Kaisergebirge lockt Besucher mit einigen Neuheiten
Rund 164.000 Fahrten konnte der Kufsteiner Kaiserlift in der vergangenen Saison verzeichnen. Um das „Naturerlebnis Kaisergebirge“ weiterhin attraktiv zu halten, führen von Mai bis Oktober u. a. elf Guides durch das Naturschutzgebiet.
Rund 55.000 Gäste, 3.370 davon mit Saisonkarte, benutzten im vergangenen Jahr den Kaiserlift als Aufstiegshilfe in das Kaisergebirge. Mit 17 unterschiedlichen Themenwanderungen, einem Geologiepfad und einer Almapo-theke hoffen die Verantwortlichen auf noch mehr Besucher im „Naturerlebnis Kaisergebirge“. Als Leader-Projekt wird das vielfältige Wanderangebot von der EU unterstützt und bringt nicht nur Erholung und Genuss für die ganze Familie, sondern fördert dabei auch das Wissen über die heimische Flora und Fauna.
Kostenlose Touren
Von Mai bis Oktober ermöglichen die Experten vom Verein Natopia, der Jägerschaft, den Österreichischen Bundesforsten und der Universität Innsbruck bei 17 verschiedenen, kostenlosen geführten Wanderungen neue Einblicke in das Naturschutzgebiet. „Die Themen sind vielfältig, es ist für jeden etwas dabei“, so Bergwanderführerin Gabi Markl. So lädt „Kräuterfee“ Maria Bachmann beispielsweise zur genussvollen Wanderung, bei der durchaus von Wald und Wiese genascht werden darf. Mit Manfred Weidner wird die Wanderung zur abenteuerlichen GPS-Schnitzeljagd, Jägerin und Falknerin Sabine Gwirl begibt sich mit Interessierten auf die Pirsch, wo sie über die Tätigkeiten und Aufgaben der Waidmänner und –frauen informiert. „Das Naturschutzgebiet soll von Einheimischen und Gästen erkundet, betrachtet und genossen werden. Wir wollen aber auch, dass wir diese intakte Natur so an die nächsten Generationen übergeben können“, ergänzt Nicole Schreyer, Schutzgebietsbeauftragte vom Naturerlebnis Kaisergebirge.
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung zwei Tage vor allen Themenwanderungen beim Tourismusverband Kufsteinerland unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. der Telefonnummer 0043 5372 62207 notwendig. Alle Infos zu den Wanderungen gibt es unter www.naturerlebnis-kaisergebirge.at
Almapotheke, Geologiepfad, Moorlandschaft
Die „Almapotheke“ verrät am Berghaus Aschenbrenner Wissenswertes über die heilende Wirkung und giftigen Substanzen heimischer Pflanzen, die bereits seit Generationen in der Medizin Anwendung finden.
Mit insgesamt 65 ha Fläche ist die Schwemm Nordtirols größte zusammenhängende Moorlandschaft. Selten gewordene Tiere tummeln sich hier im Feuchtgebiet. Der Geologiepfad lädt auf eine Reise durch die Zeit bis zurück zur „Geburt“ der Alpen. Neun Stationen erklären, wie das Kaisergebirge entstanden ist.
Attraktiver Kaiserlift
Um die Wartezeit (an Spitzenzeiten teilweise 45 min.) speziell für Kinder zu verkürzen, erklärt der Adler den kleinen Besuchern das Naturschutzgebiet mit seiner Fauna und Flora an der Tal- und Mittelstation. Weiters wurden an den Liftstützen des Kaiserlifts kreative Gebotstafeln mit den Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet errichet.
Auch das Theaterstück „Munde“, gespielt vom Stadttheater Kufstein, geht in die zweite Saison. Am Hügel beim Weinberghaus gelangt „Theater am Berg“ zwischen 16. Juni und 16. Juli insgesamt an zehn Spieltagen zur Aufführung.
Magazin „Lust auf Kufstein“ sucht dich für Foto-Shooting
Zweimal im Jahr erscheint der Erlebnisguide für die Stadt Kufstein „Lust auf Kufstein“. Um die Locations und Vielfältigkeit der Festungsstadt entsprechend präsentieren zu können, werden nun „Models“ jeden Alters, aber auch Pärchen oder Familien für verschiedene Foto-Shootings gesucht. Die Einsatzzeit würde ca. drei Stunden dauern, je nach Art des Shootings werden Kleidung gestellt und ein Kostenersatz für den Aufwand bezahlt.
Wer schon immer gerne ein professionelles Foto von sich haben wollte oder einfach gerne in einem Magazin verewigt werden möchte, kann sich ab sofort mit Angabe der Kontaktmöglichkeiten und Foto(s) unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bewerben.
Foto: Florian Egger
Kufsteinerin Luise Fankhauser mit eigener Straße geehrt
Bisher war der Adele Stürzl-Weg der einzige weibliche Straßenname in Kufstein. Vergangenen Mittwoch, 3. Mai, wurde auch Luise Fankhauser (1917-2004) diese Ehre zuteil. Im Beisein von Karin Eschelmüller, Obfrau des Verkehrsbeirates, wurde die Luise Fankhauser-Straße im Stadtteil Endach feierlich enthüllt.
Im Dienste der anderen
Die Kufsteinerin Luise Fankhauser stellte sich einen großen Teil ihres Leben in den Dienst der anderen. Die gelernte Krankenschwester zog zwischen 1945 und 1975 mehr als 60 Pflegekinder mit großer Fürsorge auf. Ihr Hauptengagement galt dabei den in Not stehenden Menschen. Diesen unmittelbar zu helfen und Trost zu spenden war ihre große Lebensaufgabe. U. a. besuchte Fankhauser über 20 Jahre regelmäßig die Kufsteiner Patienten in der Nervenheilanstalt Hall und kümmerte sich regelmäßig um Pflegebedürftige im Altersheim. Dafür erhielt sie im Jahr 1976 auch das Ehrenzeichen der Stadt Kufstein für besondere Verdienste. „Ich finde es wichtig, dass Luise Fankhausers Andenken den nächsten Generationen erhalten bleibt“, so Eschelmüller, die sich auch in Zukunft darum bemüht, Straßen nach Frauen zu benennen. Auch Bgm. Martin Krumschnabel ist derselben Meinung: „Wir werden uns bemühen, dass noch weitere Frauen in diese Position gebracht werden.“
„Berge trennen und verbinden“
Die Tourismusverbände Kufsteinerland und Kaiserwinkl, die Gemeinde Reit im Winkl sowie die Bergbahnen St. Johann als Leadpartner riefen im Rahmen des Interreg V-A Programmes ein regionales Informations- und Vermarktungsnetzwerk „Klettersteigerlebnis Kaiserregion-Chiemgauer Alpen-Kitzbüheler Alpen“ zur Vermarktung vom Bergtourismus ins Leben. Ziel des Projektes ist es, dass sich die Tourismusverbände und -betriebe aus Tirol und Bayern noch besser vernetzen und austauschen können. Besonders im Bergtourismus wird eine stärkere Zusammenarbeit angestrebt. Nach vielen Treffen ist das Buch „Bergsinne“ entstanden, das im Speziellen das Thema Klettersteige bewirbt, aber auch Ausflugsziele sowie Historisches und Wissenswertes aus der Region beschreibt. „Das große Ziel ist die Vernetzung und Kooperation unserer Regionen. Wir müssen unsere Qualität steigern und das Angebot erweitern, die Ansprüche des Gastes werden immer höher. Wir haben uns in diesem Buch auf die Klettersteige konzentriert. Das ist ein ganz neuer Zugang zu den Bergen“, so Elke Eckstein von den Bergbahnen St. Johann. „Wir wollen, dass das Buch in die Quellmärkte verbreitet wird, es ist aber auch für die Einheimischen interessant“, so Projektleiter Ekkehard Wimmer.
Das 92-seitige Buch hat eine Auflage von 10.000 Stück und ist kostenlos bei den Tourismusverbänden Kufsteinerland, Kaiserwinkl und Reit im Winkl und St. Johann erhältlich.
Die Projektkosten belaufen sich auf € 32.000,- brutto. 75 % davon übernimmt das Interreg-Programm, der Rest wird von den Tourismusverbänden finanziert.
Lösungssuche für Ärztemangel
Aktuell sind nur sechs der acht zugeteilten Kassenstellen für praktische Ärzte in Kufstein besetzt. Eine Ausschreibung für die Nachbesetzung der zwei offenen Stellen blieb erfolglos. Um eine Lösung zu finden, wurde im Rathaus in Kufstein ein „Ärztegipfel“ abgehalten.
Bgm. Mag. Martin Krumschnabel, Vizebgm. Brigitta Klein und Vizebgm. NR Mag. Hannes Rauch luden am 18. April zu einem „Ärztegipfel“ zur Thematik Hausärztemangel ins Kufsteiner Rathaus ein.
Neben dem ärztlichen Leiter des Bezirkskrankenhauses Kufstein Primar Dr. Carl Miller sind neun Kufsteiner praktische Ärzte zu diesem Gespräch gekommen. In einem konstruktiven Gespräch wurde in knapp zwei Stunden besprochen, wie ein Beitrag der Stadt Kufstein aus der Sicht der Ärzte aussehen könnte.
Aktuell steigt aufgrund der unbesetzten Kassenstellen die Wartezeit für Patienten, vor allem für Patienten, deren Arzt kürzlich in Pension gegangen ist. Zwar war es für die anwesenden Ärzte selbstverständlich, dass jeder Patient behandelt wird, der mit aktuen Problemen einen Termin benötigt, es aber trotzdem wichtig ist, dass die nichtbesetzten Stellen in absehbarer Zeit nachbesetzt werden sollten.
Als mögliche Lösung wurde die Hilfe der Stadt Kufstein bei der Anmietung von entsprechenden Immobilien und die Förderung für die vorgeschriebenen sechs Monate Lehrpraxis nach der Ausbildung im Krankenhaus finanziell gefördert wird von beiden Seiten begrüßt.
Als weitere Schiene zur Entlastung der Ärzte wurde angesprochen, dass durch gesetzliche Änderungen das diplomierte Pfelgepersonal jetzt zu weitergehenden Pflegeleistungen befugt ist und daher zusätzliche Diplomkräfte beschäftigt werden könnten.
Durch Gespräche mit Jungärzten aus dem Bezirkskrankenhaus Kufstein will man nun eine Art Gründerberatung über eine künftige Praxis in Kufstein durchführen.