Viel Diskussion gab es in der vergangenen Gemeinderatssitzung in Wörgl um die Schaffung eines zusätzlichen Postens im Stadtamt: einer Pressestelle.

Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Wörgl am Dienstag, 27. September, stand unter anderem die Errichtung einer Pressestelle für die Stadt Wörgl. „Wörgl hat viel zu bieten und kann einiges vorweisen, allerdings wird dies in der Öffentlichkeit aufgrund fehlender Informationen oft gar nicht wahrgenommen“, so Bgm. Hedi Wechner.

Kosten
Doch diese zusätzliche Kostenstelle sehen vor allem die Oppositionsparteien als Luxus. Richard Götz (Grüne): „Eigentlich sollten wir sparen, aus diesem Grund haben wir auch die Ausschüsse verringert. Doch mit der Errichtung dieser Stelle sind die gesparten € 300.000.- wieder ausgegeben.“ Dabei hat er mit Kosten von € 50.000.- pro Jahr für die nächsten sechs Jahre gerechnet. „Außerdem sollten wir vorher eine Personalerhebung machen, ob zusätzliche Stellen nicht woanders besser zugeteilt wären.“ Dabei erwähnte Götz z. B. den Bauhof, der seiner Meinung nach unterbesetzt ist. Auch Michael Riedhart von der Jungen Wörgler Liste sieht das ähnlich: „Eine Pressestelle sehe ich in der Priorität nicht ganz oben.“
Bgm. Wechner: „Ich weiß nicht wo du die Zahlen herhast. Es ist eine Halbtagsstelle geplant, die uns € 20.500.- kosten wird.“ Gemeint sind damit allerdings nur die Lohnkosten, Büro- oder Materialkosten sind darin noch nicht beinhaltet. Vizebgm. Mario Wiechenthaler (FWL) widersprach zudem, dass der Bauhof unterbesetzt sei.

Ausschreibung oder nicht?
„In jeder Sitzung kommt das Thema fehlendes Geld zur Sprache, jetzt installieren wir eine Pressestelle, nur um die Arbeit mit einem Mascherl zu verschönern,“ so GR Dr. Andreas Taxacher vom Team Wörgl. Außerdem wollte er wissen, ob diese Stelle noch ausgeschrieben wird oder ob das Gerücht stimmt, dass schon ein Kandidat bestimmt wurde.
Bgm. Wechner bestätigte, dass bereits jemand für die Position vorgesehen ist. Außerdem stellte sie klar, dass eine Ausschreibung nicht nötig sei.
Für Riedhart der falsche Weg: „Auch wenn es nicht verpflichtend ist, laut TGO wird eine Ausschreibung empfohlen. Wenn das nicht gemacht wird, hat das einen faden Beigeschmack.“
Das sah GR Christian Huter (FWL) nicht so: „Die Stadt sollte wie ein Unternehmen geführt werden, und wenn ich schon die richtige Person habe, wäre es nicht richtig, für die Suche Geld auszugeben.“
Die Idee von GR Taxacher, dass das Stadtmarketing (so wie es z. B. auch in Kufstein der Fall ist) die Funktion einer Pressestelle übernehmen könnte, fand keinen Anklang: „Das Stadtmarketing ist keine Pressestelle - dieser Posten muss Teil des Stadtamtes sein,“ so Bgm. Wechner.
Mit 12:9 Stimmen (Liste Hedi Wechner und FWL dafür) wurde dem Beschluss, eine Pressestelle zu errichten, zugestimmt. Bei der nächsten Stadtratssitzung soll die Vergabe der Stelle stattfinden.

Vor 20 Jahren öffnete das Veranstaltungszentrum Komma in Wörgl seine Pforten. Dieses Jubiläum wurde am Samstag, 24. September, gebührend gefeiert.

Mit fast 300 Auslastungstagen im Jahr ist das Komma mittlerweile unerlässlich in der Energiemetropole Wörgl. Im Jahr zählt das Veranstaltungszentrum rund 45.000 bis 60.000 Besucher. In 20 Jahren haben also über 3.000 Künstler und Gruppen ca. 800.000 Besucher angelockt. „Es ist ein Kulturtempel, der von seinem Inhalt in eine Großstadt passen würde“, findet Bgm. Hedi Wechner nur lobende Worte. Neben eigenen Theaterproduktionen, einem umfangreichen Kinderprogramm „Komma für Kids“ und interessanten Kultur- und Kunstprojekten reichten sich im Komma bereits Musikgrößen wie die Songcontest-Gewinner Lordi, Gotthard, die Sportfreunde Stiller, Alf Poier, Otto Schenk, die Jazzlegende Dave Brubeck oder Ottfried Fischer das Mikrofon.
Moderiert wurde die 20-Jahr-Feier von Kabarettist Markus Koschuh. Der Percussionist Manu Delago, der seine ersten Bühnenerfahrungen im Komma Wörgl gemacht hatte, sorgte mit einer musikalischen Einlage für beste Unterhaltung.

Zumindest für die Mitarbeiter der Stadt Wörgl werden die vergessenen Nachmittagsbetreuungs-Gebühren kein Nachspiel haben. Nach der Überprüfung durch einen Anwalt kam man zum Schluss, dass keine grobe Fahrlässigkeit nachweisbar ist. Auch die Aufsichtsbehörde schließt sich dieser Beurteilung an.

Rund € 200.000.- an Gebühren für Nachmittagsbetreuungen hat die Stadt Wörgl seit 2007 „vergessen“ einzufordern. Die Aufsichtsbehörde bestand auf eine Überprüfung, ob Regressansprüche an die zuständigen Beamten möglich sind.
Der beauftragte Anwalt Dr. Heinz Bauer wurde beauftragt, den Fall nach dem Dienstnehmerhaftpflichtgesetzt zu prüfen. „Nach eingehender Prüfung der Sach- und Rechtslage liegt keine grobe Fahrlässigkeit eines Dienstnehmers vor. Er sieht keine Möglichkeit, Regressforderungen durchzubringen“, teilte Bgm. Hedi Wechner bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 27. September, mit.
Am 15. September wurde die Beurteilung der Gemeindeaufsicht übergeben und auch diese wird ihrerseits keine weiteren Schritte einleiten. Alle nichtverjährten Forderungen gegenüber der Eltern müssen allerdings nachverrechnet werden, über den aktuellen Stand dieser Forderungen möchte die Aufsichtsbehörde laufend informiert werden. Bei Härtefällen soll allerdings eine Kommission überprüfen und gegebenenfalls entsprechend entscheiden.

Ehrenamtliche „Almputzer“ aus Nah und Fern halfen im Rahmen eines Bergwaldprojektes im Wildschönauer Auffach bei der Pflege der Weideflächen und leisteten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft.

Eine Woche lang waren acht Freiwillige aus ganz Österreich und sogar aus Berlin mit Projektleiter Helmut Rotter auf der Hönigkaser-Alm unterwegs, um die Futterflächen von unerwünschtem Bewuchs zu befreien. Aber nicht nur die Astscheren kamen zum Einsatz, beim Entsteinen war auch Muskelkraft gefragt. Der Bezirksobmann der Landwirtschaftskammer Hans Gwiggner ist vom Projekt des Österreichischen Alpenvereins begeistert, bei dem Verbuschung und Verwaldung auf der 345 ha großen Hönigkaser-Alm hintangehalten werden: „Kulturlandschaft ist das Ergebnis von regelmäßiger Pflege und keine Selbstverständlichkeit. Zudem werden die Almbauern unterstützt und das Verständnis der Gesellschaft gefördert. Der Alpenverein leistet hier einen großen Beitrag, um die Naturwirtschaft zu bewahren.“ Projektinitiator Georg Eder, selbst Mitglied der Almgemeinschaft Hönigkaser, erklärt: „Gab es früher noch fünf bis sechs Leute pro Hof, so sind die Bauern heute um die Mithilfe der engagierten Freiwilligen froh.“ In zwei Gruppen wurde gearbeitet, um die Weidefläche für die 75 Kühe, 65 Stück Jungvieh und 20 Kälber instandzuhalten. „Dafür opfern einige sogar ihren Urlaub“, betont Projektleiter Rotter. „Wichtige Dinge im Leben sollte man mindestens zweimal tun,“ sagt Gabriele, die wie vor einem Jahr wieder extra aus Berlin angereist ist.
Das ehrenamtliche Engagement der Bergwaldprojekt-Teilnehmer, die zwischen 30 und 74 Jahre alt sind, weiß natürlich auch Alminger Georg Schöpfer zu schätzen. Wird es doch aufgrund der prekären Situation gerade in der Milchwirtschaft für den Almbauern als Landschaftspfleger immer schwieriger, die ländliche Idylle als Attraktion für den Tourismus zu bewahren. Das gemeinsame Ziel: Auch ein kleiner freiwilliger Beitrag kann viel für die Zukunft und für nachfolgende Generationen bewirken.

Seit einem Jahr läuft die Kooperation der FH Kufstein Tirol mit dem TVB Kufsteinerland sowie dem Stadtmarketing Kufstein. Drei Minuten entscheiden, ob ein Projekt gefördert wird.

Zu Beginn jedes Semesters des Studiengangs Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement sowie Marketing und Kommunikationsmanagement werden an der FH Kufstein 4er oder 5er Teams zusammengestellt, die im Rahmen ihres Studiums verschiedenste Projekte ausarbeiten sollen. Da diese neben viel Zeit auch meist ein Budget beanspruchen, werden die Projekte anschließend einem Team mit dem TVB Kufsteinerland sowie dem Stadtmarketing Kufstein präsentiert. In einer dreiminütigen Präsentation geht es dann darum, die Auswahlkriterien (Nächtigungen, Medienresonanz, Maßnahmen im Sinne der Markenstrategie, Belebung der Innenstadt) bestmöglich  zu erfüllen, um Förderungen zu erhalten. „Es ist intensiv gearbeitet worden, die Stadt kommt in Schwung“, so TVB Obmann Johann Mauracher. Stefan Pühringer, GF TVB Kufsteinerland, will weg vom „Gießkannenprinzip“ und die Einzelförderungen bündeln: „Wir möchten den Spieß umdrehen und gemäß unserer Marken- und Standortstrategie die Studiengänge mit integrieren“. Von 63 präsentierten Projekten wurden bisher elf ausgewählt bzw. gefördert. Darunter sind z. B. das Kultur-MUT, ein Side Event im  Rahmen des „Symposium Cultural Festival Studies“ sowie das Lakeside Moove & Groove Sommersportevent zum Ferienstart in Thiersee. Dabei konnten alle Besucher am Strandbad verschiedenste Arten von Trendsportarten ausprobieren. Weiters wird das Indie Music Festival „Indie Sunset“, das seit sechs Jahren am Campus der Fachhochschule veranstaltet wird, gefördert.  „Der Lerneffekt ist sehr hoch bei solchen Praxisprojekten“, resümiert Monika Kohlhofer.
Im Rahmen der Kooperation vergibt das Stadtmarketing Kufstein auch Auftragsprojekte. Beim sogenannten „Mysteryshopping“ testeten Studenten nach gewissen Kriterien die Dienstleistungsqualität der Kufsteiner Händler. „Das Hauptziel war es, dass die Geschäfte ein konstruktives Feedback bekommen und daraus herauslesen können, wie sie ihre Dienstleistungen den Kunden gegenüber verbessern können“, so Thomas Ebner, operativer Leiter des Stadtmarketings.
Der TVB investiert pro Semester rund € 5000,-, das Stadtmarketing ca. € 2.000,-.
Die nächste Präsentation findet am 16. Dezember statt.