Die Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG) Walchsee ermöglicht eine aktive Boden- und Ansiedlungspolitik und unterstützt die Standortentwicklung der Gemeinde. In drei Jahren wurden insgesamt 3,5 Hektar Gewerbeflächen angekauft.
„Die Verfügbarkeit von Grundstücken ist die Grundlage einer jeder strategischen, kommunalen Entwicklung. Dabei reicht eine Widmung nicht aus. Wichtig ist, dass die Gemeinden dafür sorgen, dass diese Grundstücke auch verfügbar werden“, erkärt Mag. Marco Fehr vom ISK Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung den Aufgabenbereich der PSG.
Erste Erfolge
Durch den Ankauf eines 17.500 m2 großen Grundstückes in Durchholzen konnten bereits drei neue Betriebe (Fa. Umarex, Fa. Holzbau Huber, sowie mit der Fa. Widmoser steht man in engen Verhandlungen) angesiedelt werden. Dadurch entstehen 35 neue Arbeitsplätze in der Gemeinde. Weiters konnten durch den Ankauf von 17.500 m2 am ehemaligen Strabag-Areal die 130 Arbeitsplätze von ansässigen Betrieben (Fa. Kronbichler, Fa. Dorer, Biokäserei Walchsee) mit diesem neuen Standort gesichert werden. „Das sind zwei Paradebeispiele, wie Standortwirtschaftsentwicklung funktionieren kann“, so Fehr.
Zusätzlich sind am Standort Durchholzen noch ca. 6.000 m2
und am ehemaligen Strabag-Bauhof ca. 4.000 m2 freie Flächen verfügbar, die für eine weitere nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung verwendet werden. Entscheidend ist für Bgm. Dieter Wittlinger das verankerte Vor- und Wiederkaufsrecht der Grundstücke: „Wir sichern der Gemeinde nachhaltig den weiteren Zugriff dieser Gewerbeflächen.“
An der PSG Walchsee eGen ist die Gemeinde Walchsee mit 60 Prozent, die Raiffeisen Bezirksbank Kufstein mit 40 Prozent beteiligt. Die ISK bringt standortwirtschaftliches Know-
how ein. „Unser grundsätzlicher Auftrag ist die Förderung der Mitglieder. Über die PSG können wir einen guten Teil unseres Förderauftrages erfüllen, indem wir die Region stärken und indirekt allen Einwohnern von Walchsee einen Mehrwert bieten“, erklärt Mag. Peter Hechenblaickner von der Raiffeisen Bezirksbank Kufstein eGen. „Es ist ein wahrliches Erfolgsmodell, das dem Haushalt der Gemeinde durch die Ansiedelung von neuen Gewerbebetrieben und der dadurch resultierenden Kommunalsteuer unmittelbar zu Gute kommt“, so Wittlinger.
V. l.: Mag. Peter Hechenblaickner, Bgm. Dieter Wittlinger sowie Mag. Marco Fehr
Seit 1989 betreibt die Familie Obermoser eine landwirtschaftliche Lohnschlachtstätte. Mit dem Neubau im Söller Ortsteil Stockach kann die Kapazität erhöht werden.
Anfang März nahmen Peter jun. und Peter Obermoser sen. mit ihren insgesamt 14 Mitarbeitern den Betrieb im zweitgrößten Schlachthof Tirols auf knapp 1.200 m2 auf. Hier werden Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, großteils aus den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Schwaz, angeliefert und mit ihren Metzgern professionell verarbeitet und gelagert. Bei der modernen Schlachtstätte wird nicht nur ein besonderer Wert auf das Wohl der Tiere gelegt, durch eine komplette Digitalisierung kann auch jedes Stück Fleisch bis zu seinem Ursprung rückverfolgt werden. „Wir wollen die Verbindung zwischen den Bauern und den Abnehmern forcieren“, so Peter Obermoser sen. „Es ist nicht nur für die Familie Obermoser, sondern auch für die ganzen Bauern in der Region ein Freudentag. Sehr viele bäuerliche Betriebe sind genau auf dieses Modell angewiesen“, freut sich der Bezirksobmann der LK, Johannes Gwiggner über das Modell der Lohnschlachtung. „In erster Linie sind wir als Bauern und Konsumenten es unseren Nutztieren schuldig, dass wir sie bis zum Schluss als Lebewesen betrachten und auch so behandeln“, ergänzt Gwiggner. 70 Prozent aller angelieferten Tiere stammen aus dem Bezirk Kufstein, 25 Prozent aus dem Bezirk Kitzbühel und vier Prozent aus dem Bezirk Schwaz. Hauptsächlich werden Rinder geschlachtet (zwei Drittel).
Bauern als Crowdfunding-Partner
Um die Finanzierung des rund € 4 Mio. teuren Projektes sicherzustellen, setzte die Familie Obermoser außergewöhnliche Maßnahmen: Neben der Unterstützung von Bund und EU (17 Prozent) sowie dem Land Tirol (13 Prozent) haben auch mehr als 400 Bauern aus der Region zur Finanzierung beigetragen: Mittels Crowdfunding haben sie dem Unternehmen quasi ein zinsloses Darlehen in Höhe von € 600.000,- gewährt und dafür Gutscheine erhalten, die sie später für die Fleischverarbeitung in einem Zeitraum von zehn Jahren wieder einlösen können.
Kommenden Sonntag, 7. April, lädt die Familie Obermoser im Rahmen eines Tages der offenen Tür zur Besichtigung der neuen Schlachtstätte mit Führungen ein.
V. l.: Peter jun. und Peter sen. Obermoser mit Johannes Gwiggner und Josef Lanzinger
Bereits zum neunten Mal heißt es vom 14. bis 16. Juni „Kufstein unlimited“, organisiert von der Standortmarketing Kufstein GmbH. Vergangenen Donnerstag, 28. März, wurden neben den Auftritten von 50 Gruppen auf den vier Bühnen der Kufsteiner Innenstadt als Highlights Clara Luzia, Josh, Kaiser Franz Josef und Luke Andrews präsentiert.
„Wir holen nicht die absoluten Superstars nach Kufstein, mit diesem Line-up für alle Altersgruppen werden wir aber wieder ein super Festival auf die Beine stellen“, freut sich Bgm. Martin Krumschnabel, „und es freut mich, dass die Wirtschaft von Kufstein mit dabei ist, sie ermöglichen so einen Event bei kostenlosen Eintritt.“
Weiterhin wird es zudem zahlreiche Straßenkünstler, eine DJ-Zone am Fischergries und einen Kinderspiel-Bereich - diesesmal aufgrund der Bauarbeiten im Stadtpark in der Josef-Egger-Straße, geben.
Dass das Festival inzwischen auch bei den Künstlern einen äußerst guten Ruf hat, zeigen die Bewerbungen: „Über 200 Bands haben sich für einen Auftritt beworben. Wir zahlen nicht viel, aber das ist den Bands egal“, so Peter Gossner, der für die Auswahl der 50 Bands verantwortlich ist.
€ 280.000.- Budget hat „Kufstein unlimited“, die Stadt Kufstein trägt € 100.000.- dazu bei, der TVB Kufsteinerland € 50.000.-. Der Rest kommt von Sponsoren und den Standmieten.
V. l.: Hugo Neuhauser (Verantwortlicher für die Streetacts), Bgm. Martin Krumschnabel, Stefan Pühringer (GF TRVB Kufsteinerland), Helmut Naschberger (Aufsichtsratvorsitzender), Thomas Ebner (GF Standortmarketing) und Peter Gossner (Verantwortlicher für die Musikbands).
Über € 1,8 Mio. in Kufstein und sogar über € 3,6 Mio. in Wörgl bleiben nach dem Jahresabschluss 2018. Dennoch will man in beiden Städten weiter vorsichtig agieren.
Wörgl
Stark gestiegene Kommunalsteuern und die Transferzahlungen vom Bund fielen viel höher aus als erwartet und sorgen in Wörgl für einen starken Überschuss in Höhe von € 3,66 Mio. nach Rechnungsabschluss. Der Verschuldungsgrad ist damit von 30,2 % auf 24,3 % gefallen. Durch die geplanten Baumaßnahmen (Feuerwehr und Haus der Musik) wird dieser allerdings wieder auf 30 % steigen.
Verwendet wird der Überschuss under anderem für eine „Straßenbau-Million“, € 400.000.- wurden bereits im Budget 2019 verplant, € 120.000.- sollen für die Sanierung Sportzentrum / Dach verwendet werden. Zudem werden über € 2 Mio. den Rücklagen zugeführt, die damit auf über € 12 Mio. ansteigen. Abzüglich der geplanten Vorhaben und der beschlossenen € 2 Mio. Rücklagen, die nur für Notfälle verwendet werden dürfen, stehen noch etwas mehr als € 6 Mio. zur Verfügung.
Kufstein
Nicht ganz so hoch, aber immer noch sehr erfreulich fiel das Ergebnis in Kufstein aus: Über € 1,88 Mio. mehr Einnahmen konnte die Stadt 2018 gegenüber dem Budget verbuchen. Allerdings wurden davon bereits über € 1,6 Mio. im Budget 2019 verplant. Die Differenz will man den laufenden Projekten zuführen, zudem werden
€ 100.000.- für die Mehrkosten des Winterdienstes verwendet. „Dies wird allerdings nicht reichen, hier wird eine Nachfinanzierung nötig werden“, so Bgm. Martin Krumschnabel.
Erstmals stieg das Gesamtvermögen der Stadt Kufstein auf über € 100 Mio., der Verschuldungsgrad konnte um 19,5 % auf nun 52,97 % gesenkt werden.
Abstimmung im Wörgler Gemeinderat.
Mehr Einnahmen als Ausgaben und ein satter Jahresüberschuss - in Langkampfen gibt es bei den Finanzen eigentlich keinen Grund zum Jammern. Aber die Kostenüberschreitungen beim Bau des Bauhofes werden im Gemeinderat durchaus als Warnsignal gesehen.
Auch 2018 sind in Langkamp-fen die Kommunalabgaben wieder stark gestiegen, was sich bei der Abrechnung des Budgetjahres äußerst positiv auswirkt.
€ 18,73 Mio. Ausgaben stehen € 19,288 Mio. Einahmen gegenüber, was für einen Überschuss von über € 444.000.- sorgt. Trotzdem wurde mehr Budgetdisziplin bei der Gemeinderatssitzung am Freitag, 22. März, gefordert, da die Endabrechnung des Bauhofes um € 1,5 Mio. höher lag, als eigentlich vorgesehen. Durch höhere Baukosten aber auch einige zusätzliche Sonderwünsche wurden die ursprünglich anvisierten € 3 Mio. Baukosten deutlich überschritten.
„Wir müssen Schnellschüsse einbremsen“, so GR Josef Greiderer, der auch darauf aufmerksam macht, dass einige Großprojekte anstehen und dass diese besser kontrolliert werden müssen, damit es nicht wieder zu solchen Kostenexplosionen kommt.
Auch GR Rudolf Thaler hofft, dass künftig genau überprüft wird, ob alles nötig ist: „Woanders müssen aus Kostengründen zehn Sachen gestrichen werden, bei uns kommen zehn neue dazu. Vor allem bei den optischen Geschichten ist das künftig genauer zu hinterfragen.“
Trotzdem ist man im Gemeiderat wieder stolz auf ein starkes finanzielles Ergebnis. Vizebgm. Georg Juffinger: „Langkamp-fen war auch 2018 wieder eine Topgemeinde – dank der starken Einnahmen.“ Die abschließende Abstimmung zur Jahresabrechnung 2018 erfolgte einstimmig.
Beim Bauhof in Langkampfen wurden die budgetierten € 3 Mio. um € 1,5 Mio. überschritten. In Zukunft will man bei Großprojekten öfter kontrollieren, damit die Kosten nicht wieder explodieren.