Schon seit einigen Jahrzehnten steht der Gasthof „Bayrischer Hof“ in der Nähe des Kreisverkehres in Kufstein Richtung Schwoich leer. Nun soll das Gebäude abgerissen werden und ein zweigeschossiges, langgezogenes Motel/Hotel mit 26 Zimmern werden.
Das Hotelkonzept sieht einen Check-in und Check-out über SMS oder E-Mail vor über die auch der Code für die Zimmertüren übermittelt wird. Der Betreiber WMM Hotel Betriebs GmbH. hat bereits 12 solcher Hotels in Deutschland und ein Hotel in Italien in Betrieb und beste Erfahrungen gemacht. Sonstige „Extras“ wie Frühstück werden nicht angeboten, da bis auf den Reinigungsservice kein Personal vor Ort vorzufinden ist.
Für keine gute Idee empfindet VP-Gemeinderat Richard Salzburger das neue Hotel, der darin eine billige Konkurrenz ohne Personal (und damit auch keinen Einnahmen für die Stadt) für die Hotels in der Innenstadt sieht und am Stadteingang keine gute Visitenkarten darstellt. Dem widersprach Parteifreien-Stadtradt Stefan Hohenauer, der auf die guten Bewertungen von ähnlich geführten Hotels verwies. Der Gemeinderat beschloss anschließend mehrheitlich den Bebauungsplan.

Auch über das Hotelkonzept wurde in der Gemeinderatssitzung diskutiert.

Nach Platz sechs im Vorjahr darf sich der Bezirk Kufstein bei der Frage, wie attraktiv und wettbewerbsfähig Österreichs Bezirke im Vergleich sind, heuer über einen dritten Platz freuen.

Die Pöchhacker Innovation Consulting GmbH (P-IC) hat zum zweiten Mal das „Zukunftsranking der österreichischen Bezirke“ erstellt, das methodisch an internationale Analysen zur Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen angelehnt ist und auf 38 Indikatoren in vier zukunftsrelevanten Bereichen (Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft & Innovation, Lebensqualität) basiert. Hinter den Bezirken Krems an der Donau und Graz-Umgebung konnte sich Kufstein mit dem dritten Platz behaupten und sich gegen die anderen Tiroler Bezirke Lienz (10.) Schwaz (11.) sowie Innsbruck-Land (16.) durchsetzen. „Wir sind im Bezirk Kufstein auf einem guten Weg und vieles läuft in die richtige Richtung. Speziell die Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Institutionen wurde deutlich verbessert, wodurch die gesamte Wirtschaft und auch die Bevölkerung profitieren“, erklärte Martin Hirner. Der Wirtschaftskammer Bezirksobmann hebt auch die derzeitige Vollbeschäftigung am Arbeitsmarkt hervor: „Kufstein ist eine Jobfabrik.“

Über dem Durchschnitt
Der Bezirk Kufstein liegt in allen vier Indikatorenfeldern in der gesamtheitlichen Betrachtung jeweils über dem Durchschnitt der österreichischen Bezirke. Ein Stärkefeld ist vor allem der Arbeitsmarkt, auch in den Bereichen Lebensqualität und Demografie erzielt die Region hervorragende Ergebnisse (z. B. überdurchschnittliche Steigerung von Kindertagesstätten, positiver Wanderungssaldo). So konnte Kufstein etwa das Pro-Kopf-Einkommen um über € 2.000,- steigern, die Arbeitsplatzdichte maßgeblich erhöhen und die Kriminalitätsrate deutlich senken.
Im Bereich Wirtschaft & Innovation konnte Kufstein im Vergleich zum Vorjahr 25 Plätze gutmachen. Die Gründe hierfür sind ein hoher Beschäftigungsanteil im High-Tech-Bereich, die Steigerung der Anzahl großer Unternehmen (mehr als 100 Mitarbeiter), die Steigerung der Anzahl neugegründeter Betriebe sowie die Erhöhung der Erwerbstätigen in wissensintensiven Dienstleistungen. „15 % der Wertschöpfung in Tirol kommen aus dem Bezirk, Kufstein ist eine tragende Wirtschaftssäule“, freut sich auch Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik, Innovation & Strategie der Wirtschaftskammer Tirol.
„Uns ist klar, dass dieses Ranking Ergebnis eines jahrelangen Prozesses ist, der nie abgeschlossen sein wird. Unsere Aufgabe wird es sein, diesen Prozess auch in Zukunft weiterzuführen und in den kommenden Jahren noch weiter zu verbessern.

Freuen sich über den dritten Platz: Martin Hirner, Patrick Schönauer sowie Stefan Garbislander von der Wirtschaftskammer

Es betrifft alle, das zeigte auch der Andrang bei der Bauverhandlung: Rund 450 Schwoicher kamen zur Verhandlung der „Baurestmassendeponie Kufstein“, die die Firma Rohrdorfer mit einem  Gesamtausmaß von 680.000 Kubikmetern in Schwoich errichten will.

Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass der Andrang für die mündliche Verhandlung groß werden würde, deswegen wurde sie in den Mehrzwecksaal der Gemeinde verlegt.
Trotz Termin an einem Mittwoch um 9.15 Uhr reichten die vorbereiteten 250 Stühle bei weitem nicht. Vertreter der Presse waren bei der Verhandlung nicht zugelassen, dies betonte auch die Verhandlungsleiterin Johanna Pirchmoser-Dejori zu  Beginn nochmals.
Rasch zeigte sich, dass für eine vollständige Abhandlung der Tag zu kurz werden würde: Nach 21.30 Uhr wurde abgebrochen. Zumindest beim Asbest und 14 weiteren Gefahrengütern hat die Firma Rohrdorfer bereits umgeschwenkt und diese vom Antrag streichen lassen. Die Bürgerinitiative „Sondermüll- und Asbestendlager - Nein“ befürchtet aber, dass diese Stoffe in einigen Jahren wieder neu beantragt werden könnten.
Fast alle zu Wort gekommenen Amts-Gutachter hatten bei Erfüllung von diversen Auflagen keine Einwände gegen die Genehmigung der Deponie. Gegen eine Umsetzung in der gegenwärtigen Form hatten sich der Landesumweltanwalt und der biologische Amtsgutachter (Vorkommen der Gelbbauchunke, Schlangen, Fröschen und dergleichen) ausgesprochen. Komplett gefehlt hat noch ein neues Gutachten für die Windlage in Schwoich, nachdem für den Antrag die Werte von Kufstein verwendet wurden.
Die Firma Rohrdorfer will den Antrag nun nochmals überarbeiten. Zudem werden die zahlreichen vorgebrachten Einsprüche überprüft. „Einer ergänzenden Beurteilung bedürfen unter anderem noch die Bereiche Naturkunde, Emissionstechnik, Humanmedizin und Gewässerökologie“, heißt es in einer Aussendung des Landes Tirol.

Großer Andrang am Verhandlungstag in Schwoich.

Um die Wärmeversorgung in den Gemeinden schrittweise auf erneuerbare, regional verfügbare Ressourcen umzustellen, hat der Planungsverband 29  bei der Wasser Tirol eine vom Land Tirol unterstützte Pilotstudie in Auftrag gegeben.

Jedes zweite Gebäude in den acht Gemeinden im Planungsverband 29 (Angath, Angerberg, Bad Häring, Breitenbach, Kirchbichl, Kundl, Mariastein und Wörgl) wird derzeit mit Öl oder Gas beheizt. Der gesamte Strombedarf wird mit 44 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Um diesen Prozentsatz zu erhöhen und dem vom Land Tirol ausgegebenen Ziel, 2050 energieautonom zu sein, näher zu kommen, wurde die Pilotstudie „Wie heizt Tirol 2050“ in Auftrag gegeben. Die Erhebung des Energiebedarfs und der in der Region verfügbaren Energieressourcen an Wasserkraft, Sonne, Biomasse, Umweltwärme und industrieller Abwärme ist bereits abgeschlossen. „Jede Gemeinde und jede Region muss ihre Potenziale optimal nutzen und insbesondere in der  Wärmeversorgung heute Strategien für die Zukunft entwickeln. Die Herausforderung besteht nun darin, Öl und Gas aus den Gebäuden hinaus und Wärmepumpen, Fernwärme, Biomasse und Sonnenenergie hinein zu bringen“, erläutert LH-Stv. Josef Geisler. Für den Energiereferenten ist klar, dass es in der Erreichung der Energiewende gemeindeübergreifende Zusammenarbeit brauchen wird. „Ich bin stolz darauf, dass der Planungsverband 29 das Vorzugsmodell für die anderen Planungsverbände sein wird“, so Planungsverbandsobfrau Bgm. Hedi Wechner.

Maßnahmen sollen folgen
Ziel ist es jetzt, mit den gesammelten Daten in den einzelnen Gemeinden technische Lösungen zur Umstellung der Wärmeversorung zu finden. Um konkrete Projekte in den einzelnen Gemeinden folgen zu lassen, stehen nach dem Abschluss-Symposium des Pilotprojekts im Juni die Stadtwerke Wörgl den Gemeinde beratend zur Seite. „Die Gemeinden haben oft nicht das Know-How, dies umzusetzen“, betont Rupert Ebenbichler von Wasser Tirol. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen können“, so Geisler abschließend.
Der gesamte Strombedarf im Planungsverband 29 - Wörgl und Umgebung liegt bei 614 GWh, der Bedarf für Gebäudewärme (Heizung und Warmwasser) liegt bei 442 GWh.

V. l.: Rupert Ebenbichler (Wasser Tirol), LH-Stv. Josef Geisler, Bgm. Hedi Wechner (Wörgl) sowie Bgm. Josef Haaser (Angath)

Bis vergangenen Freitag, 19. April, wurde am Zeller Berg von bis zu 13 Studenten gegraben - und was sie gefunden haben, begeisterte auch Dipl.-Ing. Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt, der die Ausgrabungen am Mittwoch, 17. April besuchte.

„Ich habe schon viel gegraben, aber in dieser Qualität habe ich noch nichts gesehen“, zeigt sich Ausgrabungsleiter Florian Messner begeistert vom Fund am Zeller Berg in Kufstein. Auf Initiative von Horst Konrad hat die Universität Innsbruck unter der Leitung von Prof. Harald Stadler die Grabungen durchgeführt.
Neben Funde wie Münzen, Anhänger, Uniformknöpfe, Ofenkacheln, Besteck und Kanonen- sowie Pistolenkugeln begeistert die Archäologen vor allem der gute Zustand der Kellermauern eines gefundenen Wachturmes am höchsten Punkt des Zeller Berges.
Dieser Wachturm war Teil der erweiterten Verteidigung Mitte des 16. Jahrhunders, nachdem zuvor der Zeller Berg zur Belagerung von Kufstein genutzt wurde. Die Steine des oberirdischen Teil des Wachturmes wurden später für den Ausbau der Festung Kufstein verwendet.
Rund € 28.000.- haben die Ausgrabungen gekostet, € 10.000.- hat davon die Stadt Kufstein finanziert, der Rest kommt vom Land.

Wie gehts weiter?
Als nächster Schritt wäre - falls die Finanzierung von rund € 60.000.- zusammenkommt - die genaue Vermessung und die Erstellung eines 3D-Modelles geplant, außerdem die fachgerechte Restaurierung der Fundsachen (und anschließender Rückgabe an den Besitzer, die Stadtwerke Kufstein und damit der Stadt Kufstein) und schließlich die Publikation der Ausgrabung.
Die Fundstelle selbst wird vor dem Winter wieder zugeschüttet. „... damit das Bauwerk in seiner jetztigen Form erhalten bleiben kann“, so Hauser. Mittels Virtual Reality würde man dann erleben können, wie es am Zeller Berg ausgesehen hat.
„Auf einem Bild aus dem Jahr 1560 ist die Belagerung Richtung Stadtmauern abgebildet. Dank freigegebenen Kartenmaterial des Staatsarchives von Wien und der guten Möglichkeiten der Recherche im Internet konnte der Ort gefunden werden“, freut sich auch Horst Konrad, dass seine Bemühungen zu so einem großen Fund geführt haben. „Ohne ihn hätte es diese Ausgrabung nicht gegeben“, bestätigt auch Prof. Stadler. Er hofft, dass die Finanzierung für die 3D-Modelle und Restaurierung zustandekommen, die Stadt müsste nach Abzug der Förderung ca. 1/3 der Kosten übernehmen.

„Habe ich in der Qualität bis jetzt noch nie gesehen“ ist Ausgrabungsleiter Florian Messner begeistert.