Die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für die Neubaustrecke zwischen Schaftenau und dem Knoten Radfeld wurde bei der zuständigen Behörde, dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, zur Prüfung eingereicht.

Mehr als 100 von der ÖBB-Infrastruktur AG beauftragte Experten analysierten im Rahmen der UVE in den letzten Jahren den zweiten Ausbauabschnitt der neuen Unterinntalbahn auf Herz und Nieren, um Auswirkungen des Bauvorhabens auf die Umwelt zu beurteilen, zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Vom Verkehrsministerium beauftragte Sachverständige prüfen jetzt die Unterlagen. Sie beurteilen in ihrem jeweiligen Fachgebiet, ob die dem Vorhaben zugrunde liegende Trassierung umweltverträglich ist.
Genehmigungsverfahren in dieser Größenordnung nehmen in der Regel rund ein bis eineinhalb Jahre in Anspruch. Das Verfahren wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 durch eine öffentliche Verhandlung im Projektraum sowie durch die Erteilung eines Grundsatzgenehmigungsbescheids abgeschlossen. Erst wenn dieser Bescheid vorliegt, der der Trassenführung die Umweltverträglichkeit im Grundsatz bescheinigt, erfolgt der nächste Planungsschritt hin zu einer Baugenehmigung, die für 2022/23 erwartet wird.

Umfassende Transparenz
„Es ist uns sehr wichtig, im UVE-Prozess und in der gesamten Entwicklung des Projektes die Bürger aktiv einzubinden und offen zu informieren, um dadurch größtmögliche Transparenz, Akzeptanz und Verständnis für das Projekt zu schaffen“, betont ÖBB-Projektleiter Arnold Fink. „Eine für alle akzeptable Lösung kann es nur geben, wenn wir die Bedürfnisse der Menschen kennen. Und die Bedürfnisse der Menschen kennen wir nur, wenn wir mit ihnen sprechen. Aus diesem Grund wurde die Bevölkerung bereits in der Planungsphase intensiv in das Projekt einbezogen. Es wurden mehrere Informations- und Planausstellungen angeboten. Darüber hinaus haben sich stellvertretend für die Bevölkerung Interessensvertreter in Regionalforen zusammengefunden und die Planungsphase begleitet“, so Arnold Fink. Unter anderem wurde aufgrund der Bedenken der Anrainer und Gemeinden im Bereich der Autobahnraststätte Angath die Neubaustrecke nun vollständig in einen Tunnel gelegt. In Langkampfen wurden die Bahnanlagen in Lage und Höhe optimiert. In Kundl konnte das Portal des neuen Eisenbahntunnels um rund 250 Meter vom Siedlungsgebiet in Richtung Westen abgerückt werden. Dadurch gibt es weniger Einflüsse durch die Bauaktivität und Verkehrsbewegungen.

Möglichkeit zur Stellungnahme
Die UVE und sämtliche Projekt-unterlagen liegen für alle Interessierten nach Erstprüfung durch die Behörde nach öffentlichem Start des Verfahrens voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 mindestens sechs Wochen in den sieben Standortgemeinden Langkampfen, Angath, Angerberg, Wörgl, Breitenbach am Inn, Kundl und Radfeld sowie im Ministerium zur öffentlichen Einsicht auf. In dieser Zeit haben alle Parteien die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben.

V. l.: Mag. Simon Ebner (BMVIT), Mag. Michael Andresek (BMVIT), Mag. Erich Simetzberger (BMVIT), DI Dr. Arnold Fink (ÖBB Projektleitung Tirol/Vorarlberg), DI (FH) Norman Schubert (ÖBB Projektleitung Tirol/Vorarlberg), DI Andreas Wanek (Planungsgemeinschaft Werner Consult ZT / Beitl ZT). Foto: ÖBB

Als das AMS in Kufstein 1983 in das immer noch aktuelle Gebäude eingezogen ist, arbeiteten dort 20 Personen. Inzwischen ist die Zahl auf 43 angestiegen, auch wenn einige davon nur in Teilzeit beschäftigt sind. Trotzdem genügte der vorhandene Raum nicht mehr, um die für die Arbeitssuchenden wichtigen Beratungssgespräche in Einzelbüros abhalten zu können.
Aus diesem Grund wurde das Untergeschoss - ein ehemaliger Turnsaal - in nur fünf Monaten umgebaut, um über
400 m2 mit 13 zusätzlichen Einzelbüros zu schaffen.
„Durch die zusätzlichen Büros können wir nun meistens Einzelgespräche und damit höchste Diskretion anbieten“, so Margit Exenberger, Geschäftsführerin des AMS Kufstein.
Die Befürchtungen von AMS-Gechäftsführerin-Stv. Michaela Zaglacher, in den „Keller“ zu ziehen, haben sich nicht bewahrheitet: „Viele Fenster, tolle Atmosphäre - auch die ersten Reaktionen unserer Kunden waren sehr positiv.“
Und auch die bisherigen Büros werden nun auf den neuesten Stand der Technik gebracht und in Einzelbüros umgewandelt. „E-Akten, Internettelefonie, es hat sich angeboten, das jetzt auch gleich alles zu machen“ berichtet Exenberger.
Bis Mitte September sollen alle Umbauarbeiten erledigt sein, das AMS hat ein Budget von € 200.000.- vorgesehen. Die restlichen Umbaukosten trägt der Besitzer Bundesimmobilien-Gesellschaft.
Arbeit gibt es mehr als genug: Über 35.000 Beratungsgespräche für 12.000 Hilfesuchende gab es 2018. Beobachten will man beim AMS die weiteren Entwicklungen: Erstmals gab es seit drei Jahren im Juli 2019 wieder einen Anstieg der Arbeitssuchenden.

Endlich mehr Platz: Die hellen Räume ermöglichen endlich Einzelgespräche für fast alle Beratungsgespräche. V. l.: Architekt DI Michael Schafferer, AMS-Geschäftsführerin Margit Exenberger mit ihrer Stellvertreterin Michaela Zaglacher.

Standing Ovations gab es bei der diesjährigen Premiere des Operettensommers in Kufstein mit der „Feldermaus“ am Freitag, 2. August, nicht nur zum Schluss, sondern auch beim Überraschungsauftritt der slowakischen Opernsängerin Edita Gruberová.

„Die Fledermaus“ von Johann Strauß steht in diesem Jahr auf dem Veranstaltungskalender des Operettensommers in Kufstein, der auch heuer wieder auf der Festung Kufstein stattfindet.
Mit Begeisterung wurde vom Publikum neben der eigentlichen Aufführung der Überraschungsauftritt von Opernstar Edita Gruberová mit anhaltenden Applaus gefeiert.
Als Kontrastprogramm boten die beiden „Frösche“ Volker Heißmann und Gerald Pichowetz im dritten Akt einige humoristische Einlagen, die vom Publikum mit viel Gelächter und Applaus honoriert wurden, bevor es zum großen Finale kam.
„Die Fledermaus“ wird noch am 15. August (17 Uhr), 16. August (20 Uhr) und 17. August (19 Uhr) aufgeführt. Karten sind auf www.operettensommer.com oder beim Tourismusverband Kufsteinerland und in allen Ö-Ticket- sowie Raiffeisen-Vorverkaufsstellen erhältlich.
Für das kommende Jahr ist die Aufführung von „Evita“ geplant, Karten dafür können ebenfalls bereits erworben werden.

Gabriel von Eisenstein (Sebastian Reinthaler) buhlt nichtsahnend um seine eigene Frau (Viktorija Kaminskaite)

Große Erwartungen setzte man auf die Gespräche zur Transit-Belastung am Brenner-Korridor. LH Günther Platter, Andreas Scheuer (Verkehrsminister Deutschland) und Andreas Reichhardt (Verkehrsminister Österreich) trafen sich dafür am Donnerstag, 25. Juli, in Berlin.

Für Platter haben Italien und Deutschland seit Jahrzehnten nur Versprechungen gemacht. Tirol und Österreich waren die Einzigen, die sich daran gehalten haben. Mit dem Ergebnis, dass der LKW-Transit immer weiter angestiegen ist und die Belastungsgrenze für die Bevölkerung in Tirol und Bayern endgültig erreicht und überschritten wurde. „Tirol musste deshalb zur Selbsthilfe und Notmaßnahmen greifen – nach dem Prinzip: Mehr Verkehr bedeutet mehr Notmaßnahmen – nur weniger Verkehr kann weniger Maßnahmen bedeuten“, so der Landeshauptmann.
Im intensiven Dialog zwischen dem Büro von Landeshauptmann Günther Platter und dem Deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer sind zehn Punkte zur kurzfristigen Entlastung der Bevölkerung am Brenner-Korridor vereinbart worden.
„Meine Diagnose: Deutschland bewegt sich. Wir konnten uns auf Maßnahmen einigen, die wir seit langem eingefordert haben“, urteilt Platter. Neben einem System, das Aufschläge auf die LKW-Maut ermöglicht, will man ab 1. Jänner 2020 in Kooperation mit Deutschland eine automatisierte Blockabfertigung umsetzen. „Tirol bleibt bei den aktuellen Blockabfertigungen, bis dieses neue, permanente System so funktioniert, dass sie sich erübrigt haben,“ so Platter.
Deutschland bekennt sich zudem dazu, sämtliche planungsrechtlichen und gesetzlichen Gestaltungsmöglichkeiten auszuschöpfen, um den Ausbau des BBT-Nordzulaufs zu beschleunigen.
Geprüft wird zudem vom österreichischen Verkehrsministerium nochmals eine Mautbefreiung bis Kufstein Süd, nachdem diese Forderung von Tiroler als auch von bayerischer Seite eingebracht wurde.
Platter: „Verzeihen Sie mir, dass ich heute trotz dieser teilweise großen Bewegung von Deutschland und Bayern nicht in Euphorie ausbreche: Zu oft und zu lange schon wurden der Tiroler Bevölkerung Versprechungen gemacht.“

Infos auf einen Blick:
• Tirol hält an allen Maßnahmen wie Blockabfertigungen und Fahrverboten fest.
• Deutschland und Österreich werden gemeinsames Modell für höhere Maut am Brenner-Korridor festlegen.
• Neue permanente, intelligente und automatisierte Blockabfertigung bis München.
• Verdoppelung der Kapazitäten auf der rollenden Landstraße.
• Neue und ausgebaute Verlade-Terminals in Bayern.
• Deutschland wird Bau BBT-Nordzulauf beschleunigen.
• Mautfreiheit bis Kufstein Süd wird nochmals überprüft.

Die Tiwag-Tiroler Wasserkraft AG plant in der Nähe des Biomasse-Heizkraftwerkes in Kufstein die Errichtung eines Wasserstoffzentrums. Insgesamt sollen € 20 Mio. investiert werden.

Die Tiwag möchte ab Ende 2022 die Vorteile der effizienten und leistungsfähigen Stromerzeugung aus Wasserkraft für die Produktion von Wärme, Kälte und Wasserstoff sowie Versorgung von Ladesystemen nutzen und in der Entwicklung der Sektorkopplung eine führende Rolle in Tirol einnehmen. „Es ist ein kleiner Schritt zum Klimaschutz, aber ein großer Schritt für die Dekarbonisierung im Raum Kufstein“, so Tiwag-Vorstand Johann Herdina. Mit der geplanten Sektorkopplungsanlage soll der Strom vom nahe gelegenen Wasserkraftwerk in Langkampfen genützt werden, um Wärme, Kälte und Wasserstoff zu erzeugen. „Mit diesem Pilotprojekt wird Kufstein zu einem überregionalen Klimaschutz-Vorreiter“, hält Tiwag Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser fest. „Es hat einen besonderen Reiz und Wert.  Wasserstoff ist eine Möglichkeit, überschüssige Energie zu speichern. Es ist nicht nur ein klimapolitisches, sondern ein höchst wirtschaftliches Thema“, so Projektleiter Andreas Burger.
Die Anlage soll auf einem Grundstück der Stadtwerke Kufstein bei der Bioenergie Kufstein errichtet werden. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch eine Hoch- und Niederdruckgasleitung der Tigas sowie eine Grundwasserentnahmestelle für den Wärmepumpenbetrieb. Die neue Power2X-Anlage soll gemeinsam mit der Bioenergie Kufstein künftig rund 60 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt Kufstein mit CO2-freier Wärme abdecken. Die vor Ort erzeugte Kälte kann im BKH Kufstein für die Kühlung bzw. Entfeuchtung der Operationssäle verwendet werden. Das Projekt inkludiert eine moderne Wasserstoffinfrastruktur bestehend aus Elektrolyseanlage inkl. Tankstelle sowie Schnellladesysteme für E-Autos. „Es ist der richtige Weg. Wenn es uns gelingt, zusätzlich zur verstärkten Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene auch die Straße von den Emissionen zu befreien, leisten wir einen nachhaltigen Beitrag für die Lebensqualität der Menschen im Inntal“, so LH-Stv. Josef Geisler.

EU-Förderung
Die TIWAG hat das Projekt im April gemeinsam mit den internationalen und nationalen Konsortialpartnern Hydrogenics Europe aus Belgien, Maximator GmbH aus Deutschland und FEN Systems aus Innsbruck sowie der TIGAS bei der EU eingereicht. Es winken bis zu € 5 Mio. an Fördergeldern. Mit einer Entscheidung wird bis Jahresende gerechnet. Zusätzlich ist die Tiwag mit nationalen Förderstellen im Kontakt.
Die Planung soll im nächsten Jahr abgeschlossen werden, anschließend folgt das Genehmigungsverfahren. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.

Präsentierten die Pläne: LH-Stv. Josef Geisler mit den beiden Tiwag-Vorständen Erich Entstrasser (li.) und Johann Herdina (re.) sowie Projektleiter Andreas Burger.