Nachdem der TVB Kufsteinerland den Betreibern der Schneeberglifte Thiersee für anstehende Investitionen eine Absage erteilte (der Kufsteinblick berichtete), bietet jetzt die Stadt Kufstein eine jährliche Unterstützung über € 50.000,- an. Auch die Langkampfener Gemeindeführung könnte sich eine Unterstützung seitens der Gemeinde vorstellen.
Für anstehende Investitionen in der Höhe von € 3,4 Mio. gibt es zwar Finanzierungszusagen vom Land Tirol, der Gemeinde Thiersee sowie den Betreibern selbst - der TVB Kufsteinerland erteilte einer Beteiligung über € 600.000,- jedoch eine klare Absage. Daher ist nicht nur der Neubau des 62 Jahre alten Schleppliftes, sondern auch die Existenz des Skigebietes gefährdet.
Angebot von Kufstein
Daher überlegten sich der Bgm. Martin Krumschnabel und Vize-Bgm. Stefan Graf ein Konzept, wie die Stadt Kufstein zur Rettung der Schneeberglifte beitragen könnte. „Immerhin ist dies ein beliebtes Skigebiet für Kufsteiner Familien und die Stadt Kufstein hat seit Jahren durch Freikarten und einen Bus nach Thiersee dieses Skigebiet unterstützt“, erklärt Krumschnabel in einer Aussendung.
Die Stadt Kufstein unterstützt die Schneeberglifte mit einer jährlichen Zahlung von € 50.000,-, wenn im Gegenzug dazu die Nutzung der Lifte in die Kufstein Card inkludiert wird - so der Vorschlag der Kufsteiner. Zusätzlich wäre die Stadt Kufstein bereit, den Thierseern den „Babylift“ aus Kufstein, der bislang an der Talstation des Kaiserliftes in Sparchen aufgestellt war, für mehrere Jahre unentgeltlich leihweise zur Verfügung zu stellen. „Wir haben in Kufstein definitiv keinen Schnee mehr dafür, im heurigen Jahr wurde der Lift keinen einzigen Tag betrieben, während zahlreiche Kinder in Thiersee, darunter natürlich auch solche aus Kufstein, diesen auf Grund der Höhenlage vielleicht in den nächsten Jahren noch sehr gut nutzen könnten“, so Krumschnabel.
Der Stadtrat hat diese Vorgangsweise bei der letzten Sitzung einstimmig begrüßt und den Bürgermeister ermächtigt, mit den Thierseern in Verhandlungen zu treten, um die näheren Einzelheiten zu erörtern.
Weiters hat Krumschnabel ein Gespräch mit dem Tourismusverband angekündigt, „sodass unter Umständen auch von dieser Seite noch eine Förderung erfolgen könnte.“
Unterstützung auch von Langkampfen?
Der Langkampfener Vize-Bgm. Josef Greiderer wäre ebenfalls bereit, den Thierseern finanziell unter die Arme zu greifen. Er werde den Vorschlag bei der Gemeindevorstandssitzung einbringen (Anm. nach Redaktionsschluss). Für Greiderer wäre wie beim Kufsteiner Vorschlag z. B. eine Nutzung der Lifte mit der „Langkampfen Card“ als Gegenleistung vorstellbar.
Mit einem „konstruktiven Zugang“ ist eine Hilfeleistung Langkampfens auch für Bgm. Andreas Ehrenstrasser vorstellbar. „Wenn wir einen gegenseitigen Nutzen generieren können, kann sich Langkampfen vorstellen zu helfen. Wir können die Langkampfener Kinder mit unserem Lift nicht zufriedenstellen und Thiersee hätte auch für uns ein Potential“, so Ehrenstrasser.
Freude bei Betreibern
Diese Ankündigungen der Stadt Kufstein und der Gemeinde Langkampfen nahm der Geschäftsführer der Schneeberglifte Thiersee GmbH, Markus Panzl, sehr erfreut zur Kenntnis: „Wir wissen das Engagement der Stadt Kufstein und Bgm. Martin Krumschnabel sehr zu schätzen, und werden das Gesprächsangebot gerne annehmen. Aufgrund der schon seit vielen Jahren bestehenden guten Zusammenarbeit mit der Stadt Kufstein sind wir hier guter Dinge, einen gemeinsamen Weg zu finden“, so Panzl.
Das „unbeschreiblich positive Echo aus der gesamten Region“ anlässlich der Medienberichterstattung der vergangenen Tage zeige, wie wichtig der Bevölkerung der Fortbestand der Schneeberglifte sei.
Beflügelt durch diese Unterstützung aus den Umlandgemeinden versuchen die Betreiber nun, das Projekt zumindest in einer abgeschwächten Variante realisieren zu können.
Täglich bis zu 500 Besucher nutzen in der Hauptsaison die Schneeberglifte in Thiersee.
Foto: Gruber
Mit einer Investition über € 50 Mio. in eine Werks-erweiterung gab Sandoz ein weiteres, klares Bekenntnis zum Standort Kundl ab. Die neuen Produktionsflächen von 3.000 m2 wurden kürzlich im Beisein von Bundesminister Martin Kocher und LH Anton Mattle feierlich eröffnet.
Bereits im November 2023 nahm eine neue Anlage für Antibiotika-Wirkstoffe im Wert von € 150 Mio. ihren Betrieb auf. Mit der jüngsten Investition können in Kundl ab sofort 240 Mio. Verpackungen pro Jahr hergestellt und die Kapazität um 20 % gegenüber 2023 gesteigert werden. Seit 2021 konnte das Produktionsniveau gar verdoppelt werden.
Auf einer Produktionsfläche von 3.000 m2 ermöglichen innovative Technologien die Herstellung von einer Milliarde zusätzlicher Penicillin-Tabletten und eine Verdoppelung der Menge an Trockensäften, die hauptsächlich bei Kinderarzneimitteln eingesetzt werden. „Kundl ist als Drehscheibe und Zentrum unserer Antibiotikaproduktion ein wahres Leuchtturmprojekt, wenn es um die Versorgungssicherheit mit Antibiotika geht. Diese Investition ist unser Beitrag, um Engpässe zu bekämpfen und den Zugang für Patienten zu verbessern. Wir möchten von Kundl aus Patienten mit wichtigen, leistbaren Medikamenten versorgen“, erklärt Sandoz CEO Richard Saynor. „Kein Standort ist uns wichtiger als Kundl, kein Produkt wichtiger als Penicillin“, ergänzt Glenn Gerecke (Chief Manufacturing and Supply Officer).
Sandoz verfügt über das einzige verbliebene, große vertikal integrierte Produktionsnetzwerk für Penicillin in Europa. Von pharmazeutischen Wirkstoffen bis hin zu fertigen Darreichungsformen produziert Sandoz in Österreich Penicillin – die weltweit führende Kategorie von Antibiotika. „Es geht um die Versorgungssicherheit, dies ist der letzte große vollintegrierte Produktionsstandort für Penicillin in der westlichen Hemisphäre. Dass dieser Standort gestärkt wird, liegt im Interesse vom Land Tirol und von Österreich - auch um in Krisenzeiten Versorgungssicherheit zu haben“, freut sich Bundesminister Martin Kocher.
In Kundl wurden weitere Produktionsflächen eröffnet. Der Pharma-Konzern investierte insgesamt € 50 Mio. in die Werkserweiterung.
Mit der neuen Produktionsstätte samt automatisierten Produktionslinien kann die Produktionskapazität um 20 % gesteigert werden.
Die SPÖ Kufstein lud am Samstag, 13. April, zu einem Meet & Greet mit Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidat Andreas Babler in den Stadtpark in Kufstein. Auf Augenhöhe stellte er sich den Fragen der Besucher zu verschiedenen Themen.
Andreas Babler stellte sich in Kufstein den Fragen.
Vom 8. bis 13. April veranstaltete die Gemeinde Langkampfen die „Woche des Sportes“. Von Montag bis Samstag gab es Gesprächsrunden, Schulsport, bewegtes Frühstück, Vorträge und einen Sport-Kennenlerntag.
Gestartet wurde am Montag. 8. April, bei mehr als 120 Besucher zu einer spannenden
Talkrunde „Die Vielfalt des Sports im Gespräch“ mit bekannten Namen aus der Welt des Sports. Gäste wie Michael Baur, Georg Totschnig, Claudia Lösch und weitere sprachen im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Hausforderungen, Triumphe und Leidenschaft im Sport. Moderiert wurde das Event von Andreas Onea.
Drei Tage lang, von Dienstag bis Donnerstag, konnten die rund 500 Schüler in Langkampfen die Vielfältigkeit des Sports erleben. Am Donnerstag gab es für alle Senioren ein „bewegtes Frühstück“, am Abend wurden beim Doppelvortrag „Leistungssport im Bundesheer“ und „Doping im Amateursport“ mit Experten Erfahrungen ausgetauscht.
Sein großes Finale fand die „Woche des Sportes“ am Samstag in ganz Langkampfen. Die Langkampfener Sportvereine stellten ihr Leistungsspektrum vor und alle Interessierten konnten neue Sportarten entdecken. Neben Fußball, Reiten, Tennis, Fitness-Workouts, Showdance, Schießen, Plattenwerfen, Stockschießen, Rodeln konnte man sich auch im Schach probieren. Die Sport-Interessierten wurden mit Shuttles zu den verschiedenen Stationen gebracht. Mit dem Heimspiel des SV Langkampfen und dem anschließenden Abschlussfest mit den Surfassl Buam und DJ David wurde die Aktionswoche abgeschlossen.
Gestartet wurde die „Woche des Sports“ in Langkampfen mit einer Talk-runde mit zahlreichen bekannten Sportlern.
Foto: Gemeinde Langkampfen
Die Gemeinde Ebbs läutete vergangenen Donnerstag, 4. April, den offiziellen Start des e5-Programms ein. Der Istzustand der neuen e5-Gemeinde wird im Herbst 2025 durch ein Audit erfasst.
Unter dem Motto „Strategisch in eine klimafitte Zukunft“ will die Gemeinde Ebbs mit der Teilnahme am e5-Landesprogramm ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Bemühungen um Nachhaltigkeit, Regionalität, Energiesparen im Allgemeinen und der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern im Besonderen als langfristige Zielsetzung festgelegt werden. „Darüber hinaus möchten wir mit gutem Beispiel vorangehen, die Bevölkerung für die Themen Energieeffizienz und Energieautonomie sensibilisieren und konkrete Wege für die Umsetzung aufzeigen. Es ist ein Thema, das uns unter den Nägeln brennt“, erklärt der Ebbser Bgm. Josef Ritzer. „Man braucht eine gewisse Vorleistung, um in die Champions League der Gemeinden aufzusteigen“, zeigte sich Energielandesrat LH-Stv. Josef Geisler bei einem Lokalaugenschein in Ebbs beeindruckt. Als Teil der e5-Familie leiste Ebbs einen wichtigen Beitrag zu TIROL 2050 energieautonom und zum Erreichen der Energie- und Klimaziele.
In Ebbs wurde bereits 2007 ein Biomasse-Fernwärmenetz errichtet, umfangreiche Wärmedämmmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden umgesetzt und dazu gibt es auf gemeindeeigenen Gebäuden eine Vielzahl an PV-Anlagen. Geplant sind u. a. die Installation eines Trinkwasserkraftwerkes sowie die Gründung von Energiegemeinschaften. Die Amtsleiterin Alexandra Stürzl ist nicht nur Energiebeauftragte, sondern gleichzeitig auch e5-Teamleiterin und fungiert als Schnittstelle zwischen der neuen e5-Gemeinde und der Energieagentur Tirol: „Wir erwarten uns, dass wir entscheidende Barameter zur Verbesserung erhalten“, so Stürzl.
Im Herbst 2025 werden die e5-Gemeinden - darunter erstmals auch Ebbs - ähnlich dem „Haubenprinzip“ bei Restaurants bewertet und im Rahmen einer umfassenden externen Evaluierung von einer Fachjury unter Leitung der Energieagentur Tirol mit einem bis fünf e‘s ausgezeichnet.
E-5 Gemeinden im Bezirk Kufstein: 5e: Stadt Wörgl; 4e: Angerberg, Brixlegg, Kirchbichl, Kufstein, Kundl; 3e: Bad Häring, Langkampfen, Schwoich; 2e: Breitenbach, Kramsach
V. l.: Bgm. Josef Ritzer, LH-Stv. Josef Geisler, Rupert Ebenbichler (GF Energieagentur Tirol), Alexandra Stürzl (e5-Teamleiterin und Energiebeauftragte) und LA Michael Jäger (Obmann Umweltausschuss Ebbs) freuen sich über die neue e5-Gemeinde Ebbs.