Stadtbuch Kufstein: „Vergangenes sichtbar machen“
Um das Vergangene möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, wirft das Projekt „Kufstein schreibt Stadtgeschichte“ auf unterschiedliche Arten und Weisen Blicke zurück ins 20. Jahrhundert. Das Ziel ist ein rund 350-seitiges Stadtbuch.
Vergangenen Mittwoch, 7. Februar, erfolgte der offizielle Startschuss für das Projekt „Kufstein schreibt Stadtgeschichte“. Ein „Herzensprojekt“ für Bgm. Martin Krumschnabel: „Ich bin der Meinung, dass wir ein großartiges Projekt vorstellen.“
Im Mittelpunkt stehen die historischen Ereignisse und Wegmarken im 20. Jahrhundert. „Die Absicht ist es, lebendige Stadtgeschichte zu machen, die einerseits methodisch wissenschaftliche Aspekte beinhaltet und auch die persönlichen Erinnerungen berücksichtigt“, so Projektkoordinator Richard Schwarz. Ausgangspunkte bilden wissenschaftliche Arbeiten, eine Reihe an Gesprächen mit Zeitzeugen und das Sammeln von Geschichten vor Ort. Ergebnisse dieser Recherchen werden in verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen präsentiert und zur Diskussion gestellt. Interessierte können so von Geschichte erfahren und ihren Teil zur Geschichte beitragen. „Wir möchten die Geschichte in die Stadt tragen“, so Schwarz, der das Feedback der Bevölkerung in das Stadtbuch einfließen lassen will.
Hochkarätige Autoren
Aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit spezifischen Themen der Stadt Kufstein entstehen in einem fortlaufenden Prozess Publikationen im Rahmen einer eigens dafür initiierten „Edition Kufstein“. Für diese Grundlagenwerke konnten hochkarätige Autoren gewonnen werden: Maria Heidegger arbeitet mit dem Zeithistoriker Nikolaus Hagen die gesellschaftspolitischen Aspekte zwischen 1950 und 2000 auf, Andreas Exenberger zeichnet sich für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte ab 1950 sowie die Sportgeschichte verantwortlich. Arnold Klotz ist für die städtebauliche Entwicklung der Stadt zuständig, Franz Gratl widmet sich der Musikstadt Kufstein im 20. Jahrhundert. Das Autorenteam komplettieren Gisela Hormayr (Geschichte Kufstein 1900 bis 1950) sowie Eva Pfanzelter (Migrationsgeschichte der Stadt). „Mir ist wichtig, dass sich die ganze Entwicklung der Stadt Kufstein darstellt“, betonte Initiator und Projektbegleiter Andreas Falschlunger.
Das Stadtbuch
Den Höhepunkt und das verbindende Element des gesamten Projektes bildet das Kufsteiner Stadtbuch. Bis Ende 2020 soll die gebundene Publikation mit rund 350 Seiten fertiggestellt werden. „Wir wollen einen Schatz für Kufstein schaffen “, so Krumschnabel.
Mitwirkende gesucht
Die Bevölkerung Kufsteins ist eingeladen, sich mit Geschichten, Fotos, Gegenständen, … und/oder auch Hinweisen zu Personen zu melden, die von der Stadt Kufstein im 20. Jahrhundert erzählen können. Hinweise, Tipps, Geschichten, usw. können per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder im Bürgerservice im Rathaus (Stichwort „Stadtgeschichte“ und Kontaktdaten) eingebracht werden.
Öffentliche Präsentation
Am 27. Februar um 19:30 Uhr wird das Projekt im Rathaussaal öffentlich vorgestellt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an diesem Abend über „Kufstein schreibt Stadtgeschichte“ zu informieren.
Die Autoren stehen bereits in den Startlöchern.
„Verkehrsproblem jetzt anpacken“
Einstimmig beschloss der Kufsteiner Gemeinderat, eine Resolution an den Nationalrat zu senden, in der die Abänderung des Mautgesetzes gefordert wird. Vize-Bgm. Sebastian Kolland bittet Verkehrsminister Norbert Hofer, bei seinem Tirolbesuch auch Halt in Ebbs zu machen, um sich vor Ort ein Bild vom Verkehrschaos zu machen.
„Nach derzeitiger Rechtslage gibt es für das Ministerium keine Möglichkeit für eine Ausnahmebewilligung“, so in der Resolution des Kufsteiner Gemeinderates an den Nationalrat. Darum müsse das Bundesstraßen-Mautgesetz abgeändert werden, zumindest, wenn es nach dem Willen des Gemeinderates gehen würde, der einstimmig dafür stimmte.
Das dies aber nicht so einfach ist, ließ bereits während der Sitzung Vizebgm. Hannes Rauch durchblicken: „Nicht der Nationalrat entwirft solche Gesetzesänderungen, diese müssen aus dem Ministeramt kommen. Es gibt 21 ähnliche Fälle in Österreich, würden für alle Ausnahmen geschaffen, würde es das System der Vignette ad absurdum geführt. Eine Änderung auf ein Kilometersystem würde Kufstein nichts helfen. Eine andere Möglichkeit wäre eine Ausweitung auf die Bundesstraßen - oder eine Ausnahmeregelung für besonders starke Verkehrstage zu definieren.“
Auch GR Richard Salzburger ist sich durchaus bewusst, dass die Resolution keine schnelle Lösung bringen wird. Er schlug eine Überprüfung vor, ob ein temporäres Fahrverbot auf überlasteten Stadtstraßen zumindest ein Vorwärtskommen innerhalb der Stadt ermöglichen würde.
Für Stadtrat Walter Thaler ist auch das Land nicht aus der Pflicht zu nehmen: „Von Kufstein aus fahren die Autos in die Skigebiete - dort wurden um Millionen Umfahrungsstraßen gebaut - warum also nicht auch bei uns?“
Auch andere Gemeinden kämpfen mit den Verkehrsüberlastungen. Ebbs Vize-Bgm. Sebastian Kolland möchte die Situation mit Verkehrsminister Norbert Hofer vor Ort klären: „Der Verkehr hat unsere Region fest im Griff und ist an fast allen Tagen ein massives Problem. Bereits jetzt ist Tirol durch die Mauterlöse durch den LKW-Transit die Cash-Cow der ASFINAG und des Bundes – alleine am Brenner summieren sich die Einnahmen auf € 200 Mio. Es kann deshalb nicht sein, dass man tausende Anwohner in Kufstein und den Gemeinden der Unteren Schranne im Regen stehen lässt, nur um noch ein paar Euro mehr zu verdienen.“
Um den neuen Verkehrsminister Norbert Hofer die Dramatik der Situation vor Augen zu führen, möchte Kolland gemeinsam mit Bürgern der betroffenen Gemeinden den Minister bei seinem Tirol-Besuch am 19. Februar zum Lokalaugenschein und Anrainergespräch einladen. „Ich hoffe, dass sich der Minister für dieses Gespräch Zeit nimmt und die Einladung annimmt“, so Kolland.
Kraftwerk in Kirchbichl: Bauarbeiten laufen auf Hochtouren
Bis Ende 2020 entsteht beim Kraftwerk Kirchbichl ein zweites Krafthaus sowie ein neues Dotierkraftwerk. Vergangene Woche konnte die neue Baubehelfsbrücke in Betrieb genommen werden.
„Wir liegen gut in der Zeit“, bestätigte TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina im Rahmen eines Lokalaugenscheins mit den Bürgermeistern Josef Haaser (Angath) und Herbert Rieder (Kirchbichl) sowie Projektleiter Johann Neuner. Vergangenen Dienstag, 6. Februar, konnte nach vier Monaten Bauzeit die Baubehelfsbrücke Richtung Autobahn bereits befahren werden.
Über die Brücke gelangen die LKW über die Raststation Angath direkt auf die Autobahn. „Die Straße zur Autobahn ist eine gute Lösung“, begrüßt Bgm. Haaser die Lösung. Zusätzlich zur Brücke wurde eine Reifenwaschanlage aufgestellt, nach Bauende wird die Baubehelfsbrücke wieder zurückgebaut.
Unterdessen wurde mit den zwei großen Baugruben für das zusätzliche Krafthaus und Entlastungsbauwerk begonnen. Insgesamt müssen dabei ca. 100.000 m3 Erdmaterial ausgebaggert und abtransportiert werden.
Aktuell wird der niedrige Wasserstand des Inn genutzt, um die Arbeiten für die neue Fischwanderhilfe und das Dotierkraftwerk voranzutreiben. Im April starten die Betonarbeiten für das neue Dotierkraftwerk. Die Firstfeier ist für August geplant, anschließend erfolgt die Maschinenmontage und die Installation der Maschinensteuerung, sodass bereits im Dezember das neue Kraftwerk in Betrieb genommen werden kann. Im Anschluss erfolgt der Baustart für das zweite Krafthaus, die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.
Strom für 8.500 Haushalte
Mit dem neuen Krafthaus inklusive einer weiteren Turbine sowie des Dotierkraftwerks zur Nutzung der Restwasserabgabe erhöht sich die Ausbauleistung von rund 19,4 auf 38 Megawatt, das Jahresarbeitsvermögen steigt auf ca. 165 Gigawattstunden. Bis zu 8.500 Haushalte in der Region können dadurch mit sauberem und regenerativem Strom aus heimischer Wasserkraft versorgt werden. Gleichzeitig wird die Anlagensicherheit verbessert und die gewässer-ökologische Durchgängigkeit (Fischwanderhilfe) inklusive Abgabe des erforderlichen Restwassers in der Innschleife sichergestellt.
VS Oberlangkampfen im Olympiafieber
Bereits seit mehreren Wochen wurde an der VS Oberlangkampfen zum Thema Olympia gebastelt, gezeichnet, musiziert und trainiert – die Vorbereitungen für den Olympia in der Schule-Auftakt liefen auf Hochtouren. Anfang Februar fand schließlich die Eröffnungsfeier ganz im Zeichen von Gemeinschaft und Fairness statt: Nach dem festlichen Einzug der AthletInnen mit Fackeln und Fahnen begrüßte Direktor Strubreither alle Kinder und informierte sie über die wichtigsten geschichtlichen Hintergründe der olympischen Spiele. Im folgenden Showteil begeisterten die Dritt- und Viertklässler ihre jüngeren MitschülerInnen mit abwechslungsreichen Darbietungen: Von Akrobatik bis Tanz, vom „Fair geht vor“-Lied bis zum Olympia-Rap-Gedicht, von der instrumentalen Version der Europahymne bis zur spektakulären Reifen-Seil-Show, wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Anschließend wurde das olympische Feuer entzündet sowie der olympische Eid gesprochen. Das gemeinsame Singen der österreichischen Bundeshymne am Ende durfte nicht fehlen – in der Hoffnung, dass diese auch bei den olympischen Winterspielen in Pyeong Chang mehrmals erklingen wird.
Die SchülerInnen in Oberlangkampfen dürfen sich in den nächsten Wochen im Rahmen ihres Schul-Olympiaprojektes noch auf weitere Aktivitäten freuen, wie z.B. Sportlerinterviews, gesunde Olympiajausen und olympische Klassenwettbewerbe. Auch dabei soll wieder das Motto „Dabei sein ist alles und fair geht vor“ im Vordergrund stehen.
Bürgermeister der Grenzregion setzen gemeinsame Aktion wegen Verkehrsüberlastung
Der Verkehr für die Stadt Kufstein sowie die Gemeinden Ebbs, Niederndorf, Kiefersfelden und Oberaudorf nimmt weiter zu, eine zufriedenstellende, schnelle Lösung für das Problem ist nicht in Sicht.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben sich darüber verständigt, ein gemeinsames Schreiben an die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol sowie die Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und Italien zu richten, in dem sie auf den Maut- und Grenzkontrollausweichverkehr und die unzumutbaren Zuständen an den Ferien- und Skiwochenden hinweisen. Der Verkehr steht mitten in den jeweiligen Orten und die Bürger können innerhalb der Ortschaften die Hauptstraßen kaum kreuzen und benützen.
Dazu kommt, dass der für die Region so wichtige „kleine Grenzverkehr“ beinahe völlig zum Erliegen kommt und Handel und Gastronomie dementsprechende Umsatzeinbußen erleiden.
Mautproblem lösen, Kontrollen verlegen
Die zuständigen Politiker werden darum ersucht, diese Problematik auf die Tagesordnung des „Brennergipfels“ zu nehmen und kurzfristig die Mautausweichproblematik zu lösen. Ebenso gibt es einen Appell, die Binnengrenzkontrollen so schnell wie möglich an die Schengen-Außengrenzen zu verlegen.
Resolution im Kufsteiner Gemeinderat
Zusätzlich zu diesem Appell bringt Bgm. Martin Krumschnabel für den nächsten Gemeinderat in Kufstein im Februar eine Resolution an den österreichischen Nationalrat ein, das Bundesstraßen-Mautgesetz jetzt kurzfristig so zu ändern, dass die notwendigen Ausnahmen von der Vignettenpflicht für Kufstein in Kraft gesetzt werden können.
„Aufgrund des Regierungswechsels in Wien ist die Argumentation jetzt nicht mehr stichhaltig, dass ein sozialdemokratischer Verkehrsminister die Änderung des Gesetzes blockieren kann, sondern es sind jetzt jene Parteien am Ruder, die der Bevölkerung vor der Wahl ganz eindeutig versprochen haben, dass durch eine Gesetzesänderung diese Problematik für Kufstein und die umgebenden Gemeinden gelöst wird. Wir verlangen nunmehr, dass diesen Ankündigungen auch Taten folgen!“, so Krumschnabel in einer Aussendung.
Gutachten
Parallel dazu hat die Stadt Kufstein bei der Universität Innsbruck ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob und in wie weit die Gemeinde selbst in der Lage sein könnte, im Bereich ihres Straßennetzes Veränderungen durchzuführen, die die Verkehrsproblematik positiv beeinflussen könnten. Dieses Gutachten wird jedoch erst in einigen Monaten fertiggestellt sein und ändert letztlich nichts daran, dass bei jeglichem Szenario Kufstein ganz einfach die Autobahn als Umfahrungsstraße benötigt, um den Verkehr in der Stadt flüssig halten zu können.
Schimanek bei Hofer
Wie bereits angekündigt, haben sich NR Carmen Schimanek und Christofer Ranzmaier (FPÖ) am Mittwoch, 31. Jänner, mit Verkehrsminister Norbert Hofer getroffen, um auch dieses Thema anzusprechen.
Der Minister zeigte zwar Verständnis für den Unmut der ansässigen Bevölkerung, eine direkte Lösung konnte keine gefunden werden. Zumindest versprach er verschiedene Ansätze zu prüfen und eine rasche und spürbare Lösung im Sinne der Anrainer zu finden.
Darüber hinaus möchte sich Hofer bei einem Treffen mit dem deutschen Verkehrsminister Christian Schmidt einigen, dass die Grenzkontrollen bei Kiefersfelden, die ebenfalls einen großen Anteil am Verkehrsaufkommen in der Region haben, wieder ausgesetzt werden.
Europaweites Mautsystem
Für Bundesrätin Nicole Schreyer (Grüne) hat das Land Tirol und die Stadt Kufstein alles getan, was rechtlich möglich ist: „Jetzt muss der Bund endlich in die Gänge kommen. Ich frage mich, wie lange schwarz-blau die KufsteinerInnen noch im Stich lässt“.
Sie wundere sich über die ÖVP und FPÖ, allen voran Carmen Schimanek und Markus Abwerz-ger, die noch vor der Nationalratswahl viel Lärm im Bezirk produziert haben. „In der Regierungsbeteiligung der FPÖ sind bis jetzt ausschließlich Maßnahmen bekannt geworden, die uns noch mehr Verkehr bringen werden“, verweist Schreyer auf das Koalitionsabkommen, in dem die Öffnung des Pannenstreifens, die Erhöhung der LKW Tempolimits in der Nacht und eine Aufhebung der Tonnagenbeschränkung vorgesehen ist.
Für sie müssen drei Maßnahmen ergriffen werden: „Kurzfristig braucht es die Aufhebung der Vignettenkontrollen im Bezirk. Das bringt die Menschen zurück auf die Autobahn. Mittelfristig braucht es die Aufhebung der sinnlosen und zeitfressenden Grenzkontrollen. Und langfristig eine Ablösung der Vignette durch ein europaweites Mautsystem“, erklärt Schreyer.