Rasche, niederschwellige und professionelle Hilfe für Menschen in psychischen Krisen - dies versprechen die Suchthilfe Tirol und der Psychosoziale Pflegedienst.

Im Oktober 2020 wurde im Auftrag des Landes Tirol und der Sozialversicherungen eine telefonische Anlaufstelle installiert, an die sich Menschen in Tirol in einer Belastungs- bzw. Krisensituation wenden können und auch ohne lange Warteschleife direkt zu Psychotherapeuten verbunden werden. Im Vergleich zu Innsbruck wird das Angebot im Bezirk Kufstein signifikant weniger angenommen: „Daher wollen wir das Angebot bekannter machen, um den Leuten auch frühzeitig helfen zu können“, appeliert Wolfgang Sparber, Projektleiter des Psychosozialen Krisendienstes. „Keine Krise ist zu klein oder zu groß, diese Hotline ist für Alle da. Scheuen Sie sich nicht, bei Ängsten, Sorgen und Problemen zum Hörer zu greifen. Gespräche können helfen und im Ernstfall Leben retten“, ergänzt Soziallandesrätin Gabriele Fischer und zeigt auf, dass auch Angehörige bestmöglich betreut werden.
Das vorranige Ziel ist es, eine Entschärfung der Krise zu erreichen, Perspektiven zu finden bzw. aufzuzeigen sowie bei Bedarf zu den passenden Versorgungsstrukturen weiterzuvermitteln. „Die größten Sorgen und Belastungen werden bei unseren Anrufern durch psychische Probleme, Konflikte im sozialen Umfeld und soziale Isolation verursacht. Oft sind es suizidale Krisen, eine Lebenssituation vermeintlich ohne Sinn, die Menschen dazu bringt, die Nummer des Krisentelefons zu wählen. Dieses Angebot hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Es gibt keine lange Warteschleife, wir können in kurzer Zeit helfen“, so Petra Praxmarer, Psychotherapeutin beim Psychosozialen Krisendienst. Gerade bei Konflikten in der Familie oder wenn Angehörige sich überfordert fühlen, können unterstützende Gespräche zur Deeskalation beitragen und Situationen entschärft werden.

Hilfe am Wochenende
Der Krisendienst ist telefonisch unter der Telefonnummer 0800/400120 von Montag bis Donnerstag von 8 bis 20 Uhr und am Wochenende von Freitag, 8 Uhr, bis Montag, 8 Uhr, rund um die Uhr erreichbar.
An den Wochenenden werden Menschen, die sich in einer Krisensituation befinden, zusätzlich auch direkt vor Ort entlastende Gespräche angeboten. „Es ist nicht immer einfach, Hilfe anzunehmen bzw. annehmen zu können. Wir haben vor Ort immer helfen können“, erklärt Leo Alber.

V. l.: Wolfgang Sparber, LR Gabriele Fischer, Petra Praxmarer sowie Leo Alber

Nachdem die Partei MFG von einer unrichtigen zahlenmäßigen Ermittlung des Wahlergebnisses in Kufstein ausging,  stellte Spitzenkandidat Lukas Blunder BA MA einen Überprüfungsantrag an die Gemeindewahlbehörde (der Kufsteinblick berichtete). Da bei dieser Ermittlung keine Fehler festgestellt wurden und rechtlich inhaltliche Fragen nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeindwahlbehörde liegen, wurde seitens der MFG der Gang zum Verfassungsgerichtshof in den Raum gestellt.
In einer Presseaussendung erklärte Blunder kürzlich, darauf zu verzichten: „Die Wahl jetzt anzufechten, würde bis Herbst Stillstand in vielen wichtigen Weichenstellungen für die Stadt Kufstein bedeuten. Wir als MFG erkennen an, dass es der würdevollere und den Bürgern Kufsteins mehr Stabilität garantierende Weg ist, die Wahl, auch wenn sie auffällige und eindeutige Ungereimtheiten aufweist, zu akzeptieren.“
Der MFG Kufstein fehlte bei der Gemeinderatswahl eine einzige Stimme für ein drittes Mandat.

Ab kommenden Herbst gibt es an der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe Wörgl die Möglichkeit, sich berufsbegleitend zum Elementarpädagogen ausbilden zu lassen.

In Wörgl wird das Bildungsangebot bedeutend erweitert: Ab dem kommenden Schuljahr richtet die Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik Innsbruck (BAfEP) eine neue dislozierte Kollegklasse an der BFW in Wörgl ein. In vier Semestern erhalten junge Menschen die Möglichkeit, berufsbegleitend zweimal wöchentlich und samstags den Beruf des Elementarpädagogen zu erlernen. Dazu sind sechs Praxiswochen sowie ein zweiwöchiges Pflichtpraktikum in den Ferien zu absolvieren. Neben dem inhaltlichen Ausbildungsschwerpunkt Elementarpädagogik gibt es noch einen musisch-kreativen Teil. „In der Elementarbildung besteht ein großer Bedarf an zusätzlichen pädagogischen Personal. Im Tiroler Unterland existiert bisher noch kein BAfEP-Standort und der Fachkräftemangel ist hier besonders spürbar. Daher ist die dislozierte Führung der Kollegklasse an der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl im Hinblick auf die Entwicklung der Elementarbildung in Tirol sehr zu begrüßen“, erklärt Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader. „Ich bin hellauf begeistert, dass die Möglichkeit dieser Ausbildung in Wörgl geschaffen wird. Bildung ist für unsere persönliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft entscheidend“, freut sich Bgm. Michael Riedhart. Vorgesehen ist pro Jahr eine Klasse, eine Mindestteilnehmerzahl lässt sich Bildungsdirektor Dr. Paul Gappmaier offen. „Die Gespräche waren wirklich sehr zielgerichtet. Ich freue mich absolut darüber, dass dieser Standort gewählt wurde. Es erhöht die Attraktivität und ist eine Chance für das Bundesschulzentrum Wörgl, weil damit eine Ausbildungslücke geschlossen wird“, so die Direktorin der BFW, Mag. Helga Dobler-Fuchs.
Für Anmeldungen und nähere Informationen steht die Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik, Innsbruck, Haspingerstraße 5, Tel. 05/0902814-100, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.bafep-ibk.at, zur Verfügung.
Dazu wird für Interessierte am kommenden Freitag, 8. April, um 12.30 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Haspingerstraße angeboten (Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

V. l.: Dr. Paul Gappmaier (Bildungsdirektor), Mag. Helga Dobler-Fuchs (Direktorin), Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader, Mag. Brigitte Berchtold (Direktorin BBAfEP), Bgm. Michael Riedhart sowie Dr. Reinhold Raffler (Bildungsdirektion).

Anfang des Jahres übernahm Emanuela Staudacher-Egger die Regionalleitung der Tiroler Hospiz Gemeinschaft im Bezirk Kufstein. Im vergangenen Jahr leisteten 20 Hospizbegleiter 1.500 Stunden ehrenamtlich.

Schwerkranken und Sterbenden bei Seite stehen, ein offenes Ohr haben und in ihrer letzten Lebensphase zu Hause, in Heimen und in Krankenhäusern begleiten - dieser Herausforderung stellen sich 19 Frauen und ein Mann (Foto rechts oben) im Bezirk Kufstein. Laufend werden 15 bis 20 Betroffene bzw. deren Angehörige bestmöglich betreut, in monatlichen Teamsitzungen kann das Erlebte aufgearbeitet werden. „Unser Hauptziel ist es, die Wünsche der Betroffenen so gut wie mögich zu erfüllen. Das Dasein und das Mittragen des Leides sind dabei wichtige Faktoren. Selbst wenn jemand sterbenskrank ist, kann das Leben lebenswert gemacht werden. Betroffene haben oft massive Diagnosen, sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört. Unsere Hospizbegleiter schenken Zeit, machen Spaziergänge oder Spiele, auch die Angehörigen werden entlastet“, erklärt Staudacher-Egger das umfangreiche Aufgabengebiet.
Eine der größten Herausforderungen ist derzeit das Thema Demenz: „Da geht es darum, wie man in gewissen Situationen mit den Patienten umgeht und wo man sie abholt. Aber auch Tumor-
erkrankungen der immer jüngeren Leute beschäftigen die Ehrenamtlichen schon“, ergänzt Staudacher-Egger. Für die Hospizbegleiter komme jedoch auch viel Zufriedenheit zurück, die Lebensfreude sei trotz schlimmer Diagnosen oft bewundernswert.
Vermittelt werden die Betroffenen aus dem BKH Kufstein und dem Altenwohnheim, einige suchen auch den direkten Kontakt zur Tiroler Hospizgemeinschaft. Im Seniorenheim Wörgl sind vier ehrenamtliche Hospizbegleiter dauerhaft im Einsatz, diese Präsenz soll auch auf andere Altenwohnheime im Bezirk Kufstein ausgebaut werden.

Umfangreiche Ausbildung
Neben Fachwissen, Einfühlungsvermögen, Offenheit und Flexibilität müssen ehrenamtliche Hospizbegleiter auch die Bereitschaft mitbringen, sich auf das ganz persönliche Sterben einer Person einzulassen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, psychische Stabilität wird allerdings vorausgesetzt.
Die umfangreiche Ausbildung umfasst insgesamt 95 Unterrichtseinheiten, in verschiedensten Seminaren und Vorträgen werden die Hospizbegleiter auf verschiedenste Szenarien vorbereitet. Für einen erfolgreichen Abschluss ist zudem ein 80-stündiges Praktikum notwendig.
Weitere Informationen und alle Angebote der Tiroler Hospizgemeinschaft finden Sie unter www.hospiz-tirol.at


(Fotos: Privat)




Emanuela Staudacher-Egger ist hauptamtliche Mitarbeiterin der Tiroler Hospiz Gemeinschaft
(Foto: Wundara)

Bereits Anfang Juni soll der Spatenstich für das neue Bildungszentrum im Thierseer Ortsteil Kirchdorf erfolgen. Abgewickelt wird das Projekt von WRS Baumanagement in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Stoll.Wagner und Partner in Form einer Totalunternehmerschaft. Die Fertigstellung ist mit Ende 2023 geplant.

Insgesamt sechs Firmen stellten im Rahmen der EU-weiten Ausschreibung einen Teilnahmeantrag für dieses Projekt, nach Verbesserungsaufträgen seitens der Gemeinde blieben noch vier Interessenten übrig. Den vorgegebenen Kostenrahmen von € 12,6 Mio. konnte jedoch nur die WRS Baumanagement mit Standort in Innsbruck einhalten.

Sieben Volksschulklassen, fünf Kindergartengruppen
Auf einer Gesamtnutzfläche von 6.149 m2 ist Platz für sieben Volksschulklassen (eine Klasse teilbar), fünf Kindergartengruppen, zwei Kinderkrippengruppen sowie einer 15 x 27 Meter großen Turnhalle. Weiters übersiedelt die örtliche Bücherei in das neue Bildungszentrum.
Die Gesamtfläche für den Kindergarten und der Kinderkrippe ist mit 1.206 m2 angegeben, für die Volksschule sind 2.079 m2 vorgesehen. Die Nutzfläche des Turnsaales beträgt inkl. Geräteraum, Lager und Garderoben 785 m2. Dazu stehen für den Spielhof des Kindergartens sowie der Kinderkrippe 634 m2 Freifläche, für den Schulgarten der Volksschule 219 m2 zur Verfügung.

Finanzielle Einschränkungen
Für die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde des Bezirkes wird die Finanzierung zur Mammutaufgabe: Die Gesamtkosten von € 15,2 Mio. schränken den finanziellen Spielraum für den neu gewählten Gemeinderat über die nächsten Jahre massiv ein. Abzüglich Bedarfszuweisungen und dem Schul- und Kindergartenbaufonds (rund 50 %) sowie Eigenmitteln müssen noch rund € 7 Mio. finanziert werden. Lt. einer Schätzung vom Alt-Bgm. Hannes Juffinger liegt der Gestaltungs- bzw. Handlungsspielraum der Gemeinde über die nächsten Jahre bei lediglich € 250.000,- bis € 300.000,- pro Jahr.

Wahlkampfthema Mehrzwecksaal
Da das neue Bildungszentrum erst vergangenen Dienstag, 8. März, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, stand im Vorfeld der Gemeinderatswahl u. a. die geplante Turnhalle im Fokus fast aller wahlwerbenden Listen. Konkret ging es um die Sicherstellung der Nutzung als Mehrzwecksaal für verschiedene Vereine bzw. für diverse Veranstaltungen. Lt. Totalunternehmer seien zwar gewisse kleine Änderungen möglich, Adaptierungen wie z. B. einer Größenanpassung des Turnsaales blickt WRS-Prokurist Siegfried Wieser skeptisch entgegen: „Die Zeit drängt, bei größeren Änderungen müssten acht Fachplaner hinzugezogen werden.“ Dazu müsse ein hoher Kostenanstieg in Kauf genommen werden.
Thiersees Neo-Bürgermeister Rainer Fankhauser strebt jetzt schnellstmöglich ein Treffen mit dem neuen Gemeinderat und allen Projektbeteiligten an. Ziel ist es, etwaige Anpassungen des Turnsaales sowie deren Umsetzung zu prüfen bzw. zu diskutieren und anschließend einen gemeinsamen Konsens zu finden.


Präsentierten das Bildungszentrum: Reinhard Wagner, Philipp Stoll, WRS-Prokurist Siegfried Wieser, sowie die ehemalige Vize-Bgm. Silvia Schellhorn und der Alt-Bgm. Hannes Juffinger (Foto: Wundara)


Oberhalb der Fußballplätze wird auf 5.000 m2 das Bildungszentrum Thiersee errichtet.
(Visualisierung: stoll.wagner+partner architektur ZTgmbH)