Seit vier Jahren wird das Gütesiegel „Gesunde Schule Tirol“ vergeben. Im Bezirk Kufstein wurden bisher zehn Schulen für ihre ganzheitliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet.

Sie zählen zu den Vorzeigeschulen im Bezirk Kufstein bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen für die Schüler sowie dem Lehrpersonal: Die Volksschulen Ebbs, Angerberg und Oberlangkampfen, die Bundesfachschule und Aufbaulehrgang für wirtschaftliche Berufe Wörgl, die NMS Reith i. Alpbachtal das BG/BRG Kufstein sowie seit heuer die Neuen Mittelschulen Breitenbach und Langkampfen. Dazu tragen die HLW Kufstein sowie die BHAK/BHAS Wörgl das Gütesiegel „Gesunde Schule Tirol“ bereits seit vier Jahren, heuer wurde ihnen das Gütesiegel jeweils wiederverliehen. „Es ist ein unglaubliches Erfolgsprojekt. Wir sind stolz darauf, dass wir einen enormen Zulauf haben“, so Werner Salzburger, Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse. „Für uns ist der ganzheitliche Ansatz ganz wichtig. Schüler, Lehrer und auch die Eltern werden mit eingebunden. Die Vorbildwirkung ist ganz entscheidend“, ergänzt Gerhard Seier, Landesvorsitzender der BVA.

Aufwendige Maßnahmen
Wir haben uns im Jahr 2017 dazu entschlossen, auf das Gütesiegel hinzuarbeiten. Es ist eines der anspruchsvollsten Gütesiegel, zugute gekommen ist uns unsere Arbeitsweise“, so Anita Marksteiner, Direktorin der NMS Langkampfen. Neben einer gesunden Jause setzt die NMS Langkampfen zweimal täglich auf kurze Bewegungseinheiten in den Pausen, weiters gibt es für die Schüler in der großen Pause verschiedenste Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. „Man spürt den Bewegungsdrang bei den Schülern, es wird total gut angenommen“, erklärt Lehrer Dietmar Mairhofer. Weiters ist auch der soziale Bereich ein Thema: So wird den Schülern die Angst vor Prüfungen genommen, auch der Umgang mitei-nander ist den Verantwortlichen an der NMS Langkampfen wichtig.

Drei Schwerpunkte
Neben „Gesundheits-Klassikern“ wie Bewegung oder Ernährung wird an der NMS Breitenbach ein besonderer Fokus auf Schulraum und Arbeitsplatz, psychosoziale Gesundheit sowie das allgemeine Lernumfeld gelegt. Aber auch Themen wie beispielsweise Sucht- oder Gewaltprävention werden berücksichtigt. „Wir haben uns drei Säulen herausgenommen: Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit. Inzwischen haben wir den Bereich aber erweitert“, so Ina Margreiter von der NMS Breitenbach. Neben einer Kooperation mit der örtlichen Bäckerei, die täglich eine gesunde Jause liefert, wurde z. B. eine bewegte Pause mit vielen Spiel- und Sportmöglichkeiten installiert. „Es ist etwas, mit dem man sich als Schule positionieren kann“, freut sich Andreas Krigovszky, Direktor der NMS Breitenbach, über die Auszeichnung.

Auszeichnung für die NMS Breitenbach: Gerhard Seier (BVA), Ina Margreiter, Direktor Andreas Krigovszky sowie Werner Salzburger (TGKK)

Auch die NMS Langkampfen trägt ab sofort das Gütesiegel „Gesunde Schule Tirol“. Im Bild v. l.: Andrea Hutwimmer, Dietmar Mairhofer sowie Direktorin Anita Marksteiner

Für die Kufsteiner Grünen ist nach den Gutachten zur Baurestmassen-Aufbereitungsanlage in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus in Kufstein das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. „Liest man das Gutachten genau, kommen sehr fragwürdige Annahmen ans Tageslicht“, so die grüne Bezirkssprecherin Iris Kahn. So wird z. B. vom Sachbearbeiter der Landessanitätsdirektion angeführt, dass kein „natürlicher Tagesablauf“ von Patienten des unmittelbar angrenzenden Krankenhauses bestehe. Deshalb wäre eine zusätzliche Lärmbelastung zu Betriebszeiten zwischen 8 und 18 Uhr „sehr unwahrscheinlich“. „Vielleicht sollten bei der Aufnahme im Krankenhaus Patienten gleich darauf hingewiesen werden, dass man nur eingeschränkt Ruhe erwarten kann und bitte vor 8 und nach 18 Uhr genesen soll“, ärgert sich Kahn über derartige Annahmen vonseiten der Gutachter.
„Interessant ist auch, was in dem Gutachten nicht drin steht“, meint die grüne Kufsteiner Gemeinderätin Victoria da Costa. „Auf die zusätzliche Verkehrsbelastung, die durch die An- und Abfahrten zur Aufbereitungsanlage entstehen, wird überhaupt nicht eingegangen. Und das trotz der Tatsache, dass der Verkehrssachverständige der BH Kufstein einen Verkehrskollaps in Kufstein-Süd prognostizierte, wenn zu Spitzenzeiten noch mehr Fahrzeuge dazukommen sollten.“
„Besonders schützenswerte Gebiete, zu denen auch Krankenhaus-Areale gehören, erhalten in Niederösterreich eine Schutzzone von 400 m Mindestabstand zu gesundheitsgefährdenden Projekten. In Tirol genügt es den prüfenden Beamtinnen und Beamten, ohne weitere Begründung zu fordern, dass man „um das Absehen von dieser Auflage“ bittet“, so die Grünen weiter.

FPÖ: Schutzzonen für sensible Gebiete
Kein Verständnis für das Gutachten gibt es auch von LA Christofer Ranzmaier: „Unser Vorschlag war, hier endlich auch verbindliche Regelungen zu treffen, um im Umfeld von sensiblen Gebieten - dazu zählt definitiv ein Krankenhaus - solche Anlagen aber auch Deponien nicht zu ermöglichen. Es muss den Bedenken der Bevölkerung endlich politisch und gesetzlich Rechnung getragen werden.“

Das geplante Zwischendepot ist nur 400 Meter vom Krankenhaus Kufstein entfernt.

Im Haushaltsvorschlag 2017 wurde der Budgetposten „Sanierung Bahnhofstraße“ mit € 250.000,- veranschlagt. Davon wurden jetzt € 80.000,- den Stadtwerken Wörgl überwiesen, um in der Wörgler Bahnhofstraße insgesamt 33 Lichtpunkte zu installieren. „Klammheimlich wurde in der Bahnhofstraße eine neue Straßenbeleuchtung installiert. Ohne Ausschussbeschluss, ohne Gemeinderatsbeschluss. Ohne Ausschreibung, ohne Konzept“, erklären die Wörgler Grünen. Herausgekommen sei ein Blendwerk, das statt Straßen Schlafzimmer und Fassaden erhelle. „An den Giebeln wurden Scheinwerfer angebracht, die aussehen wie Baustrahler“, poltert GR Christine Mey. In einer Anfragebeantwortung von den Wörgler Grünen verweist die  Stadtamtsdirektion an einen Ausschussbeschluss: „Das Konzept der Beleuchtung der Bahnhofstraße wurde am 13. Juni 2018 im Technikausschuss auf Basis einer Bemusterung am Haus Nr. 40 vorgestellt, diskutiert  (die Ausschussmitglieder sprechen sich für die Installation der Lichtpunkte in der Bahnhofstraße nach Bartenbach aus) und freigegeben.“

Erst 13 Lichtpunkte
Bisher sind von den 33 geplanten Lichtpunkten erst 13 angebracht. Für die restlichen 20 Beleuchtungspunkte fehle noch die Genehmigung der Hauseigentümer. Der Fertigstellungstermin sei davon abhängig, in welcher Zeit es Stadtbaumeister Hermann Etzelstorfer gelinge, die erforderlichen Zustimmungen von den Objekteigentümern zu erhalten. Bisher wurden € 53.694,90 ausgegeben, € 26.305,10 sind noch für die Montage der restlichen Leuchten vorgesehen. Dies geht ebenfalls aus der Anfragebeantwortung hervor.  „Man verzichtet weitgehend auf professionelle Planung, externe Beratung und Betreuung“, ärgern sich Götz und Mey. Die Grünen Gemeinderäte wünschen sich ein Gesamtkonzept, „anstatt einer Anhäufung von sehr wenig durchdachten Einzelaktionen“.
„Zu diesem Chaos haben wir keinen Lösungsvorschlag“, so Götz abschließend.

Die Wörgler Grünen zeigen Missstände auf

Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg zog am Donnerstag, 7. November, Bilanz über den auf zehn Jahre ausgelegten Strukturplan Pflege des Landes.

„Dieser Strukturplan war für das Land ein Meilenstein. Wir haben eine breite und gut aufgestellte Pflegelandschaft“, erklärte Tilg. Die Endergebnisse der Evaluierung, die den Ausbau der bedarfsgerechten Versorgung betreuungsbedürftiger Personen und die Weiterentwicklung der mobilen sowie stationären Pflege verdeutlichen, präsentierte Tilg kürzlich in Kufstein.

Bezirk Kufstein im Soll
Für die Langzeitpflege stehen im Bezirk Kufstein derzeit 905 Heimplätze zur Verfügung, bis 2022 kommen noch acht Plätze dazu. Zusätzlich entstehen in den nächsten drei Jahren 33 neue Plätze in der Tagespflege (derzeit 54) sowie ein zusätzlicher Platz in der Kurzzeitpflege (derzeit 29). Weiters wird bis 2022 das Betreute Wohnen von 172 auf 232 Plätze ausgebaut und die Leistungsstunden der mobilen Dienste von 145.814 auf 193.485 Stunden erhöht.

Schwerpunktpflege
Bis zum Ende des laufenden Strukturplanes werden 15 Plätze im Bereich der Übergangspflege errichtet. Im Bereich der Schwerpunktpflege entstehen 24 Betten. Diese Plätze stehen jedoch erst nach der geplanten Erweiterung des BKH Kufstein (Fertigstellung voraussichtlich 2025) zur Verfügung.

Zu wenig Personal
„Unser Problem sind nicht die Zimmer, sondern das Personal“, bringt es Bgm. Martin Krumschnabel auf den Punkt. „Wir drehen an vielen Schrauben, sodass die Situation besser wird“, bestätigt Tilg: Bessere Voraussetzungen für Wiederein- und Umsteiger in den Pflegeberuf, die Integration der Pflegeassistenzausbildung in Höheren Schulen und ein  neues, dreijähriges Ausbildungssystem für 15-Jährige.

V. l.: Bgm. Josef Ritzer (Ebbs), Bgm. Christian Tschugg (Scheffau), Kathrin Eberle (Landesabteilung Soziales), LR Bernhard Tilg, BH Christoph Platzgummer, Bgm. Martin Krumschnabel (Kufstein) sowie Bgm. Rudi Puecher (Brixlegg)

Die Wörgler Grünen suchten nach Möglichkeiten, um die Taubenpopulation im Stadtgebiet Wörgl zu reduzieren. Fündig geworden sind die Gemeinderäte Christine Mey und Richard Götz in Innsbruck: Im Jahr 2016 wurde in der Landeshauptstadt ein Taubenschlag installiert, der nach dem Augsburger Stadttaubenkonzept ausgeführt ist. „Wir haben dieses Konzept für gut befunden. In den Taubenschlägen werden die Tauben versorgt und ihre Eier gegen Attrappen ausgetauscht. Seit 2016 wurden in Innsbruck über 3.000 Eier entnommen und die Plage drastisch reduziert“, erklärt Götz. Aus diesem Grund wünschen sich Götz und Mey auch für Wörgl ein Konzept bzw. die Installation eines Taubenschlages (Errichtungskosten rund € 20.000,-). Ein entsprechender Antrag dazu wurde am Dienstag, 12. November, bei der Wörgler Gemeinderatssitzung eingebracht (nach Redaktionsschluss).

Vor dem Wörgler City Center orten die Wörgler Grünen eine Taubenplage.