Bis Ende 2020 entsteht beim Kraftwerk Kirchbichl ein zweites Krafthaus sowie ein neues Dotierkraftwerk. Vergangene Woche konnte die neue Baubehelfsbrücke in Betrieb genommen werden.
„Wir liegen gut in der Zeit“, bestätigte TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina im Rahmen eines Lokalaugenscheins mit den Bürgermeistern Josef Haaser (Angath) und Herbert Rieder (Kirchbichl) sowie Projektleiter Johann Neuner. Vergangenen Dienstag, 6. Februar, konnte nach vier Monaten Bauzeit die Baubehelfsbrücke Richtung Autobahn bereits befahren werden.
Über die Brücke gelangen die LKW über die Raststation Angath direkt auf die Autobahn. „Die Straße zur Autobahn ist eine gute Lösung“, begrüßt Bgm. Haaser die Lösung. Zusätzlich zur Brücke wurde eine Reifenwaschanlage aufgestellt, nach Bauende wird die Baubehelfsbrücke wieder zurückgebaut.
Unterdessen wurde mit den zwei großen Baugruben für das zusätzliche Krafthaus und Entlastungsbauwerk begonnen. Insgesamt müssen dabei ca. 100.000 m3 Erdmaterial ausgebaggert und abtransportiert werden.
Aktuell wird der niedrige Wasserstand des Inn genutzt, um die Arbeiten für die neue Fischwanderhilfe und das Dotierkraftwerk voranzutreiben. Im April starten die Betonarbeiten für das neue Dotierkraftwerk. Die Firstfeier ist für August geplant, anschließend erfolgt die Maschinenmontage und die Installation der Maschinensteuerung, sodass bereits im Dezember das neue Kraftwerk in Betrieb genommen werden kann. Im Anschluss erfolgt der Baustart für das zweite Krafthaus, die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.
Strom für 8.500 Haushalte
Mit dem neuen Krafthaus inklusive einer weiteren Turbine sowie des Dotierkraftwerks zur Nutzung der Restwasserabgabe erhöht sich die Ausbauleistung von rund 19,4 auf 38 Megawatt, das Jahresarbeitsvermögen steigt auf ca. 165 Gigawattstunden. Bis zu 8.500 Haushalte in der Region können dadurch mit sauberem und regenerativem Strom aus heimischer Wasserkraft versorgt werden. Gleichzeitig wird die Anlagensicherheit verbessert und die gewässer-ökologische Durchgängigkeit (Fischwanderhilfe) inklusive Abgabe des erforderlichen Restwassers in der Innschleife sichergestellt.
Bereits seit mehreren Wochen wurde an der VS Oberlangkampfen zum Thema Olympia gebastelt, gezeichnet, musiziert und trainiert – die Vorbereitungen für den Olympia in der Schule-Auftakt liefen auf Hochtouren. Anfang Februar fand schließlich die Eröffnungsfeier ganz im Zeichen von Gemeinschaft und Fairness statt: Nach dem festlichen Einzug der AthletInnen mit Fackeln und Fahnen begrüßte Direktor Strubreither alle Kinder und informierte sie über die wichtigsten geschichtlichen Hintergründe der olympischen Spiele. Im folgenden Showteil begeisterten die Dritt- und Viertklässler ihre jüngeren MitschülerInnen mit abwechslungsreichen Darbietungen: Von Akrobatik bis Tanz, vom „Fair geht vor“-Lied bis zum Olympia-Rap-Gedicht, von der instrumentalen Version der Europahymne bis zur spektakulären Reifen-Seil-Show, wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Anschließend wurde das olympische Feuer entzündet sowie der olympische Eid gesprochen. Das gemeinsame Singen der österreichischen Bundeshymne am Ende durfte nicht fehlen – in der Hoffnung, dass diese auch bei den olympischen Winterspielen in Pyeong Chang mehrmals erklingen wird.
Die SchülerInnen in Oberlangkampfen dürfen sich in den nächsten Wochen im Rahmen ihres Schul-Olympiaprojektes noch auf weitere Aktivitäten freuen, wie z.B. Sportlerinterviews, gesunde Olympiajausen und olympische Klassenwettbewerbe. Auch dabei soll wieder das Motto „Dabei sein ist alles und fair geht vor“ im Vordergrund stehen.
Der Verkehr für die Stadt Kufstein sowie die Gemeinden Ebbs, Niederndorf, Kiefersfelden und Oberaudorf nimmt weiter zu, eine zufriedenstellende, schnelle Lösung für das Problem ist nicht in Sicht.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben sich darüber verständigt, ein gemeinsames Schreiben an die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol sowie die Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und Italien zu richten, in dem sie auf den Maut- und Grenzkontrollausweichverkehr und die unzumutbaren Zuständen an den Ferien- und Skiwochenden hinweisen. Der Verkehr steht mitten in den jeweiligen Orten und die Bürger können innerhalb der Ortschaften die Hauptstraßen kaum kreuzen und benützen.
Dazu kommt, dass der für die Region so wichtige „kleine Grenzverkehr“ beinahe völlig zum Erliegen kommt und Handel und Gastronomie dementsprechende Umsatzeinbußen erleiden.
Mautproblem lösen, Kontrollen verlegen
Die zuständigen Politiker werden darum ersucht, diese Problematik auf die Tagesordnung des „Brennergipfels“ zu nehmen und kurzfristig die Mautausweichproblematik zu lösen. Ebenso gibt es einen Appell, die Binnengrenzkontrollen so schnell wie möglich an die Schengen-Außengrenzen zu verlegen.
Resolution im Kufsteiner Gemeinderat
Zusätzlich zu diesem Appell bringt Bgm. Martin Krumschnabel für den nächsten Gemeinderat in Kufstein im Februar eine Resolution an den österreichischen Nationalrat ein, das Bundesstraßen-Mautgesetz jetzt kurzfristig so zu ändern, dass die notwendigen Ausnahmen von der Vignettenpflicht für Kufstein in Kraft gesetzt werden können.
„Aufgrund des Regierungswechsels in Wien ist die Argumentation jetzt nicht mehr stichhaltig, dass ein sozialdemokratischer Verkehrsminister die Änderung des Gesetzes blockieren kann, sondern es sind jetzt jene Parteien am Ruder, die der Bevölkerung vor der Wahl ganz eindeutig versprochen haben, dass durch eine Gesetzesänderung diese Problematik für Kufstein und die umgebenden Gemeinden gelöst wird. Wir verlangen nunmehr, dass diesen Ankündigungen auch Taten folgen!“, so Krumschnabel in einer Aussendung.
Gutachten
Parallel dazu hat die Stadt Kufstein bei der Universität Innsbruck ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob und in wie weit die Gemeinde selbst in der Lage sein könnte, im Bereich ihres Straßennetzes Veränderungen durchzuführen, die die Verkehrsproblematik positiv beeinflussen könnten. Dieses Gutachten wird jedoch erst in einigen Monaten fertiggestellt sein und ändert letztlich nichts daran, dass bei jeglichem Szenario Kufstein ganz einfach die Autobahn als Umfahrungsstraße benötigt, um den Verkehr in der Stadt flüssig halten zu können.
Schimanek bei Hofer
Wie bereits angekündigt, haben sich NR Carmen Schimanek und Christofer Ranzmaier (FPÖ) am Mittwoch, 31. Jänner, mit Verkehrsminister Norbert Hofer getroffen, um auch dieses Thema anzusprechen.
Der Minister zeigte zwar Verständnis für den Unmut der ansässigen Bevölkerung, eine direkte Lösung konnte keine gefunden werden. Zumindest versprach er verschiedene Ansätze zu prüfen und eine rasche und spürbare Lösung im Sinne der Anrainer zu finden.
Darüber hinaus möchte sich Hofer bei einem Treffen mit dem deutschen Verkehrsminister Christian Schmidt einigen, dass die Grenzkontrollen bei Kiefersfelden, die ebenfalls einen großen Anteil am Verkehrsaufkommen in der Region haben, wieder ausgesetzt werden.
Europaweites Mautsystem
Für Bundesrätin Nicole Schreyer (Grüne) hat das Land Tirol und die Stadt Kufstein alles getan, was rechtlich möglich ist: „Jetzt muss der Bund endlich in die Gänge kommen. Ich frage mich, wie lange schwarz-blau die KufsteinerInnen noch im Stich lässt“.
Sie wundere sich über die ÖVP und FPÖ, allen voran Carmen Schimanek und Markus Abwerz-ger, die noch vor der Nationalratswahl viel Lärm im Bezirk produziert haben. „In der Regierungsbeteiligung der FPÖ sind bis jetzt ausschließlich Maßnahmen bekannt geworden, die uns noch mehr Verkehr bringen werden“, verweist Schreyer auf das Koalitionsabkommen, in dem die Öffnung des Pannenstreifens, die Erhöhung der LKW Tempolimits in der Nacht und eine Aufhebung der Tonnagenbeschränkung vorgesehen ist.
Für sie müssen drei Maßnahmen ergriffen werden: „Kurzfristig braucht es die Aufhebung der Vignettenkontrollen im Bezirk. Das bringt die Menschen zurück auf die Autobahn. Mittelfristig braucht es die Aufhebung der sinnlosen und zeitfressenden Grenzkontrollen. Und langfristig eine Ablösung der Vignette durch ein europaweites Mautsystem“, erklärt Schreyer.
Der Walchseer Hotelier Georg Kaltschmid (Landesliste 4. Platz) soll die Grünen im Bezirk Kufstein künftig im Tiroler Landtag vertreten. Nicole Schreyer (Bezirksspitzenkanditatin) will ihr Bundesratsmandat behalten.
„Wir besinnen uns stark auf die Grundwerte: Eine intakte Umwelt sowie leistbares Leben in Kufstein“, gibt Georg Kaltschmid, seit drei Jahren Grüner Mandatar in der Wirtschaftskammer, die Marschrichtung vor.
Auch der Tourismus ist ein Steckenpferd des Vorstandes vom TVB Kaiserwinkl: „Wir haben kein Auslastungsproblem sondern ein Wertschöpfungsproblem. Der Tourismus soll anders gehen: ökologisch, nachhaltig, zukunftsorientiert und regional“, so Kaltschmid, der sich mehr Zusammenarbeit mit der Tiroler Landwirtschaft wünscht.
Der Tourismus und auch die Wirtschaft solle sich ihrer sozialen und auch ökologischen Verantwortung bewusst werden. „Mein Ziel ist es, einen Teil des Tourismusbudgets im Land für nachhaltige Tourismusprojekte zu reservieren. Meines Erachtens muss die Wirtschaft sozial und ökologisch sein, um zukunftsfit zu bleiben“, so Kaltschmid, der über den vierten Landeslistenplatz in den Landtag einziehen will.
Andere Ziele hat die Grüne Bundesrätin und Bezirksspitzenkanditatin Nicole Schreyer. „Mir wäre es wichtig, dass ich nach den Entwicklungen des 15. Oktobers (Anm. d. Red.: Nationalratswahl) wieder meine Rolle und meine Gestaltungsmöglichkeiten im Bundesrat habe“, erklärte die Kufsteinerin, die eine starke „Ökostimme“ sein und auch weiterhin im Tiroler Landtagsklub die Naturschutzziele der Grünen weiterentwickeln will.
Ziel der Tiroler Grünen ist es, die fünf Mandate im Landtag zu halten und im Bezirk sowie auf Landesebene keine Stimmen zu verlieren. Erreicht werden soll das aufgrund des trastisch gekürzten Wahlbudgets nicht mit Großflächenplakaten, dafür will man „nahe bei den Leuten“ sein.
Georg Kaltschmid will in den Landtag einziehen, Nicole Schreyer ihr Bundesratsmandat behalten.
Die Idee ist einfach: Jetzt ältere Menschen oder Familien mit Kindern mit Betreuungsleistungen unterstützen, die erbrachten Stunden als Zeitguthaben ansparen und damit dann selbst im Alter Hilfe in Anspruch nehmen. Wertgesichert, denn eine Stunde bleibt eine Stunde. Das bietet das Projekt Zeitpolster, das jetzt österreichweit startet und am 22. Jänner in Wörgl vorgestellt wurde.
Wörgls Sozialreferent NR Christian Kovacevic begrüßte 28, darunter viele im Sozialbereich tätige Interessierte zur Zeitpolster-Präsentation im Wörgler Seniorenheim, die vom Verein Komm!unity mit Unterstützung von Wörgls Ehrenamtskoordinatorin Christine Deutschmann und des Unterguggenberger Institutes organisiert wurde.
Das Zeitpolster-Modell wurde angeregt diskutiert und hinterfragt, wobei Befürchtungen dahingehend geäußert wurden, dass der Zeitguthaben-Anreiz eine Konkurrenz fürs Ehrenamt darstelle. „Am Ehrenamt führt kein Weg vorbei. Ehrenamtliche nützen aber Zeitpolster zusätzlich“, erklärte Organisationsentwickler Gernot Jochum-Müller und sieht im System eine weitere Säule der Altersvorsorge. Da das Potenzial Ehrenamtlicher begrenzt ist, stellt die Gesellschaft angesichts des steigenden Bedarfes an Betreuungsdiensten vor Herausforderungen.
„Wir werden umdenken müssen. Wer heute noch fit ist und Zeit geben kann, bekommt das später eins zu eins retour. Es ist ein Tauschgeschäft. Wir werden die Idee weiterverfolgen“, erklärte Kovacevic, der die Zeitvorsorge auch im Gemeinderat thematisieren will und eine Umsetzung im Hinblick auf die Vorbildwirkung Wörgls in der Tradition des Wörgler Freigeldes begrüßen würde.
Zeitpolster, was ist das?
„Zeitpolster ist eine zusätzliche, auf Zeit basierte Altersvorsorge, bei der jeder mitmachen kann. Hilfsbereite Menschen unterstützen ältere Personen oder Familien mit Kindern im Alltag. Die erbrachte Zeit wird auf ein Zeitkonto gutgeschrieben und kann dann selbst im Alter in Form von Betreuungsleistungen in Anspruch genommen werden“, erklärt Jochum-Müller das System. Wer Hilfe benötigt und kein Guthaben hat, zahlt pro geleistete Stunde € 8.-. Falls im Bedarfsfall trotz Zeitguthaben nicht mehr Betreuuungsleistungen vorhanden sind, springt ein Notfallkonto ein.
Wer kann mitmachen?
Jochum-Müller: „Jeder, wobei wir uns vor allem an Menschen ab 55 Jahren wenden, die Zeit haben und nicht berufstätig sind. Wir haben mit Juristen einen Weg gefunden, der sozialversicherungsrechtlich abgesichert und nicht steuerpflichtig ist. Jeder entscheidet selbst, wieviel Zeit angespart wird. Gleichzeitig ansparen und Leistungen in Anspruch nehmen geht allerdings nicht. Die Zeitguthaben können verschenkt, aber nicht vererbt werden.“
Als nächster Schritt sollen im Bereich der Betreuungsdienste tätige Einrichtungen wie Gesundheits- und Sozialsprengel, Ehrenamtskoordination und Komm!unity den Bedarf in Wörgl und in der Region ausloten.
Bei der Zeitpolster-Präsentation v. l.: NR GR Christian Kovacevic, Referent Gernot Jochum-Müller, Ehrenamtskoordinatorin Christine Deutschmann und Komm!unity-Geschäftsführer Klaus Ritzer. Foto: Spielbichler