2027 insgesamt € 61 Mio. (letzte Förderperiode: € 54 Mio.) zur Verfügung. Der Euregio Inntal kann alleine Klein- und Mittelprojekte mit insgesamt € 1.162.500,- aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördern.

Den europäischen Gedanken mehr in den Fokus setzen - dies hat sich der Präsident der Euregio Inntal, Christoph Schneider, für die neue Förderperiode 2021 bis 2027 zum Ziel gesetzt: „Ich glaube, dass wir Euregio zukünftig sehr breit aufstellen und mit der Bevölkerung quer durch alle Schichten arbeiten müssen“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Neubeuern.
Mag. Sigrid Hilger (Regionale Koordinierungsstelle Interreg) wünscht sich zukünftig eine Verbesserung der Grenzraumstrategie sowie der Mittelausstattung, dazu eine breitere Aufstellung der Gremien. Dadurch soll ein besserer Output sowie eine zielgerichtete Ausrichtung ermöglicht werden.

Förderbare Projekte
Gefördert werden Projekte mit jeweils einem Partner aus Österreich und Bayern, bei Großprojekten ist ein thematischer Bezug zum Interreg Kooperationsprogramm Voraussetzung. Bei Kleinprojekten (bis € 35.000,-) sowie Mittelprojekten (bis € 100.000,-) muss eines der drei Aktionsfelder - Transformation der regionalen Wirtschaft, Stärkung der nachhaltigen Mobilität bzw. der sanfte und resiliente Tourismus - im Mittelpunkt stehen, jeweils verbunden mit dem Querschnittsziel Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Klein- und Mittelprojekte können bis Ende September beantragt und mit Ende des Jahres gestartet werden. „Wir haben in dieser Periode mehr finanzielle Möglichkeiten“, erklärte Euregio-Geschäftsführerin Esther Jennings.

People2people
Neu gefördert werden sogenannte „People2people Projekte“ mit einem Volumen von bis zu € 5.000,-. Vor allem kleine, Projekte wie z. B. Konzerte, Ausstellungen oder Sozialprojekte werden einmalig gefördert, dazu die Bürokratie und der Zugang erleichtert.

Weitere Vernetzung
Schneider hat sich weiters zum Ziel gesetzt, auch ohne Fördergelder mit dem Verein Euregio Inntal Aktionen zu starten. Als Beispiele nannte der Präsident eine gemeinsame Fortbildung der Feuerwehrverbände im Bezirk Kufstein sowie im Landkreis Rosenheim oder ein grenzüberschreitendes Fußballturnier. Auch der soziale Aspekt spielt eine Rolle: Sozial benachteiligten Familien könnte z. B. jeweils in der anderen Region ein Urlaub ermöglicht werden.

Euregio-Inntal-Ticket
Ein Tagesticket für den Grenzraum zwischen Bayern und Tirol soll Entlastung in der Region Kufstein bringen und die Öffis für den Freizeitverkehr attraktiver machen. „Wir wollen, dass vor allem Ausflügler statt mit dem eigenen PKW kostengünstig, klimafreundlich und über die Grenze hinweg, Bus oder Bahn nutzen“, ist Neos Verkehrssprecher Andreas Leitgeb erfreut, dass das Euregio-Inntal-Ticket umgesetzt werden soll.
Große Hoffnung in das Ticket setzt auch der Verkehrs- und Europasprecher der Tiroler Grünen, Michael Mingler: „Neben einem Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs brauchen wir auch attraktive und günstige Ticketlösungen. Ein gemeinsames Tagesticket für die Euregio-Inntal wäre der nächste Meilenstein.“
Unterstützung kommt auch von der Tiroler Volkspartei. „Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist ein ständiger Prozess, der sich kontinuierlich weiterentwickelt. Wenn durch diese Initiative noch mehr Personen das attraktive Angebot des ÖPNV annehmen und den individuellen PKW-Verkehr reduzieren, dann sind wir schon wieder einen Schritt weiter“, so VP Verkehrssprecher Florian Riedl.
Die Europaregion hat bereits ähnliche Angebote in Petto: Mit dem „Euregio2Plus“-Ticket können seit August 2020 zwei Erwachsene mit bis zu drei Kindern einen Tag lang alle Nahverkehrsmittel in Tirol, Südtirol oder dem Trentino nutzen. Ebenso wurde für Studierende mit dem „Euregio-Ticket-Student“ eine günstige und flexible Öffi-Nutzung geschaffen.
Zur Euregio Inntal gehören die Bezirke Kufstein und Kitzbühel sowie die Landkreise Rosenheim, Traunstein und die Stadt Rosenheim.



Euregio-Präsident Christoph Schneider wünscht sich ein gelebtes, sinnvolles Zusammenwachsen.

Trotz Störungen der Lieferketten sowie Chip-Engpässen konnte der Langkampfener Gartengerätehersteller Stihl Tirol den Umsatz wiederum erheblich steigern. Im Herbst geht die neue Kunststoff-Fertigung in Betrieb.

Der Geschäftsführer von Stihl Tirol, Clemens Schaller, präsentierte am Donnerstag, 19. Mai, einen historischen Umsatzhöchststand: Der Umsatz konnte von € 576,2 Mio. (2020) um 24 Prozent auf € 715,8 Mio. (2021) gesteigert werden. Ein überdurchschnittliches Mengenwachstum konnte aufgrund der hohen Nachfrage nach Rasenmähern, Heckenscheren und anderen Gartengeräten - besonders im Akku-Segment - in den Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Benelux, Skandinavien, England, Italien und Nordamerika verzeichnet werden, die Exportquote liegt weiterhin bei 98 Prozent.
Auch die Belegschaft wächst stetig: 2017 waren in Langkampfen noch 480 Mitarbeiter beschäftigt, im Jahr 2019 waren es bereits 639. Mit Ende 2021 waren insgesamt 770 Mitarbeiter aus 28 Herkunftsländern beschäftigt - um zehn Prozent mehr als 2020 (702). Trotzdem werden in allen Fachbereichen weitere Mitarbeiter gesucht: „Derzeit haben wir rund 70 offene Stellen. Alleine mit der Inbetriebnahme der neuen Kunststoff-Fertigung entstehen im ersten Schritt 50 neue Arbeitsplätze“, berichtet Schaller.

Kunststoff-Fertigung
Mit der Inbetriebnahme der neuen Kunststoff-Fertigung im Spätsommer dieses Jahres setzt Stihl Tirol auf die Erhöhung der Fertigungstiefe. Rund 30 bis 40 Prozent der Kunststoffteile sollen zukünftig in Langkampfen produziert werden, Kostenvorteile und eingesparte LKW-Fahrten waren weitere Gründe für den Bau einer eigenen Kunststoff-Fertigung. Dieser vierte Erweiterungsbau in den letzten 20 Jahren entstand auf 3.500 m2 neu verbauter Fläche, die Platz für eine Anlage mit vorerst zehn Spritzgussmaschinen sowie Freiflächen für zukünftige neue Montagelinien bietet. Das Investitionsvolumen beträgt rund € 19 Mio.



Die Profi-Motorsäge STIHL MSA 300  wird in Langkampfen produziert und ist die aktuell stärkste Akku-Motorsäge auf dem weltweiten Markt. Darüber freuen sich GF Clemens Schaller (li.) sowie der kaufmännische Leiter Thilo Foersch.

Novartis nimmt in Schaftenau/Langkampfen mit „BioFuture“ die weltweit modernste Produktionsanlage für Biopharmazeutika in Betrieb. Eine weitere neue Fertigungsanlage, Cell Culture 2 (CC2), ermöglicht zusätzliche Kapazitätssteigerungen und festigt die Rolle von Schaftenau als Novartis-Kompetenzzentrum für moderne Zellkulturtechnologie.

„Schaftenau spielt im globalen Produktionsnetzwerk von Novartis eine zentrale Rolle. Der Standort deckt die komplette Wertschöpfungskette für Biopharmazeutika ab – vom Wirkstoff bis zum fertigen Arzneimittel – und ist auch aus diesem Grund einer unserer wichtigsten Hubs. Derzeit investieren wir nirgendwo mehr als in Schaftenau“, sagt Steffen Lang, President Operations und Mitglied der Novartis Konzernleitung.

Erweiterung schafft 180 neue Arbeitsplätze
„BioFuture“ steht für „Biomanufacturing of the Future”. Es ist die weltweit modernste Anlage zur Herstellung therapeutischer Proteine mittels kontinuierlicher und automatisierter Prozesstechnologien. Der Vollbetrieb der Anlage schafft 80 zusätzliche Arbeitsplätze. Das Investitionsvolumen von € 160 Mio. stellt die aktuell größte Einzelinvestition innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Novartis dar.
Dass dieses Investment in Schaftenau erfolgt ist, hat für Mario Riesner, Geschäftsführer des Novartis Campus Kundl/Schaftenau, gute Gründe. „75 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Biotechnologie, das zeichnet den Novartis Campus Kundl/Schaftenau aus. Das schafft die Voraussetzung dafür, dass eine solche Großinvestition genau hier, im Tiroler Unterland, getätigt wurde.“
Cell Culture 2 erweitert eine bestehende Biopharmazeutika-Anlage. Mit einem Fermentationsvolumen von 730.000 Liter/Jahr gewährleistet sie sehr hohen Output bei maximalen Synergien mit bestehenden Einrichtungen. Das Investitionsvolumen liegt bei insgesamt € 145 Mio., insgesamt entstehen rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze in Schaftenau.
Michael Kocher, Country President von Novartis Österreich, freut sich über diesen Meilenstein: „Als führendes Pharmaunternehmen des Landes bin ich sehr stolz darüber, dass wir bei Novartis in Österreich die weltweit modernste Biopharmazeutika-Produktionsanlage in Betrieb nehmen. Mit den neuen Kapazitäten können wir Millionen Menschen weltweit mit modernen Arzneimitteln versorgen und wir stärken damit auch den Pharmastandort Europa.“
Tirols Landeshauptmann, Günther Platter zeigt sich erfreut: „Novartis hat in den vergangenen Jahren wiederholt massiv in Tirol investiert. Dieses Engagement ist für uns beispielhaft. Es unterstreicht nicht nur die Bedeutung des Wirtschaftsstandorts Tirol, sondern stärkt diesen nachhaltig.“


Feierliche Eröffnung der neuen Produktionsgebäude: V. l. LH Günther Platter, Steffen Lang und Mario Riesner von Novartis.

Die Smart Engineering GmbH in Reith im Alp-bachtal entwickelt Gesamtlösungen für hochwertige, innovative und smarte Planungen für alle Gebäudearten mit dem Fokus auf erneuerbaren Energien. Das eigene Büro- und Wohngebäude wird zum Musterhaus inkl. Technik-Showroom.

Ganz nach dem Motto „Raus aus dem fossilen Gas – raus aus dem Öl – CO2 sparen – Energie sparen“ entsteht in Reith im Alpbachtal das neue Büro- und Wohnhaus mit einer Wohnnutzfläche von 229 m2 sowie einer Bürofläche von 146 m2 für bis zu zehn Mitarbeiter. Verbaut werden ca. 20 m2 Solarpanele, 238 m2 Erdsolespeicher, eine Luft-Wärmepumpe mit 10 KW sowie eine Sole-Wasser Wärmepumpe mit 12 KW. Ergänzt wird das System durch eine Photovoltaik-Anlage mit 14 kWp. „Mit dem Bau unseres neuen Büro- und Wohngebäudes wollen wir moderne Arbeitswelten für unsere Mitarbeiter schaffen und mit dem neuesten Stand der Technik für nachhaltige Effekte sorgen“, erklärt Stefan Zeiler, Gründer und Teilhaber der Smart Engineering GmbH.

Endziel: Energieautark
Aufgrund der zukunftsweisenden Bauweise wird dieses Gebäude komplett energie-autonom. Mit einem genauen Monitoring sollen nach der Fertigstellung weitere Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, sodass es lt. Zeiler möglich ist, das Gebäude zukünftig sogar energieautark betreiben zu können. „Die steigenden Anfragen zeigen, dass der Wunsch nach Gebäuden, die so autonom wie möglich mittels erneuerbaren Energien laufen, nachhaltig sind oder im Zeichen des Umweltschutzes stehen, in der Bevölkerung angekommen ist“, ist Zeiler vom Konzept überzeugt.
Der Baubeginn erfolgte im Jänner, mittlerweile wurde bereits die Hangsicherung sowie die Verlegung des Rohrsystems des Erd-Sole-Speichers fertiggestellt. Mit dem Gießen der Betonplatte wurde am 29. April eine Zeitkapsel mit den Bauplänen zur Dokumentation für die zukünftigen Generationen eingelassen. Die Fertigstellung ist im kommenden Winter geplant.



V. l.: Martin Knapp, Thomas Huber, Josef Moser, Stefan Zeiler (GF Smart Engineering GmbH), Michael Rogler, Tobias Trenkwalder, Mario Held, Niki Forcher, Yvonne Zeiler sowie Barbara Ritzl

Auf unterhaltsame aber doch sehr informative Art und Weise zeigte Organisator Max Egger von der Firma Noris den Mitarbeitern des Diakoniewerkes Kirchbichl, was man bei der Brandbekämpfung alles beachten muss. „Feuermelder, Feuerlöscher, Branddecke und Autofeuerlöscher, damit ist man für die meisten Fälle gerüstet“, so Egger. Dabei ist Brand nicht gleich Brand. Ein Topf mit brennenden Öl muss anders gelöscht werden (Feuerdecke) wie brennende Feststoffe. Egger erklärte die verschiedenen Arten von Feuerlöschern und gab praktische Tipps, was bei der Brandbekämpfung alles zu beachten ist.
Mit eindrucksvollen Vorführungen und der Möglichkeit, das Gelernte gleich selbst anzuwenden, ist das Diakoniewerk Kirchbichl für den Fall der Fälle nun vorbereitet.
Das Training im Wert von € 600.- wurde von der Firma Noris Feuerschutzgeräte GmbH  gesponsert.


V. l.: Max Egger (Fa. Noris) übergab an Marina Meran, Leiterin der Werkstätte und Therapie in Kirchbichl, einen Feuerlöscher.


Hätten Sie es gewusst? Das passiert, wenn man versucht, einen brennenden Topf mit Öl mit einem halbvollen Glas Wasser zu „löschen“.