NHT realisiert zahlreiche Projekte im Bezirk Kufstein
Die Neue Heimat Tirol (NHT) errichtet im Bezirk Kufstein heuer insgesamt 230 Wohnungen. Die aktuell hohen Preise in der Baubranche stellen die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft allerdings vor große Herausforderungen.
„Die allgemeinen geopolitischen Bedingungen beschäftigen uns sehr, die Baupreise ergeben zur Zeit eine kritische Situation. Wir haben das Reglement der Tiroler Wohnbauförderung, wo nicht nur der Grundpreis innerhalb eines gewissen Limits liegen muss, sondern auch die angemessenen Baukosten limitiert sind. Dies zu erreichen, ist derzeit schier ein Ding der Unmöglichkeit“, spricht NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner von sehr viel zusätzlicher Arbeit. Projekte müssten teilweise viermal adaptiert und wieder umgeplant werden, gewisse Einbußen in Architektur und z. B. in der farblichen Gestaltung seien unumgänglich: „Dies wirkt sich jedoch niemals auf die Qualität der Wohnungen aus“, beruhigt Gschwentner. Eine Entspannung erwartet GF DI Mag. Markus Pollo erst Mitte nächstes Jahr - wenn alles gut gehe.
Südtiroler Siedlungen
Allein 700 neue Wohnungen werden in den nächsten Jahren am Standort der alten Südtiroler Siedlung im Kufsteiner Stadtteil Sparchen errichtet - dies ist das derzeit größte Wohnprojekt im Tiroler Unterland. Die NHT investiert rund € 140 Mio. Im Oktober startet der dritte Bauabschnitt für weitere 67 Mietwohnungen. Auf Hochtouren laufen auch die Bauarbeiten in der Wörgler Südtiroler Siedlung. Die Gesamtfertigstellung ist bis 2030 vorgesehen. Die NHT investiert über € 80 Mio. für rund 390 neue Wohnungen. Aktuell läuft der zweite Bauabschnitt für 72 Mietwohnungen.
Weitere Bauvorhaben
Ebenfalls beteiligt ist die NHT an der Quartiersentwicklung in der Kufsteiner Hofgasse und wird dort einen Abschnitt mit 13 Mietwohnungen sowie vier Gewerbeeinheiten realisieren. „Das ist für die Hofgasse eine echte Aufwertung“, freut sich Gschwentner auf dieses Projekt. In der Wörgler Augasse steht ein weiteres Neubauprojekt mit 36 objektgeförderten Eigentumswohnungen vor der Fertigstellung.
Eigentum im Trend
Auch in Kundl hat die NHT eine Wohnanlage mit 18 Eigentumswohnungen errichtet. Die Schlüsselübergabe erfolgt bereits am 23. Juni. Unterdessen stehen bereits die nächsten Projekte an: In Bad Häring wird die NHT ein „Haus der Generationen“ mit 17 Mietwohnungen umsetzen.
Sieben geförderte Doppelhäuser für einheimische Familien sollen in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Bodenfonds in der Gemeinde Wildschönau gebaut werden.
„Ohne die gemeinnützigen Bauträger wäre das Wohnen für viele Menschen definitiv nicht mehr zu finanzieren“, betont NHT-Geschäftsführer Markus Pollo: „Entsprechend sind wir bestrebt, trotz der aktuellen Herausforderungen die geplanten Projekte umzusetzen und damit für ausreichend Nachschub an leistbaren Wohnungen am Markt zu sorgen.“
V. l.: GF Hannes Gschwentner sowie GF DI Mag. Markus Pollo präsentierten die Aktivitäten der NHT im Bezirk Kufstein
Buchackeralm-Gewinnspiel: Auszeit wurde ausgelost
Eine Auszeit nach der anspruchsvollen Zeit - so lautete das Gewinnspiel der Buchackerlam. Zu gewinnen gab es eine exklusive Übernachtung mit Frühstück auf der Buchackeralm mit bis zu vierzehn ArbeitskollegInnen.
Aufgestockt
Die zahlreichen Einsendungen auf Facebook und Instagramm waren überwältigend. Aufgrund der hohen Zahl der Bewerbungen für eine Almzeit auf der Buchackeralm wurden die Gewinne nochmals kräftig aufgestockt: Statt einer wurden gleich vier Gewinnerfirmen gezogen. Unterteilt wurde dabei in „klassische“ Unternehmen und einen Lostopf mit Firmen und Abteilungen mit „sozialen Hintergrund“.
Die Gewinner
Folgende Firmen wurden dabei gezogen: Christine Glatz-Kleebauer vom Team Diakoniewerk Hopfgarten, Sabine Krall vom Bezirkskrankenhaus Kufstein Orthopädie/HNO, Lisa Maria Sieberer von der Tirolia Spedition Ebbs, Sonja Rauter von der MP Consulting, Hopfgarten.
Die Gewinner werden zur Terminvereinbarung kontaktiert.
Das Team der Buchackeralm freut sich darauf, alle bald auf 1.450 Metern begrüßen zu dürfen. Weil #menschseinamberg zählt.
Aufgrund der zahlreichen Teilnahme wurde statt einer „Auszeit“ gleich viermal eine exklusive Übernachtung auf der Buchackeralm verlost.
(Foto: Buchackeralm)
„Erlebniswelt Baustelle“: WKO wirbt für Lehre am Bau
Der Facharbeitermangel setzt der Baubranche immer noch zu. Ein Projekt der Tiroler Bauwirtschaft und der Wirtschaftskammer soll dem entgegenwirken, indem Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren die Berufe am Bau näher gebracht werden.
Nach zwei Jahren Pause konnte vergangene Woche das Projekt „Erlebniswelt Baustelle“, wo die Kinder über 14 verschiedene Berufsbilder am Bau informiert wurden, bereits zum fünften Mal in Kufstein vor der Wirtschaftskammer durchgeführt werden. 400 Schüler der Volksschulen aus Wörgl, Kirchbichl, Oberlangkampfen, Rettenschöss, Kufstein Stadt und Kufstein Zell sowie der Mittelschulen Kufstein und Reith im Alpbachtal wurden die Arbeitsbereiche des Maurers, Installateurs, Elektrikers, Zimmerers, Malers, Glaser oder des Fliegenlegers sowie vielen anderen Berufen an zwei Tagen nähergebracht. Dabei wurde den Kindern auch vermittelt, dass die Berufe am Bau unersetzlich sind und noch dazu jede Menge Spaß machen können. „Es ist fantastisch zum Ansehen, wie aufmerksam die Kinder mitmachen“, freut sich der Obmann der Wirtschaftskammer Kufstein, Manfred Hautz.
Steigende Lehrlingszahlen
„Seit Jahrzehnten pflegen wir in der Baubranche das Thema Fachkräfteausbildung sehr stark. Seit drei bis vier Jahren haben wir zunehmende Lehrlingszahlen im Bau und im Handwerk“, erklärt Unternehmer und Innungsmeister Anton Rieder. Genau solche Initiativen würden dazu beitragen: „Diese Veranstaltung ist prädestiniert dafür, die Kinder schon sehr früh für das Handwerk zu begeistern. Es ist eine Initialzündung“, ergänzt Rieder.
Legten selber Hand an: Innungsmeister Anton Rieder (li.) sowie WK-Obmann Manfred Hautz.
Höheres Budget für grenzüberschreitende Projekte
Das Programmgebiet Interreg Bayern-Österreich hat für die neue Förderperiode von 2021 bis 2027 insgesamt € 61 Mio. (letzte Förderperiode: € 54 Mio.) zur Verfügung. Der Euregio Inntal kann alleine Klein- und Mittelprojekte mit insgesamt € 1.162.500,- aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördern.
Den europäischen Gedanken mehr in den Fokus setzen - dies hat sich der Präsident der Euregio Inntal, Christoph Schneider, für die neue Förderperiode 2021 bis 2027 zum Ziel gesetzt: „Ich glaube, dass wir Euregio zukünftig sehr breit aufstellen und mit der Bevölkerung quer durch alle Schichten arbeiten müssen“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Neubeuern.
Mag. Sigrid Hilger (Regionale Koordinierungsstelle Interreg) wünscht sich zukünftig eine Verbesserung der Grenzraumstrategie sowie der Mittelausstattung, dazu eine breitere Aufstellung der Gremien. Dadurch soll ein besserer Output sowie eine zielgerichtete Ausrichtung ermöglicht werden.
Förderbare Projekte
Gefördert werden Projekte mit jeweils einem Partner aus Österreich und Bayern, bei Großprojekten ist ein thematischer Bezug zum Interreg Kooperationsprogramm Voraussetzung. Bei Kleinprojekten (bis € 35.000,-) sowie Mittelprojekten (bis € 100.000,-) muss eines der drei Aktionsfelder - Transformation der regionalen Wirtschaft, Stärkung der nachhaltigen Mobilität bzw. der sanfte und resiliente Tourismus - im Mittelpunkt stehen, jeweils verbunden mit dem Querschnittsziel Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Klein- und Mittelprojekte können bis Ende September beantragt und mit Ende des Jahres gestartet werden. „Wir haben in dieser Periode mehr finanzielle Möglichkeiten“, erklärte Euregio-Geschäftsführerin Esther Jennings.
People2people
Neu gefördert werden sogenannte „People2people Projekte“ mit einem Volumen von bis zu € 5.000,-. Vor allem kleine, Projekte wie z. B. Konzerte, Ausstellungen oder Sozialprojekte werden einmalig gefördert, dazu die Bürokratie und der Zugang erleichtert.
Weitere Vernetzung
Schneider hat sich weiters zum Ziel gesetzt, auch ohne Fördergelder mit dem Verein Euregio Inntal Aktionen zu starten. Als Beispiele nannte der Präsident eine gemeinsame Fortbildung der Feuerwehrverbände im Bezirk Kufstein sowie im Landkreis Rosenheim oder ein grenzüberschreitendes Fußballturnier. Auch der soziale Aspekt spielt eine Rolle: Sozial benachteiligten Familien könnte z. B. jeweils in der anderen Region ein Urlaub ermöglicht werden.
Euregio-Inntal-Ticket
Ein Tagesticket für den Grenzraum zwischen Bayern und Tirol soll Entlastung in der Region Kufstein bringen und die Öffis für den Freizeitverkehr attraktiver machen. „Wir wollen, dass vor allem Ausflügler statt mit dem eigenen PKW kostengünstig, klimafreundlich und über die Grenze hinweg, Bus oder Bahn nutzen“, ist Neos Verkehrssprecher Andreas Leitgeb erfreut, dass das Euregio-Inntal-Ticket umgesetzt werden soll.
Große Hoffnung in das Ticket setzt auch der Verkehrs- und Europasprecher der Tiroler Grünen, Michael Mingler: „Neben einem Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs brauchen wir auch attraktive und günstige Ticketlösungen. Ein gemeinsames Tagesticket für die Euregio-Inntal wäre der nächste Meilenstein.“
Unterstützung kommt auch von der Tiroler Volkspartei. „Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist ein ständiger Prozess, der sich kontinuierlich weiterentwickelt. Wenn durch diese Initiative noch mehr Personen das attraktive Angebot des ÖPNV annehmen und den individuellen PKW-Verkehr reduzieren, dann sind wir schon wieder einen Schritt weiter“, so VP Verkehrssprecher Florian Riedl.
Die Europaregion hat bereits ähnliche Angebote in Petto: Mit dem „Euregio2Plus“-Ticket können seit August 2020 zwei Erwachsene mit bis zu drei Kindern einen Tag lang alle Nahverkehrsmittel in Tirol, Südtirol oder dem Trentino nutzen. Ebenso wurde für Studierende mit dem „Euregio-Ticket-Student“ eine günstige und flexible Öffi-Nutzung geschaffen.
Zur Euregio Inntal gehören die Bezirke Kufstein und Kitzbühel sowie die Landkreise Rosenheim, Traunstein und die Stadt Rosenheim.
Euregio-Präsident Christoph Schneider wünscht sich ein gelebtes, sinnvolles Zusammenwachsen.
Stihl Tirol wächst weiter
Trotz Störungen der Lieferketten sowie Chip-Engpässen konnte der Langkampfener Gartengerätehersteller Stihl Tirol den Umsatz wiederum erheblich steigern. Im Herbst geht die neue Kunststoff-Fertigung in Betrieb.
Der Geschäftsführer von Stihl Tirol, Clemens Schaller, präsentierte am Donnerstag, 19. Mai, einen historischen Umsatzhöchststand: Der Umsatz konnte von € 576,2 Mio. (2020) um 24 Prozent auf € 715,8 Mio. (2021) gesteigert werden. Ein überdurchschnittliches Mengenwachstum konnte aufgrund der hohen Nachfrage nach Rasenmähern, Heckenscheren und anderen Gartengeräten - besonders im Akku-Segment - in den Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Benelux, Skandinavien, England, Italien und Nordamerika verzeichnet werden, die Exportquote liegt weiterhin bei 98 Prozent.
Auch die Belegschaft wächst stetig: 2017 waren in Langkampfen noch 480 Mitarbeiter beschäftigt, im Jahr 2019 waren es bereits 639. Mit Ende 2021 waren insgesamt 770 Mitarbeiter aus 28 Herkunftsländern beschäftigt - um zehn Prozent mehr als 2020 (702). Trotzdem werden in allen Fachbereichen weitere Mitarbeiter gesucht: „Derzeit haben wir rund 70 offene Stellen. Alleine mit der Inbetriebnahme der neuen Kunststoff-Fertigung entstehen im ersten Schritt 50 neue Arbeitsplätze“, berichtet Schaller.
Kunststoff-Fertigung
Mit der Inbetriebnahme der neuen Kunststoff-Fertigung im Spätsommer dieses Jahres setzt Stihl Tirol auf die Erhöhung der Fertigungstiefe. Rund 30 bis 40 Prozent der Kunststoffteile sollen zukünftig in Langkampfen produziert werden, Kostenvorteile und eingesparte LKW-Fahrten waren weitere Gründe für den Bau einer eigenen Kunststoff-Fertigung. Dieser vierte Erweiterungsbau in den letzten 20 Jahren entstand auf 3.500 m2 neu verbauter Fläche, die Platz für eine Anlage mit vorerst zehn Spritzgussmaschinen sowie Freiflächen für zukünftige neue Montagelinien bietet. Das Investitionsvolumen beträgt rund € 19 Mio.
Die Profi-Motorsäge STIHL MSA 300 wird in Langkampfen produziert und ist die aktuell stärkste Akku-Motorsäge auf dem weltweiten Markt. Darüber freuen sich GF Clemens Schaller (li.) sowie der kaufmännische Leiter Thilo Foersch.